Uni Halle will für die Stadt in die Zukunft schauen

4. Juli 2023 | Bildung und Wissenschaft | Keine Kommentare

Wie sieht die Zukunft von Halle aus? Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) und die Stadt Halle (Saale) werden zukünftig noch enger zusammenarbeiten, um diese Frage zu beantworten. Im Herbst ist eine Diskussionsreihe geplant, bei der es darum geht, gemeinsam mit verschiedenen Gruppen aus der Stadt zu erörtern, wie sich Halle entwickeln soll. Das Ziel ist es, Ideen zu sammeln und in welche Richtung sich die Stadt an der Saale entwickeln könnte. Das Projekt wird vom Stifterverband im Rahmen der Initiative „Transformationslabor Hochschule“ mit 25.000 Euro gefördert. Von den neun ausgezeichneten Projekten ist das Team von MLU und Stadt das einzige aus Ostdeutschland.

Die Stadt Halle (Saale) und die Region stehen vor zahlreichen Herausforderungen, wie dem geplanten Ausstieg aus der Braunkohleförderung, dem Klimawandel und dem Konflikt in der Ukraine. Diese Faktoren bedeuten große Veränderungen in der Gesellschaft, Wirtschaft und Politik. Gleichzeitig bieten Digitalisierung und das geplante „Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation“ in Halle (Saale) einzigartige Chancen für die Zukunft. Hier setzt das gemeinsame Projekt von MLU und Stadt an.

Für das Wintersemester 2023/24 sind mehrere öffentliche Diskussionsveranstaltungen und Lehrveranstaltungen geplant. Prof. Dr. Christine Fürst, Prorektorin für Forschung, Internationalisierung und Transfer der MLU, betont die Expertise der Universität auf dem Gebiet der Transformationsforschung und die Absicht, diese gemeinsam mit der Stadt vor Ort verstärkt einzusetzen. Niemand kann heute mit Sicherheit sagen, wie unsere Gesellschaft in zehn oder zwanzig Jahren aussehen wird, aber diese Frage betrifft uns alle. Deshalb ist es wichtig, die Zukunft als gemeinsames Projekt zu betrachten und kontrovers zu diskutieren. Die geplanten Veranstaltungen sollen Experten aus der Wissenschaft, Studierende und Vertreter der Stadt zusammenbringen.

Bürgermeister Egbert Geier fügt hinzu, dass im Rahmen des Standortwettbewerbs der Stadt um das Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation das Motto entstand: „Wir wollen Zukunft. Gemeinsam gestalten.“ Das gemeinsame Projekt zwischen Stadt und Universität kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten. Geier freut sich über den Förderzuschlag und betont die enge Zusammenarbeit von Stadt und MLU im Hinblick auf gegenwärtige und zukünftige Transformationsprozesse.

Die Ergebnisse und Erfahrungen des Projekts können als Referenz für die weitere Stadtentwicklung und andere Bürgerbeteiligungsprojekte dienen. Ziel ist es, gemeinsame Grundwerte zu definieren, auf denen die zukünftige Gestaltung basieren soll. Darüber hinaus sollen Formate erprobt werden, die eine integrative, partizipative und nachhaltige Projektgestaltung ermöglichen.

Die Initiative „Transformationslabor Hochschule“ des Stifterverbands zielt darauf ab, die Herausforderungen im Bereich Migration, Energiewende, Klimawandel, digitaler Wandel und Veränderungen der Wirtschafts- und Industrielandschaft anzugehen. Im Rahmen dieses einjährigen Programms nehmen Vertreter von MLU und Stadt an Workshops zu Methoden, Strategien und Vernetzung teil. Sie erhalten ein begleitendes Coaching und eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 25.000 Euro. Das Ziel ist es, Hochschulen als aktive und kompetente Gestalter transformativer Prozesse zu stärken.

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