Universitätsmedizin Halle hat bundesweit größtes Augentraumazentrum

19. März 2024 | Natur & Gesundheit | Keine Kommentare

Arbeitsunfall, Sportverletzung, Feuerwerk – die Ursachen für Augenverletzungen sind vielfältig. Um das Augenlicht zu erhalten ist eine sichere und professionelle Behandlung im Ernstfall essentiell. Im Augentraumazentrum der Universitätsmedizin Halle versorgt ein Team aus 55 Mitarbeitenden jährlich mehr als 140 Patienten mit schweren Augenverletzungen. Damit ist das Zentrum die größte Einrichtung dieser Art in Deutschland und Anlaufpunkt für Patienten aus der ganzen Welt. In diesem Jahr feiert die Augenordination in Halle (Saale) ihr 150-jähriges Jubiläum, das am 16. März mit internationalen Gästen im Rahmen eines feierlichen Symposiums gefeiert wurde.

„Unser Team verfügt in allen Bereichen der Augenheilkunde über eine exzellente Expertise“, betont Prof. Dr. Arne Viestenz, Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Augenheilkunde der Universitätsmedizin Halle. „Diese erreichen wir, indem wir besonderen Wert auf die Aus- und Weiterbildung der Ärzte legen. Die Basis dafür bildet der international angesehene Hallesche Ophthalmo-Trauma-Kurs (HOT), den die Universitätsmedizin Halle seit sechs Jahren ausrichtet und in dem angehende Augenchirurgen bei Ausbildenden aus Deutschland, der Schweiz, den USA und Indien die Wundversorgung schwerster Augenverletzungen erlernen.“

Augen-Experten der Universitätsmedizin Halle international gefragt

Aufgrund ihrer umfangreichen Expertise sind die Spezialisten der Augenheilkunde auch andernorts gefragt. Im Rahmen einer Kooperation versorgen die Fach- und Oberärzte des Universitätsklinikums Halle (Saale) seit vielen Jahren regelmäßig Polytrauma-Patienten mit Augenverletzungen und Brandverletzte im BG Klinikum Bergmannstrost Halle. Darüber hinaus unterstützt das Team von Prof. Dr. Viestenz die Trauma-Akademie in Österreich bei Ausbildungskursen. Auch bei Fachweiterbildungen im Rahmen renommierter Kongresse der Augenakademie Deutschlands (AAD), der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG), dem internationalen Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgie oder der International Society of Ocular Trauma (ISOT) genießen die Augentraumaexperten der Universitätsmedizin Halle eine ausgezeichnete Reputation als Ausbildende.

„In den letzten zehn Jahren hat die Augenheilkunde gravierende Fortschritte zu verzeichnen. Das hochspezialisierte Team des Augentraumazentrums der Universitätsmedizin Halle arbeitet stets auf Basis der aktuellsten Forschungsergebnisse“, sagt Prof. Dr. Arne Viestenz. „Zeit ist essentiell. Deshalb versuchen wir heute, die komplette Reparatur des verletzten Auges in möglichst einer Sitzung vorzunehmen. Ist dies beispielsweise aufgrund starker Blutung oder erheblicher Hornhauttrübung nicht möglich, führen wir bei den meisten Patienten innerhalb von 100 Stunden eine Vitrektomie durch. Dabei entfernen wir den Glaskörper und versorgen die verletzte Netzhaut. Die Chancen, das Augenlicht nach einer schweren Verletzung zu retten, haben sich mit diesem Verfahren verdreifacht.“ Auch die Operationstechniken wurden in den letzten Jahrzehnten durch schnellere und kleinere medizinische Geräte verfeinert. Zugänge zum Auge sind heute nur noch 70 Prozent so groß wie früher.

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