Eigenwillige Zeitreise in Bildern

25. Oktober 2019 | Kultur, Nachrichten | Ein Kommentar

Er nahm sich alte Fotografien aus den Archiven, vor allem von Fritz Möller und Gottfried Riehm, und kombinierte die alten analogen Aufnahmen mit seinen eigenen digitalen Fotos. Er ließ sie miteinander so verschmelzen, dass Gegenwart und Vergangenheit sich in den Bildern nahtlos begegnen. Torsten Milarg entnahm praktisch seine Motive den alten Fotografien. Dann musste er seine aktuellen digitalen Aufnahmen mit dem historischen Material genauestens abgleichen. Das betraf also Standort, Perspektive, Lichteinfall, Schatten, Reflexionen, Tageszeit, Wetter, Bewölkung, Jahreszeit. Und er musste irgendwie die nicht bekannte Brennweite bestimmen, mit der Möller und Riehm gearbeitet haben.
Die Ergebnisse sind wirklich faszinierend. Die alten Fotos sind schwarz/weiß, die neuen farbig. Da begegnen sich Menschen vom Anfang des 20. und dem Beginn des 21. Jahrhunderts auf dem Universitätsplatz. Auf alten Straßen fahren neue Straßenbahnen. Das Opernhaus erhält seinen alten Anbau wieder. Am Leipziger Turm gibt es plötzlich wieder ein Stadttor. Und an der Giebichensteinbrücke gibt es die alte Pontonbrücke wieder, neben der neuen, modernen.

Torsten Milarg, Jahrgang 1969, wurde in Güstrow geboren, ist von Beruf Elektromonteur, arbeitete als Stuntman in verschiedenen Filmproduktionen und betreibt seit 2007 gewerbliche Fotografie.

„Halle und seine Universität – eine Zeitreise der besonderen Art von Torsten Milarg“ ist diese bemerkenswerte Ausstellung betitelt. Sie ist eingebunden in das Jubiläum „100 jahre bauhaus“. Zu sehen ist sie in der Kustodie im Löwengebäude der MLU bis zum 27. Januar 2020. Am vergangenen Donnerstag war die Vernissage in der vollbesetzten, prächtigen Aula der Uni.

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