Gottesanbeterin erobert Sachsen-Anhalt: Landesamt für Umweltschutz ruft erneut zur Meldung von Beobachtungen auf

1. August 2023 | Kultur | Keine Kommentare

Immer mehr Gottesanbeterinnen breiten sich in Sachsen-Anhalt aus und erobern neue Lebensräume. Das Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt (LAU) ruft daher erneut dazu auf, Beobachtungen der faszinierenden Insektenart zu melden, um deren Verbreitung und Ausbreitung besser dokumentieren zu können.

Im Jahr 2022 wurde ein neuer Melderekord für die Gottesanbeterin aufgestellt, als fast 2.300 Beobachtungen gemeldet wurden. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger folgten dem Aufruf des Landesamtes und unterstützten die Behörde bei der detaillierten Dokumentation der Ausbreitung der Gottesanbeterin im Südteil des Landes bis zur Höhe Halberstadt – Magdeburg – Wittenberg. Auch im Nordosten des Landes bei Havelberg, Genthin und Angern wurden einzelne Nachweise erbracht.

Biologe Marcel Seyring vom Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt äußerte sich dazu: „Besonders spannend wird die Ausbreitung der Art im Norden Sachsen-Anhalts in den Landkreisen Stendal, Jerichower Land und Salzwedel aus Richtung Brandenburg sein.“ Seyring rechnet damit, dass die Gottesanbeterin auch in diesem Jahr weitere Teile Sachsen-Anhalts erobern wird.

Die Gottesanbeterinnen lieben Wärme und sind an Trockenheit gut angepasst, was ihre Ausbreitung durch die klimatischen Veränderungen begünstigt. Bereits seit 2019 verzeichnet das Landesamt für Umweltschutz eine rasante Ausbreitung der Art in Sachsen-Anhalt.

Erste Funde der Gottesanbeterin wurden in Sachsen-Anhalt bereits Anfang der 90er Jahre gemacht, doch erst 2004 etablierte sich eine sich fortpflanzende Population am Geiseltalsee. Seitdem haben die Insekten stetig neue Gebiete besiedelt und sind mittlerweile im gesamten Südteil des Landes präsent.

Um die Verbreitung der Gottesanbeterin weiterhin genau zu erfassen, bittet das Landesamt für Umweltschutz alle Bürgerinnen und Bürger, Beobachtungen der Tierart zu melden. Hierfür steht ein Meldeportal unter der Adresse https://lau.sachsen-anhalt.de/gottesanbeterin zur Verfügung. Alternativ können Beobachtungen mit Datum, Beobachtername, exaktem Fundort und einem Foto per E-Mail an artenmeldung@lau.mwu.sachsen-anhalt.de gemeldet werden.

Die gemeldeten Beobachtungen werden vom Landesamt für Umweltschutz überprüft und in die zentrale Artdatenbank aufgenommen. Diese Informationen dienen der wissenschaftlichen Auswertung, der Bearbeitung der Roten Listen und der Fortschreibung der Artverbreitung.

Die Gottesanbeterin, die durch ihre imposante Körperhaltung und Jagdtechniken beeindruckt, erweist sich als eine wichtige Art für die Erforschung der Auswirkungen des Klimawandels auf die Fauna in Sachsen-Anhalt. Mit der Unterstützung der Bevölkerung hofft das Landesamt für Umweltschutz, weiterhin wertvolle Erkenntnisse über die Verbreitung und Lebensweise dieser faszinierenden Insektenart zu gewinnen.

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