Immer mehr ausländische MINT-Studierende in Sachsen-Anhalt

25. Oktober 2022 | Bildung und Wissenschaft | Keine Kommentare

Erst vor wenigen Tagen hatte das Wissenschaftsministerium Sachsen-Anhalt gemeldet, dass sich an den Hochschulen des Landes zum Start des Wintersemesters 2022/2023 deutlich weniger Studierende neu eingeschrieben hatten als noch in den vergangenen Jahren.

Minister Willingmann sah hierfür insbesondere die Corona-Pandemie, den Ukraine-Krieg und die derzeitige Energiekrise als Auslöser (HalleSpektrum berichtete).

Dennoch meldet das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt heute, dass sich im vergangenen Jahr die Zahl der Studierenden in den MINT-Fächern deutlich erhöht hatte. Demnach studierten in den MINT-Fächern insgesamt 12 671 Frauen und Männer Ingenieurwissenschaften und 4 703 Mathematik bzw. Naturwissenschaften. Der Zuwachs wurde dabei durch die vielen ausländischen Studierenden (+638) generiert, welche den Rückgang bei den deutschen Studierenden (-305) kompensierten.

Im Detail:

Der Anteil der MINT-Studierenden im Wintersemester 2020/21 an allen 54 823 Studierenden betrug 31,7 % und stieg im Vergleich zum vorherigen Semester (31,0 %) leicht an. Den höchsten Anteil MINT-Studierender an allen Studierenden gab es im Wintersemester 2021/22 an der Otto-von-Guericke-Universität (46,5 %; 6 107), an der Hochschule Anhalt (43,9 %; 3 099) und an der Hochschule Merseburg (41,7 %; 1 265).

Bei den ausländischen Studierenden erhöhte sich der Anteil der MINT-Studierenden an allen ausländischen Studierenden und betrug 58,1 % (Wintersemester 2020/21: 55,3 %). Die meisten ausländischen MINT-Studierenden waren wie im Wintersemester 2020/21 an der Otto-von-Guericke-Universität immatrikuliert (2 434). Die 4 am stärksten besetzten Herkunftsländer ausländischer Studierender waren Indien (1 676), China (525), Syrien (332) und Bangladesch (284).

In der Fächergruppe Ingenieurwissenschaften war wie im zurückliegenden Wintersemester 2020/21 der am häufigsten gewählte Studienbereich sowohl insgesamt (3 590) als auch bei den ausländischen Studierenden (987) Informatik. Den mit Abstand größten Zuwachs (+209; +22,8 %) gab es im Bereich Architektur/Innenarchitektur.

In der Fächergruppe Mathematik/Naturwissenschaften lagen die Studienbereiche Biologie (1 187) und Pharmazie (827) sowie Chemie (757) vorn. Im Bereich Biologie (+215; +22,1 %) erfolgte der höchste Zuwachs, hauptsächlich verursacht durch die ausländischen Studierenden (+204; +77,9 %).

Mit einem Anteil von 69,2 % waren MINT-Studenten im Wintersemester 2021/22 gegenüber MINT-Studentinnen deutlich in der Überzahl.

Print Friendly, PDF & Email

Kommentar schreiben