Debatte um kostenlose Corona-Tests: Linke kritisiert Pläne des Bundes

23. Juni 2022 | Natur & Gesundheit, Politik | Ein Kommentar

 

Gestern tagten die Gesundheitsminister und -ministerinnen der Länder gemeinsam mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach in Magdeburg und berieten über das weitere Vorgehen und den politischen Kurs im Hinblick auf die Corona-Pandemie. Mehrere Länder hatten sich bereits im Vorfeld dafür ausgesprochen so bald als möglich ein neues Infektionsschutzgesetz auf den Weg zu bringen, nach welchem es die bislang vom Bund getragenen, kostenlosen Corona-Schnelltests nicht mehr für alle geben sollte. Auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hatte mehrfach betont, die Gratis-Testungen bereits ab Juli streichen zu wollen.

Der Stadtvorstand von DIE LINKE Halle kritisierte dieses Vorhaben nun deutlich und erklärte heute: „Seit Beginn der Corona-Pandemie gibt es ein eingeübtes Ritual: Wenn die Zahlen im Sommer runtergehen, dann will niemand mehr für Masken, Tests, Fieber- und Impfzentren bezahlen. Die Regierung macht alles zu, um die Einrichtungen dann wenige Monate später wieder zu öffnen. Auch wenn wir jetzt in einer anderen Situation sind als im letzten Sommer, so ist
diese Kurzsichtigkeit doch fatal. Schon jetzt steigen die Infektionszahlen wieder, weshalb es in den nächsten Wochen mehr Tests brauchen wird und nicht weniger.“

Nach Ansicht der Linken seien die kostenlosen Bürgertests zwar nicht perfekt, ihre Abschaffung führe aber ganz klar zu einer Benachteiligung finanziell schwächer aufgestellter Personen. „Denn Tests werden weiterhin benötigt, nur sollen sie ab dem kommenden Monat aus eigener Tasche bezahlt werden. Das ist sozial ungerecht und beweist, dass Gesundheitsversorgung nicht als öffentliches Gut behandelt wird, sondern jederzeit eingespart werden kann.“

In einer Mitteilung des Stadtvorsitzenden Jan Rötzschke hieß es abschließend hierzu wörtlich: „Wir stellen uns klar gegen diesen Plan und fordern insbesondere das Bundesgesundheitsministerium dazu auf, Alternativen zu entwickeln und die Finanzierung sicherzustellen.“

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