Produziert das „einzige salzproduzierende Museum Deutschlands“ bald wieder Hallesches Salz?

14. Februar 2018 | Kultur | 2 Kommentare

1971 wurde in Halle das letzte mal Salz gefördert, danach wurde der Salzbrunnen auf dem Holzplatz stillgelegt. Das „einzige salzproduzierende Museum Deutschlands“, die Saline, bezieht seit dem ihre Sole aus Bernburg.  Das könntre sich möglicherweise ändern.  Unter dem Motto „Sole für (H)alle“  will der Verein „Neue Hallesche Pfännerschaft e.V“ am 20. Februar 2018 um 14 Uhr zu Pumpversuchen am ehemaligen Solebrunnen auf den Holzplatz Halle (am ehemaligen Karstadt-Technikcenter) einladen. Aus den geplanten Pumpversuchen, mit denen die hydrogeologischen Verhältnisse getestet werden sollen, lassen sich wichtige Rahmenbedingungen für eine geplante Soleförderung ableiten. Bis zu seinem Abriss 1992 war der alte Förderturm auf dem Holzplatz in Halle das letzte bauliche Wahrzeichen, welches auf die Förderung einheimischer Sole hinwies. Der Verein „Neue Hallesche Pfännerschaft e.V.“ hat sich seit seiner Gründung zum Ziel gesetzt, den Halloren wieder hallesche Sole zur Verfügung zu stellen und aus diesem Grund die Anlage, die ab 1926 die Saline mit Sole versorgte, zu reaktivieren.

Nach Ansicht des Vereins hätte die Reaktivierung des Solebrunnens folgende Vorteile:

  • der Brunnen ist noch vorhanden und er wurde nie verschlossen;
  • er liegt in direkter Nähe zur Saline, der Heimstadt und Produktionsstätte der Halloren;
  • Probeuntersuchungen aus dem Jahr 2012 haben ergeben, dass es sich lohnt, den Brunnen zu reaktivieren; bis zu einer Million Liter Sole könnten jährlich gefördert werden;
  • nach mehr als 50 Jahren Pause könnte in unserer Heimatstadt Halle die Produktion des halleschen Salinesalzes wieder mit „eigenen“ Ressourcen erfolgen;
  • mit der Wiederaufnahme der Förderung hallescher Sole kann dazu beitragen werden, dass die Salzwirker-Brüderschaft im Thale zu Halle ihrer verdienten Auszeichnung „Immaterielles Kulturerbe der Bundesrepublik Deutschland“ gerecht werden kann und in ihrer mehr als 500-jährigen Tradition wieder einheimische Rohstoffe verarbeiten kann.

Die bei den Pumpversuchen anfallenden Flüssigkeiten werden übrigens aufgefangen und verwertet, um die Oberflächengewässer nicht unnötig zu belasten.

 

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