SPD pflanzte weitere 200 Eichen auf der Bischofswiese in der Heide

4. November 2023 | Politik | Ein Kommentar

Mitglieder der SPD Halle haben heute weitere 200 Eichen auf der Bischofswiese in der Dölauer Heide gepflanzt. Dabei wurden auch die bereits im April  anlässlich der 160 Jahre SPD gepflanzten 160 Bäume gepflegt und winterfest gemacht worden.

Karamba Diaby, SPD-Stadtvorsitzender in Halle: „Die Bischofswiese diente der halleschen Sozialdemokratie während der Zeit der „Sozialistengesetze“ (1878-1890) als geheimer Treffpunkt und schützte vor Verhaftung und Repression. Wir sehen uns in der Pflicht, dem Wald, der uns damals Schutz bot, tatkräftig zu helfen. Diese Aktion im April kam so gut an, dass wir in der Mitgliedschaft weitere Spenden gesammelt haben, die nun die Nachpflanzaktion ermöglichen. Mein Dank gilt dem Grünflächen- und Forstamt der Stadt für die Unterstützung bei der Pflege der Aufforstungsfläche an diesem historischen Ort.“

Die Bischofswiese ist ein Waldstück in der Dölauer Heide. Eine Wiese ist sie schon lange nicht mehr, sie stammt aus einer Zeit, als die Dölauer Heide noch stark von Vieh beweidet wurde und dadurch eine Heidelandschaft war.  Das Gelände gehörte dem Magdeburger Bistum und erst seit der Säkularisation  betrieben weltliche Pächter die Fläche – die fortan immer noch „Bischöfe“ genannt wurde.  Erst ab dem 17. Jahrhundert erlangte die Heide – und damit auch die „Bischofswiese“ – waldlichen Charakter. Der „Bischof“ Christian Willhelm ließ hier erstmals Eichen pflanzen und errichtete dort auch ein Jagdhaus. Im 19. Jahrhundert wurde das Gelände zu einem beliebten Treffpunkt der halleschen Bevölkerung, wenn sie den Engen der Stadt entfliehen oder sich zu illegalen Treffen verabreden wollten. So wie zur Zeit der Bismarckschen Sozialistengesetze: hier versammelten sich die Halleschen Sozialdemokraten. Ob sich, ähnlich wie in Leipzig, vor 160 Jahren die SPD formell gründete, mag dahin gestellt bleiben. Als Geburtsstunde der deutschen Sozialdemokratie gilt der 23. Mai 1863. An diesem Tag gründete sich in Leipzig der Allgemeine Deutsche Arbeiterverein (ADAV) unter dem Vorsitz des Juristen Ferdinand Lassalle.

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