Sachsen-Anhalt erreichte die EU2020-Ziele in den Bereichen Erwerbstätigkeit und Treibhausgasreduktion

19. Oktober 2023 | Politik | Keine Kommentare

2010 legte die Europäische Union mit der „Strategie Europa 2020“ Kernziele für intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum in Europa fest. Diese umfassten u. a. die Bereiche Erwerbstätigkeit, Treibhausgasreduktion und Innovation. Um diese Ziele zu erreichen, setzten sich die einzelnen EU-Staaten nationale Zielmarken für das Jahr 2020. Sachsen-Anhalt erreichte diese Ziele gemessen an den Indikatoren Erwerbstätigenquote, Treibhausgasreduktion und Anteil der Ausgaben für Forschung und Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes nur teilweise.

Sachsen-Anhalt erreichte 2020 eine Erwerbstätigenquote der 20- bis 64-Jährigen von 79,4 % und übertraf damit das EU-Ziel (75,0 %) und den nationalen Ziel- (77,0 %) und Istwert (79,2 %). Auch die deutschlandweite Erwerbstätigenquote erfüllte 2020 damit die nationale Vorgabe für Deutschland. Im Referenzjahr 2008 lag die Erwerbstätigenquote in Sachsen-Anhalt noch bei 70,2 %. Sie erholte sich schnell von der wirtschaftlichen Krise zum Ende der 2000er Jahre. Bereits 2012 erfüllte Sachsen-Anhalt die EU-Zielmarke und baute diese in den Folgejahren stetig aus. Auf EU-Ebene wurde die EU-weite Zielmarke von 75,0 % mit einer Erwerbstätigenquote von 72,2 % dagegen nicht erreicht.

Der Ausstoß von Treibhausgasen reduzierte sich in Sachsen-Anhalt von 1990 bis 2020 um 50,7 %. Damit überstieg die Reduktion in Sachsen-Anhalt die EU- und nationale Vorgabe von 20,0 % um ein Vielfaches. Im Basisjahr 1990 beliefen sich die Treibhausgasemissionen in Sachsen-Anhalt auf rund 59,1 Mill. t CO2-Äquivalente. Bis 2020 wurde dieser Wert auf rund 29,1 Mill. t CO2-Äquivalente verringert. Darüber hinaus verpflichtete sich Sachsen-Anhalt im Koalitionsvertrag von 2016 zu einer Minderung auf 31,3 Mill. t CO2-Äquivalente bis 2020 und erreichte dieses selbstgesteckte Ziel auch. Deutschland legte sich im Energiekonzept von 2010 das unverbindliche Ziel einer Minderung um 40,0 % gegenüber 1990. Mit einem Wert von -41,0 % erfüllte Deutschland die EU- und die eigene Zielmarke. Die EU-weite Reduktion von Treibhausgasen betrug 31,7 % und lag damit ebenfalls über der geforderten EU-weiten Zielmarke.

Sachsen-Anhalt wies 2008 noch einen Forschung-und-Entwicklung-Anteil von 1,2 % des BIP auf. Bis 2020 erhöhte sich der Anteil vor allem durch höhere Investitionen der Sektoren Staat und Hochschule auf 1,6 % des BIP. Aufgrund der vergleichsweise geringen Investitionen aus dem Wirtschaftssektor (0,4 % des BIP) verfehlte Sachsen-Anhalt damit die EU- und nationalen Zielmarken (beide 3,0 %). Doch auch die Ausgaben der übrigen EU-Länder blieben mit 2,3 % des BIP unter dem angestrebten Ziel. Deutschland erfüllte mit 3,1 % des BIP knapp die Vorgabe. Rund 2/3 der Investitionen wurden deutschlandweit durch den Wirtschaftssektor (2,1 % des BIP) beigetragen.

Die Angaben zur Erwerbstätigenquote sowie den Ausgaben für Forschung und Entwicklung stammen vom Statistischen Amt der Europäischen Union (Eurostat). Die Angaben zu Treibhausgasemissionen von Eurostat und dem Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt. In den Treibhausgasemissionen werden Emissionen aus Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft (LULUCF) nicht berücksichtigt.

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