Reiche freie Theaterszene

6. April 2017 | Kultur | 5 Kommentare

Bis auf den letzten Platz besetzt waren die Besucherstühle gestern Nachmittag im Wappensaal des Rathauses. Vor allem von halleschen Theaterleuten, ging es hier doch auch um sie, genauer: um die städtische Förderung der freien Theaterszene. Alphabetisch reicht sie vom Theater Apron bis Wolter und Kollegen, doch mit allem, was dazwischen liegt, sind es insgesamt 43 Truppen, Vereine und Einzelkünstler, die sich mittlerweile in Halle tummeln – ein reiches theatralisches Angebot, vielfältig und spritzig wie nie zuvor. Und zwar nicht nur im Sommer, wenn die städtischen Bühnen Pause machen, sondern das ganze Jahr über.

So ist es ein weiser Entschluss des Stadtrates, an dieser Stelle nicht mehr zu knausern, sondern so viel kulturelle Vielfalt reicher zu bedenken als sonst: 333 000 € Fördergelder stehen in diesem Jahr dafür zur Verfügung. Dieses Geld auf insgesamt 134 eingereichte  Projektanträge so zu verteilen, dass es nicht nur gerecht zugeht, sondern dabei auch die richtungsweisenden und nachhaltigen Projekte angemessen bedacht werden, setzt eine sorgfältige Prüfung voraus. Das Team um Detlef Stallbaum, Leiter des Fachbereichs Kultur, hatte hier der Ausschuss-Sitzung exzellent vorgearbeitet und eine 7-seitige, eng beschriebene Liste vorgelegt, die zügig abgearbeitet werden konnte.

Die höchste Fördersumme genehmigten die Ausschussmitglieder Wolter und Kollegen für ihr geplantes Sommertheaterfestival im ehemaligen Kulturhaus am Holzplatz. In der Tat könnte es ein neues kulturelles Highlight werden in einer so festivalfreudigen Stadt wie Halle. Dass auch das Figurentheater Märchenteppich mit seinen liebevollen Inszenierungen vor allem für die Kleinsten (oft wird 10 Mal pro Woche gespielt!) mehr als sonst aus dem Fördertopf bekommt, ist eine kluge Entscheidung. Und auch Jonas Schütte ist für seine überaus kreativen, komisch-philosophischen Theaterprojekte dieses Mal eine größere Summe zuerkannt worden.

Drei Beispiele nur aus der langen Liste der beschlossenen Finanzspritzen für die hallesche freie Szene. Die zwar reichhaltig ist, aber deshalb noch lange nicht reich.

Zum Glück gibt es ja nicht nur den städtischen Fördertopf!

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