Solidaritätsbekundung mit der Ukraine auf dem Marktplatz: Für Waffen, gegen Waffen

10. März 2022 | Politik | Keine Kommentare

Vierzehn Tage nach dem Überfall des Putin-Regimes auf die Ukraine hatte der Friedenskreis Halle und die politischen Jugenorganisationen aller demokratischen Parteien in Halle abermals zu einer Kundgebung aus Solidarität mit der Ukraine aufgerufen.

Während bei der Veranstaltung vor zwei Wochen auf dem Markt an die 700 Teilnehmer erschienen waren, trafen sich heute deutlich weniger Menschen auf dem Markt, vielleicht an die hundert. Aber dennoch waren sie weithin sichtbar. Wieder gab es Redebeiträge, bei denen bei allen Gemeinsamkeiten jedoch auch inhaltliche Unterschiede zu Tage traten. Während eine Rednerin sich klar gegen die Aufrüstung der Bundeswehr und gegen die 100 Milliarden Euro Sondervermögen für die Bundeswehr aussprach – man könne das Geld besser für Friedens- und Konfliktforschung ausgeben-, bekräftigte der Redner, der für die Solid Linksjugend sprach,  seine Forderungen nach Waffenlieferung an die Ukraine.

Wieder waren viele Ukrainerinnen und Ukrainer auf dem Marktplatz, aber auch viele einheimische junge Menschen, die mit Transparenten und Schildern sinnfällig ihre Verachtung gegenüber dem Diktator Putin zeigten. Viele standen in kleinen Gruppen zusammen und  hatten sich in die blau-gelben Nationalfarben der Ukraine gehüllt.

Einsamer alter Mann mit Adlerfahne

Ein groteskes, aber gerade zu sinnfälliges Bild bot sich in sicherer Entfernung der Kundgebung vor dem Stadthaus. Ein einsamer älterer Mann, abgeschottet von einer Phalanx junger Polizisten und Polizistinnen, schwenkte mit verkniffenem Gesicht eine russische Fahne mit Doppeladler. Er blieb isoliert, niemand nahm ihn zur Kenntnis, abgesehen von wenigen Pressefotografen, die das Bild des vereinsamten Fahnenmannes möglicherweise irgendwie interessant fanden.

 

Im Hintergrund wiederum prangte die Tibetische Flagge. Die hatte die Stadt Halle heute aufgehängt, um ihre Solidarität mit dem von China unterdrückten Volk im Himalaya auszudrücken, das sich am 10. März  1959 sich in einem Volksaufstand vergeblich gegen die chinesischen Besatzer erhoben hatte.

 

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