Sorge um zahnärztliche Versorgung – Forderungen nach Landzahnarztquote

7. Februar 2024 | Natur & Gesundheit | Keine Kommentare

Sachsen-Anhalt steht vor einer ernsthaften Herausforderung im Gesundheitswesen. Dies zeigt eine Analyse der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt (KZV Sachsen-Anhalt), die darauf hinweist, dass bis 2030 die zahnärztliche Versorgung für über 500.000 Menschen knapp werden könnte. Hauptgründe dafür sind das fortschreitende Praxissterben und ein eklatanter Mangel an Nachwuchszahnärzten.

Die Analyse verdeutlicht, dass der hohe Altersdurchschnitt der derzeit praktizierenden Zahnärzte in Sachsen-Anhalt, von denen mehr als die Hälfte über 55 Jahre alt ist, eine entscheidende Rolle spielt. In den kommenden sieben Jahren werden etwa 600 Zahnärzte in den wohlverdienten Ruhestand gehen, und lediglich vier von zehn Praxen finden einen adäquaten Nachfolger.

Besonders alarmierend ist die Lage im Jerichower Land, wo bis zu 70 Prozent der Bevölkerung von der drohenden Versorgungskrise betroffen sein könnten. Ebenso prekär ist die Situation im Altmarkkreis Salzwedel mit 64 Prozent, während die Stadt Halle (Saale) einen vergleichsweise geringeren Anteil von 8 Prozent aufweist.

Die KZV Sachsen-Anhalt warnt zudem vor einem drastischen Anstieg von Notfallpatienten und längeren Wartezeiten in den kommenden Jahren. Die Behandlungskapazitäten könnten bis 2030 für etwa 518.000 Menschen nicht ausreichen, was zu erheblichen Einschränkungen der Mundgesundheit führen könnte.

Um dieser Herausforderung zu begegnen, appelliert die KZV Sachsen-Anhalt an die Landesregierung, dringend Maßnahmen zu ergreifen. Insbesondere wird die Einführung einer Landzahnarztquote gefordert, die dazu beitragen soll, zahnmedizinischen Nachwuchs zu gewinnen und an Sachsen-Anhalt zu binden. Die KZV betont, dass bisherige Initiativen wie Stipendien- und Förderprogramme allein nicht ausreichen, um den zukünftigen Bedarf an Zahnärzten zu decken.

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