Vortrag im Händelhaus: Schostakowitsch zwischen Stalin und künstlerischer Selbstbehauptung

20. Januar 2020 | Kultur | Ein Kommentar

Die Stiftung Händel-Haus lädt am 22. Januar 2020 um 19.30 Uhr zu einem Vortrag der beliebten populärwissenschaftlichen Reihe „“Musik hinterfragt““ in das Romanische Gewölbe des Händel-Hauses ein. „Zwischen proletarischer Emphase, Stalinschem ‚Realismus‘ und individueller künstlerischer Selbstbehauptung. Fragen zum konträr beurteilten Leben und Schaffen Dmitri Schostakowitschs“ heißt das Thema an diesem Mittwoch.

Dmitri Schostakowitsch (1906–1975) gehört unzweifelhaft zu den herausragenden Komponisten­persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Sein Leben und Schaffen war zunächst geprägt von den gesellschaftlichen und künstlerischen Folgen der Revolution 1917 und den sich vehement entfaltenden, schnell aber auch polarisierenden musikalischen Entwicklungen der frühen Sowjetjahre, den Jahrzehnten einer auch die Entwicklung der Künste gravierend verengenden und damit hemmenden Diktatur unter Stalin sowie den auch nach dessen Tod (1953) stets vorsichtig, letztlich aber sehr persönlich genutzten Möglichkeiten individueller kompositorischer Entfaltung.

Der Vortrag wird die Biographie Schostakowitschs kurz darstellen, ihre neuralgischen Punkte anhand dokumentarischer Belege erörtern, Bewertungsvorschläge machen und mit Musikbeispielen die kompositorische Spezifik Schostakowitschs darstellen. Zu erwarten sind offen bleibende Fragen, die für eine Diskussion benutzt werden können.

Ekkehard Ochs, geboren 1940 in Halle (Saale), studierte Musikwissenschaft und Germanistik in Halle, war von 1965 bis 1969 Wissenschaftlicher Assistent am Musikwissenschaftlichen Institut der Ernst-Moritz-Arndt-Universität
Greifswald und seit 1969 am gleichen Ort bis 2003 Universitätsmusikdirektor.


Referent: UMD Ekkehard Ochs (Greifswald)
Arbeitsfelder: Universitätschor, collegium musicum, Universitätskammertrio,
Lehrverpflichtungen im Fach Musikgeschichte.

Forschungsschwerpunkte: Russische und sowjetische Musik, Musica Baltica,
Musikpublizistik.

Der Eintritt zum Vortrag ist frei.

Die Vorträge der Reihe „„Musik hinterfragt““ werden vom Freundes- und Förderkreis des Händel-Hauses zu Halle e. V. freundlicherweise unterstützt

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