Zu lange Rettungswege? Jeder fünfte Einsatzwagen verspätet sich

9. Mai 2023 | Politik | Keine Kommentare

In Sachsen-Anhalt dauert es in vielen Fällen zu lange, bis ein Rettungsdienst am Einsatzort eintrifft. Vorgeschrieben ist eine Frist von 12 Minuten. Rüdiger Erben, der innenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, hatte bereits eine Kleine Anfrage an die Landesregierung gestellt. Die Antwort ergab, dass der Rettungsdienst in Sachsen-Anhalt bei jedem fünften Einsatz die Frist von zwölf Minuten nicht einhalten kann. Die gesetzliche Vorgabe ist jedoch, dass die Frist in 95 Prozent der Fälle erfüllt sein muss.

Wie Erben erläutert, seien die Wege zu den Krankenhäusern zu weit und dass die Einsatzkräfte daher auch längere Rückwege hätten. Er forderte das zuständige Landesverwaltungsamt auf, sich des Problems anzunehmen.

Um diesem Problem entgegenzuwirken, hat  Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne angekündigt, gemeinsam mit dem Innenministerium eine Arbeitsgruppe zu gründen. Die Arbeitsgruppe soll untersuchen, wie der Rettungsdienst in Sachsen-Anhalt gestärkt werden kann. Allerdings ist das CDU-geführte Innenministerium, das für den Rettungsdienst zuständig ist, noch nicht über die Bildung einer solchen Arbeitsgruppe informiert worden, wie es auf Nachfrage erklärte.

Grimm-Benne betonte, dass es bei der Verbesserung des Rettungsdienstes auch darum gehe, dass die Rettungswagen nach Einsätzen nicht zu entfernteren Krankenhäusern fahren müssen und dadurch länger als früher im Einsatz sind. Diese Problematik wurde auch von den Verfassern des Gutachtens zur Zukunft der Krankenhauslandschaft in Sachsen-Anhalt bestätigt.

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