Hallesche Forscherin auf dem UN-Wissenschaftsgipfel in New York – BMBF-Forschungsnetzwerk gegen Krebs in Afrika nimmt Arbeit auf

6. September 2023 | Natur & Gesundheit | Keine Kommentare

In Subsahara-Afrika fordert Krebs jedes Jahr das Leben von über 500.000 Menschen. Dieser alarmierenden Realität stellen sich Wissenschaftler und Forscher aus fünf verschiedenen Ländern, angeführt von der Universitätsmedizin Halle und der Universität Addis Abeba in Äthiopien, im Rahmen des Netzwerks für Onkologische Forschung in Subsahara-Afrika (NORA). Ihr Ziel ist es, die Krebsversorgung und -vorbeugung in der Region zu verbessern und die dringend benötigten Daten zu sammeln, um effektive Strategien zu entwickeln.

Das internationale Netzwerk NORA wird sich am 12. September 2023 auf dem Wissenschaftsgipfel im Rahmen der 78. Generalversammlung der Vereinten Nationen vorstellen. Diese Initiative, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt und mit sieben Millionen Euro über fünf Jahre gefördert, ist ein Hoffnungsschimmer für diejenigen, die von Krebs in Subsahara-Afrika betroffen sind.

Die Gesundheitssysteme in den meisten afrikanischen Ländern unterscheiden sich erheblich von denen in Deutschland, und die Ressourcen für die Grundversorgung von Krebspatienten sind oft begrenzt. In Äthiopien beispielsweise sind dreimal mehr medizinisches Personal erforderlich, um das von der Weltgesundheitsorganisation empfohlene Minimum zu erreichen. Prof. Dr. Eva Kantelhardt, NORA-Co-Direktorin und Leiterin der Arbeitsgruppe Global Health an der Universitätsmedizin Halle, erklärt: „Wir arbeiten in NORA an einer maßgeschneiderten Strategie für die gesamte Region.“ Angesichts der erwarteten Zunahme von Krebsneuerkrankungen ist die Arbeit von NORA von entscheidender Bedeutung, insbesondere für Frauen, da Brust- und Gebärmutterhalskrebs die häufigsten Krebsarten in der Region sind.

Das Netzwerk hat mehrere Schwerpunkte, darunter den Aufbau von Exzellenzzentren zur Früherkennung von Brust- und Gebärmutterhalskrebs sowie die Stärkung der Krebsregister auf dem afrikanischen Kontinent. Aktuell fehlen belastbare Daten und etablierte Kennzahlen, um die Entwicklungen bewerten zu können.

Die Universitätsmedizin Halle hat bereits 15 Jahre Erfahrung in der Zusammenarbeit mit äthiopischen Partnerinstitutionen in Afrika. Mit NORA wird erstmals ein größeres Netzwerk geschaffen, das die Bemühungen in Äthiopien über die Landesgrenzen hinaus in die gesamte Subsahara-Region ausdehnt. Prof. Dr. Adamu Addissie, NORA-Direktor und Kooperationspartner an der Universität Addis Abeba, betont die Bedeutung dieser internationalen Zusammenarbeit. Am 12. September 2023 werden Kantelhardt und Addissie das Netzwerk auf dem Wissenschaftsgipfel im Rahmen der 78. Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York vorstellen und sich dabei besonders auf die Ziele für nachhaltige Entwicklung und die erfolgreiche Vernetzung mit politischen Entscheidungsträgern konzentrieren.

NORA, (engl.: Network for Oncology Research in Sub-Saharan Africa) ist Teil einer umfassenderen Initiative zur Förderung deutsch-afrikanischer Forschungsnetzwerke für Gesundheitsinnovationen in Subsahara-Afrika (RHISSA). Insgesamt werden sechs Netzwerke durch das BMBF gefördert, wobei NORA als vielversprechendes Instrument gilt, um die Krebsbekämpfung in der Region zu stärken und Hoffnung für diejenigen zu bringen, die von dieser verheerenden Krankheit betroffen sind.

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