Fachtagung aller Ausländerbehörden Sachsen-Anhalts

Noch bis morgen tagen die Vertreterinnen und Vertreter der Ausländerbehörden Sachsen-Anhalts zu aktuellen Themen des Asylrechts und allen damit verbundenen Aspekten. Der Präsident des Landesverwaltungsamtes, Thomas Pleye, erklärte: „Das Landesverwaltungsamt als obere Ausländerbehörde organisiert regelmäßig derartige Austauschmöglichkeiten. In diesem Jahr ist die Themenliste jedoch wieder so umfangreich, dass wir uns mit allen Kolleginnen und Kollegen der Landesministerien, der kommunalen Behörden, der Polizei, Justiz und des BAMF konzentriert zwei Tage beraten und austauschen.“

Die Konferenz findet vor dem Hintergrund der anhaltenden Flüchtlingskrise in der Ukraine statt. Sachsen-Anhalt hat in den letzten Jahren rund 30.000 Geflüchtete aufgenommen, und die Zahl der Asylanträge in Deutschland steigt weiter an. In den ersten acht Monaten dieses Jahres wurden bereits 4.671 Asylsuchende in Sachsen-Anhalt aufgenommen, verglichen mit 2.995 im gesamten Jahr 2021 und 5.931 im Jahr 2022. Diese Zahlen stellen die Behörden vor erhebliche Herausforderungen.

Pleye betonte, dass die weltweiten Krisen unmittelbare Auswirkungen auf die Arbeit der Ausländerbehörden haben können und eine schnelle Reaktion oft erforderlich ist. Die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten sei der Schlüssel zur professionellen Bewältigung dieser Herausforderungen, weshalb regelmäßige Austauschveranstaltungen von großer Bedeutung seien.

In diesem Jahr stehen auf der Agenda der Konferenz aktuelle Entwicklungen im Aufenthaltsrecht, die Diskussion über die kommunale Unterbringung von Geflüchteten sowie ein Überblick über die Situation in den Erstaufnahmeeinrichtungen, die Rückkehrsituation und die Passbeschaffung. Darüber hinaus werden verschiedene Landesinitiativen zur Fachkräfteeinwanderung und Integration vorgestellt. Die letzte behördenübergreifende Fachkonferenz fand 2022 statt, nach einer eingeschränkten Form in den Jahren 2020 und 2021.