Von Töpfermarkt-Skulpturen bis Peißnitz-Zaun: CDU-Vorsitzender Tullner holt zum Rundumschlag gegen Stadt aus.

20. Oktober 2022 | Politik | 7 Kommentare

Die Mitteldeutsche Zeitung berichtete über anhaltenden Diskussionen um Skulpturen auf dem Töpfermarkt, die dort von dem Künstlerehepaar Diane Tafel und Martin Sprave ausgestellt wurden. Die Skulpturen stellen beispielsweise einenb ARD-Reporter mit einer Hammer-und Zirkel-Augenbinde dar, oder eine ZDF-Reporterin mit „Pinoccio“-Nase. Die Aussage dürfte unschwer zu interpretieren sein, sie deckt sich mit dem Gedankengut, das auch auf den üblichen Querdenker-Nazi-oder Montagdemonstrationen zur Schau getragen wird.

Darf die Stadt Halle, die den Töpfer-Markt ausrichtet, hier Stellung nehmen und kommentieren? Gilt das Neutralitätverbot städtischer Veranstaltungen auch für Kunst?

Auf Seite der Künstler schläögt sich heute  der CDU-Kreisvorsitzende Marco Tullner zu haben. In einer Pressemitteilung schreibt er heute:

„Zum wiederholten Male äußert sich die Stadtverwaltung zu künstlerischen Angeboten jedweder Art. Seien es Künstlerauftritte im Steintorvarieté, seien es Angebote auf Töpfermärkten – die Stadtverwaltung ist stets zeitnah dabei, kulturelle Angebote im Lichte politischer Wertungen zu be- bzw. zu verurteilen, gar verbieten zu wollen.

„Das ständige Verzetteln in verfassungsrechtlich bedenklichen Zensurdebatten um Kunst- und Kulturfreiheit („cancel-culture“) ist gerade in Sachsen-Anhalts Kulturhauptstadt ein gefährlicher Irrweg. Will der amtierende Oberbürgermeister demnächst auch den Karneval politisch bewerten?“, so Tullner.

„Bürgermeister Geier und sein linksgrüner Mehrheitsblock müssen sich endlich den drängenden Fragen der Bürgerinnen und Bürger zuwenden.“

Themenmischung: Was hat Kunst mit Jugendgewalt zu tun?

In der selben Pressemitteilung schlägt Tullner den Bogen zum größeren Thema die Jugendgewalt. Er schreibt:

„Das tatenlose Zuschauen, Verschweigen, Vertuschen und Verharmlosen der grassierenden Jugendbandenkriminalität in unserer Stadt muss aufhören. Erneut wurde in dieser Woche eine junge Frau Opfer. Eltern bangen um ihre Kinder, Jugendliche trauen sich nicht mehr, öffentliche Plätze zu betreten. Die Hilflosigkeit der Akteure dokumentiert sich in den sommerlichen abgezäunten Arealen auf der Peißnitz (Anm. der Redaktion: Tullner scheint wohl die abgezäunte Peißnitzbühne zu meinen). „Mehrere gewaltbereite Jugendbanden ziehen marodierend durch unsere nächtliche Stadt. Ganze Stadteile gelten als unsicheres Gebiet. Schulen äußern sich besorgt über die Sicherheit der Schulwege und der Schulgelände. Und anstatt zu handeln, schweigt das Rathaus. Diese dokumentierte Unfähigkeit, sich den realen Problemen der Bürger unserer Stadt zu stellen, muss aufhören!“, so Tullner.

 

 

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