Migrantennetzwerk beklagt Angriffe auf russischsprachige Mitbürger

16. März 2022 | Politik | 4 Kommentare

Der Angriffskrieg auf die Ukraine beraubt Millionen Menschen ihres sicheren Zuhauses und erschüttert uns alle. Dennoch erlebten wir bereits kurz nach dem Ausbruch des Krieges eine enorme Hilfsbereitschaft der
Gesamtgesellschaft. Das Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt e.V. (LAMSA) hat mit der schnellen Bildung einer „Koordinierungsstelle“ ein zentrales Organ neben den kommunalen Stabstellen
geschaffen und dient Betroffenen und unterstützenden Akteur*innen als erste Anlaufstelle.

„Neben dieser enormen Hilfsbereitschaft beschäftigt die LAMSA je4doch auch auch unsägliche
Diskriminierungsvorfälle gegen Geflüchtete aus der Ukraine und russischsprachige Menschen“, konstatiert Mamad Mohamad, Geschäftsführer des LAMSA.

Als Dachverband der Migrant*innenorganisationen vereint LAMSA Menschen unterschiedlicher Herkunft, kultureller Prägung sowie religiöser Zugehörigkeit. Zahlreiche Mitgliedsorganisationen haben nicht erst nach dem Ausbruch des russisch-ukrainischen Krieges, sondern bereits mit der Annexion der Krim im Jahre 2014 ihre Befürchtung einer Eskalation angezeigt, welche sich in diesen Tagen auf dramatische Weise bewahrheitet hat. Eine Auswirkung zeigt sich unmittelbar. Russischsprachige Menschen werden als Stellvertreter*innen für diesen Krieg gesehen.

Die russischsprachigen Communities vereinen unterschiedliche Personengruppen wie Deutsche aus Russland, Menschen mit jüdischen Glaubens oder Ukrainer*innen und leben den Zusammenhalt ihrer Mitglieder vor. Die enorm engagierten Mitglieder werden nun antirussischen Anfeindungen ausgesetzt.

„“LAMSA fordert die Gesamtgesellschaft auf, wachsam zu sein und bei Anfeindungen und Hetze gegen russischsprachige Mitbürger*innen Zivilcourage zu zeigen““, erklärt Mohamad.

LAMSA bietet ab sofort ein Melde-und Beratungstelefon. Menschen, die von
Hetze, Anfeindungen und Diskriminierung betroffen sind, können sich bei der
Beratungshotline melden. Die Barrierefreiheit der Beratung ist
sichergestellt. Erreichbar ist das Beratungstelefon von Montag bis Freitag
in der Zeit von 8:00 Uhr bis 16:00 Uhr unter der Nummer (0391) 990 788 87
und über WhatsApp unter der Nummer (0152) 560 347 47.

 

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