Regelstudienzeit soll um ein Semester verlängert werden

25. August 2020 | Bildung und Wissenschaft, Politik | Keine Kommentare

 

Die Corona-Pandemie hat den Studienbetrieb in Sachsen-Anhalt im Sommersemester 2020 erheblich beeinträchtigt. So mussten die Hochschulen des Landes Mitte März kurzfristig auf Online-Lehre umstellen, was für rund 54.000
Studierende bedeutete, sich flexibel auf die Krisensituation einstellen zu müssen.

Nachteile sollen den Studierenden aus der Krisenzeit und der erforderlichen Neuorganisation des Lehrbetriebs im Sommersemester 2020 jedoch nicht entstehen. Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann hat am heutigen Dienstag im Kabinett angekündigt, einen entsprechenden Gesetzentwurf vorzulegen.

„Wir beabsichtigen, die Regelstudienzeit wegen der erheblichen pandemiebedingten Beschränkungen im Sommersemester 2020 um ein Semester zu verlängern. So stellen wir sicher, dass Studierende insbesondere
bei Ansprüchen auf BAföG-Leistungen keinen Nachteil erleiden“, erklärte er hierzu.

„Möglicherweise coronabedingt schwächere Leistungen sollen den Studierenden außerdem nicht auf die Füße fallen. Im Rahmen unseres Gesetzentwurfes werden die Hochschulen die Möglichkeit erhalten, ihren Studierenden weitere Angebote etwa mit Blick auf die Wertung von Prüfungen als Freiversuche oder Wiederholungsmöglichkeiten zur Notenverbesserung zu unterbreiten.“

Im Sommersemester nicht bestandene Prüfungen könnten dann auch als nicht durchgeführt gewertet werden.
Weiterhin soll dem Wissenschaftsministerium mit dem Gesetzentwurf die Möglichkeit eröffnet werden, bei einem Fortdauern der Pandemiesituation oder bei Eintritt einer vergleichbaren Krisensituation entsprechende Regelungen durch Rechtsverordnung zu treffen.

„Wir müssen auch im Hochschulgesetz Vorkehrungen für gravierende Krisenfälle wie eine Pandemie treffen, um im Fall der Fälle künftig flexibel und angemessen reagieren zu können“, so der Minister.

Sachsen-Anhalt ist nicht das einzige Bundesland, das die Regelstudienzeit verlängern wird, denn einige Bundesländer haben bereits entsprechende Regelungen angekündigt oder sie bereits getroffen.

„Ich gehe davon aus, dass am Ende alle Bundesländer weitgehend an einem Strang ziehen werden, wenn es darum geht, coronabedingte Nachteile von den Studierenden abzuwenden.“ Der Minister kündigte an, sich hierzu auch weiterhin intensiv mit seinen Amtskolleginnen und -kollegen austauschen zu wollen.

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