Auf den Spuren von Wissenschaftsreisen in der Frühen Neuzeit: Leopoldina lädt zum Projektworkshop ein

22. November 2022 | Bildung und Wissenschaft | Keine Kommentare

Die koloniale Begegnung nimmt in der globalen Geschichte der frühneuzeitlichen Wissenschaft einen zentralen Platz ein. Missionarische Erkundungen und militärische Reisen, die vom spanischen und portugiesischen Imperium gesponsert wurden, boten beispielsweise die Möglichkeit, persönlich mit anderen Kulturen, Klimazonen und indigenen Erkenntnissen in Kontakt zu kommen. Wissenschaftler und Ärzte sahen sich gleichermaßen mit philosophischen, medizinischen und religiösen Dilemmata konfrontiert, wenn es darum ging, wie sie diese neuen Fakten in das epistemische Gefüge ihrer bestehenden Wissenschaften einbauen konnten und wie sie ihrerseits ihre Wissenschaften im Lichte der neuen Fakten ändern konnten.

Doch welchen Status haben die Projekte von Mitgliedern von Institutionen, die scheinbar außerhalb des Rahmens der kolonialen und epistemischen Übersetzung liegen, wie die Academia Naturae Curiosorum, die heute als Leopoldina bekannt ist? – Wie diese sich das neue Wissen aneigneten und die Erkenntnisse in bestehende Wissenschaften integrierten, untersucht nun ein
Workshop der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina in Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin.

Die  Veranstaltung, findet von Montag, 28. November bis Dienstag, 29. November in Halle (Saale) jeweils von 13:30 bis 15:30 Uhr im Lesesaal der Leopoldina statt.

Der Workshop untersucht, wie die Leopoldina im globalen Wissensaustausch verortet ist, und fragt, wie dieses Wissen die wissenschaftlichen Praktiken und Theorien der Leopoldina-Mitglieder beeinflusst hat und welche Auswirkungen es auf die traditionelle wissenschaftliche und medizinische Theorie und Praxis hatte.

Das genauere Programm und weitere Informationen sind hier zu erfahren.

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