Grüne beschließen Konzept zur Förderung des ländlichen Raums

16. Juni 2018 | Politik | Keine Kommentare

Die Grünen haben auf ihrem heutigen Parteitag in Halle ein Konzept zur dauerhaften Förderung des ländlichen Raums in Sachsen-Anhalt beschlossen.

Grüner Landesparteitag im Gartenraum des Dormero; Foto: privat

Kritik an vorheriger Landesregierung
In ihrem Konzept kritisieren sie die falschen Analysen und Anreizsetzungen der vorherigen Landesregierung. Die damalige Sparpolitik und eine Politik der Zentralisierung hätten ganze Landstriche von Mobilität, moderner digitaler und sozialer Infrstruktur und insbesondere kurze Schulwege abgehängt. Hinzu käme eine industrielle Landwirtschaft und industrielle Tierhaltung, die die ländlichen Räume zusätzlich veröden ließen.

Setzen auf Investitionen
Demgegenüber setzen die Grünen auf große Investitionen in den ländlichen Raum. Die Wertschöpfung vor Ort soll gestärkt werden, indem eine umweltfreundliche Landwirtschaft, Mobilität und eine nachhaltige Energieversorgung mit Naturschutz, Tourismus, Handwerk sowie kleinen und mittleren Unternehmen zusammen gedacht werden.

Die finanzielle Ausstattung der ländlichen Räume müsse gestärkt werden indem Land und den Kommunen mehr finanzieller Spielraum gegeben wird. Dies soll im Rahmen der Verhandlungen der förderalen Finanzbeziehungen für die Zeit ab 2020 gewährleistet werden.
Neben einer Förderung des ÖPNVs, der wichtiger Bestandteil der Daseinsvorsorge ist, sollen flexible und bedarfsgerechte Alternative, wie Anrufsammeltaxis sowie Büger- und Kombibusse geprüft und gefördert werden. Daneben sollen organisierte Fahrdienste, Car-Sharing und auch das Radfahren in ländlichen Räumen leichter bequemer und sicherer machen.

Die regionale Wirtschaft sowie die regionale Wertschöpfung sollen genutzt und gestärkt werden. Damit soll insbesondere das Abwandern gut qualifizierter Arbeitssuchender verhindert und das Leben auf dem Land attraktiver gemacht werden. Gleichzeitig soll es so für Unternehmen attraktiv werden, sich im ländlichen Raum anzusiedeln und so neue wirtschaftliche Perspektiven für die Region zu schaffen.

Daneben soll die Verödung der regionalen Ortskerne gestoppt werden. Ziel sei es, dass Kinos, Theater, Sportvereine, Bibliotheken, Seniorenangebote und ärztliche Versorgung für alle zugänglich und gut erreichbar zu erhalten. Dabei sollen insbesondere überregionale Kooperationen zwischen dem städtischen und dem ländlichen Raum gefördert und gestärkt werden.
Schließlich müsse der Zugang zu Breitbandverbindungen bereitgestellt und die nach wie vor bestehende digitale Kluft zwischen Stadt und Land geschlossen werden. Eine Internetverbindung auf der Höhe der Zeit sei Daseinsvorsorge. Nur so könnten neue Arbeitsmodelle wie Homeoffice, im Internet abrufbare Verwaltungsdienstleistungen oder Telemedizin ermöglicht werden.

PZ

Print Friendly, PDF & Email

Kommentar schreiben