Schulen setzen mit Stolpersteinputzaktion ein Zeichen gegen Antisemitismus

15. Januar 2024 | Bildung und Wissenschaft | Keine Kommentare

Zum Auftakt der Aktionswoche „Eine Stadt für alle“ startet auch die Stolpersteinputzaktion der Schulen. In der Zeit vom 16. bis 26. Januar wollen die Schülerinnen und Schüler wieder Stolpersteine putzen und damit an die Opfer von Hass und Gewalt in der NS-Zeit erinnern.

Es ist eine besondere Form des Gedenkens und der Erinnerung an die Opfer der NS-Diktatur. Im Rahmen der Aktionswoche „Eine Stadt für alle“ in Magdeburg und im Vorfeld des Internationalen Holocaust-Gedenktages werden sich zahlreiche Schulen aus der Landeshauptstadt und dem Umland an der diesjährigen Stolpersteinputzaktion beteiligen. Angesichts der Zunahme antisemitischer Vorfälle nach dem Überfall der Terrororganisation Hamas auf Israel und dem Krieg im Gaza-Streifen sei dieses Engagement ein aktuelles Zeichen, erklärte die stellvertretende Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung, Cornelia Habisch. „Die Schülerinnen und Schüler zeigen damit, dass sie Antisemitismus nicht unwidersprochen lassen wollen und sich ihrer Verantwortung aus der Geschichte heraus bewusst sind.“

Den Anfang machen am 16. Januar das Ökumenische Domgymnasium (ab 11.30 Uhr in der Hegelstr.), die Schule des Zweiten Bildungsweges (ab 11.30 Uhr), die Grundschule „Am Umfassungsweg“, die Gemeinschaftsschule „G.W. Leibniz“, die Gemeinschaftsschule „Thomas Müntzer“ (13.45 Uhr am Alten Markt), die Evangelische Sekundarschule und die BbS „Otto von Guericke“ (13.45 Uhr am Breiten Weg). Am 17. Januar putzt die BbS „Otto Schlein“ (14 Uhr) und am 18. Januar die Evangelische Grundschule. In den folgenden Tagen werden weitere Schülerinnen und Schüler die Gedenksteine reinigen, Blumen niederlegen und die Biografien der NS-Opfer verlesen. An der Aktion sind Schulen aller Schulformen von der Grundschule bis zur Berufsbildenden Schule beteiligt. Insgesamt haben 25 Schulen aus Magdeburg und dem Umland Dauerpatenschaften übernommen.

Die vom Kölner Künstler Gunter Demnig verlegten Steine erinnern seit 1992 an ermordete Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle sowie politisch Verfolgte im Nationalsozialismus. Die Messingplatten werden jeweils vor der letzten bekannten Adresse der NS-Opfer in den Fußweg eingelassen. Inzwischen gibt es europaweit mehr als 100.000 solcher Stolpersteine.

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