Landesmuseum Halle: Neue Dauerausstellung komplett

4. November 2021 | Bildung und Wissenschaft, Kultur, Nachrichten | Ein Kommentar

Im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle sind die letzten Ausstellungsräume der neugestalteten Dauer-Ausstellung fertiggestellt. Ermöglicht wurde die Präsentation der Kulturgeschichte des Landes Sachsen-Anhalt durch den europäischen Fonds für regionale Entwicklung der europäischen Union (EFRE). Das Landesprogramm „Sachsen-Anhalt Kulturerbe“ hat das Ziel, die Präsentation und nachhaltige Nutzung des kulturellen Erbes Sachsen-Anhalts zu verbessern und somit die Attraktivität der Städte und Regionen Sachsen-Anhalts zu verbessern. Mit der Förderung konnten die Dauerausstellung fertiggestellt sowie Barrierefreiheit und Energieeffizienz optimiert werden. 

Ministerpräsident Reiner Haseloff erklärte voller Stolz und Lob: “Die jüngste Modernisierung im Landesmuseum für Vorgeschichte wird dazu dienen, das immense kulturtouristische Potential unseres Landes besser zu mobilisieren. Zusammen mit der Fertigstellung der Dauerausstellung macht sie das Museum als touristischen Leuchtturm unseres Heimatlandes noch attraktiver.“ Prof. Harald Meller fügte hinzu, dass bereits ca. 10.000 Besucher die Dauerausstellung trotz Corona-Beschränkungen gesehen haben und durch Erweiterung der Öffnungszeiten die Besucherkapazitäten erhöht wurden.

Eröffnungsveranstaltung der Dauerausstellung

Haseloff zeigte sich sehr angetan von der Neugestaltung des Landesmuseums. Direktor Meller stellte ihm bei einem ersten Rundgang einige Highlights vor. Beide drückten ihre außerordentliche Freude über das neue Image und die wissenschaftliche Bedeutung des Museums im weltweiten Vergleich aus. 

Spangenhelm von Stößen

4 neugestaltete Räume wurden der Dauerausstellung hinzugefügt. Der Erste umfasst das Thema „Königsdämmerung“. Er beschreibt Entstehung, Aufstieg, Bedeutung und Untergang des Königreichs der Thüringer. Es existierte nur kurze Zeit um 500 n. Chr.. Wertvolle ausgestellte Grabbeigaben belegen die Existenz einer mächtigen, reichen Führungsschicht. Die gingen aber in einer legendären Schlacht an der Unstrut unter. Es folgten unruhige Zeiten, in denen Nordgermanen, Awaren und Slawen, versuchten, in Mitteldeutschland Fuß zu fassen. Dieser „Streit der Kulturen“ wird im zweiten Raum dargestellt. Die anschließende Zeit steht unter dem Thema „Gottesherrschaft“. Die damalige Macht der Kirche, ihre soziale und politische  Dominanz im Mittelalter werden durch verschiedene Exponate eindrucksvoll gezeigt. Der letzte neue Raum mit dem Motto „Verstandessieg“ thematisiert den Aufbruch zu neuen geistigen Horizonten. Geräte aus einem Wittenberger Alchemistenlabor und die Suche nach dem Stein der Weisen belegen u.a. das Eintauchen in die Welt der  Naturwissenschaften.

Die neue Dauerausstellung fasziniert durch aktuelle , gut verständliche Informationen, die ansprechend, z.T.  mit prägnanten audiovisuellen Methoden vermittelt werden. Sollte man sich unter Beachtung der Corona-Auflagen nicht entgehen lassen.

 

(H.J. Ferenz)

Print Friendly, PDF & Email
Ein Kommentar

Kommentar schreiben