Die Foto AG des Christian-Wolff-Gymnasiums hat den 1. Preis gewonnen
13. September 2017 | Bild der Woche | Ein KommentarBeim Deutschen Jugendfotopreis, Deutsches Kinder- und Jugendfilmzentrum in Remscheid, gewann die Foto AG des Christian-Wolff-Gymnasium den 1. Preis. Gewonnen haben die Jugendlichen mit der Serie „Wir brauchen Platz“ im allgemeinen Wettbewerb der Altersgruppe B (11-15 Jahre).
Begründung der Jury:
Hausbesetzer kennen die meisten nur aus dem Fernsehen. Einen Blick hinter die Fassade eines besetzten Hauses in Halle an der Saale wagt die DAMST Foto-AG. Gekonnt fängt sie die Atmosphäre des unbekannten Terrains ein. Sie spielt mit dem Streiflicht und erzeugt warme Bilder in kreativer Umgebung. Empathisch porträtieren die Jugendlichen die Besetzer in ihrer Lebenswelt, von hinten – und gerade dadurch so ausdrucksstark, mystisch und voller Spannung. Für die Serie „Wir brauchen Platz“ lässt sich die Gruppe ganz auf diesen ungewöhnlichen, fremden Ort und seine Akteure ein. Ein eindrucksvolles Projekt mit Tiefgang. (Anm. des HalleSpektrums: Es geht um die Hafenstraße 7 in Halle)
Zu sehen ist die Serie vollständig hier …
Inzwischen gibt es auch den Katalog dazu: Jan Schmolling / KJF / Carsten Eisfeld (Hrsg.): ZOOM’16, Deutscher Jugendfotopreis. Bilder & Projekte, München 2017, 96 Seiten (Großformat), ISBN 978-3-86736-383-9, 9,80 EUR
Deutscher Jugendfotopreis: Viel mehr als nur ein Wettbewerb
Der Deutsche Jugendfotopreis entdeckt und fördert junge Fototalente und unterstützt sie dabei, die Fotografie als eine persönliche und künstlerische Ausdrucksform zu entwickeln. Dies geschieht mit Auszeichnungen, Workshops, Ausstellungen und Veröffentlichungen. Der Deutsche Jugendfotopreis wurde 1961 gegründet, noch vor „Jugend forscht“ und „Jugend musiziert“, und zählt zu den nachhaltigsten und breitenwirksamsten Bundeswettbewerben. Seit seiner Gründung haben weit mehr als 50.000 Medienmacher an ihm teilgenommen, Einzelne ebenso wie Fotogruppen. Viele Fotografen, wie etwa Katharina Bosse, Wiebke Loeper oder Julian Röder, die heute die visuelle Kultur in Deutschland mitgestalten, zählen zu den ehemaligen Preisträgern.
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Ist ja schön, dass die Jury sich für die Fotoserie des Christian-Wolff-Gymnasiums entschieden hat. Die Begründung lässt einem aber die Zehennägel kräuseln.
Erstens handelt es sich nicht um ein besetztes Haus, allenfalls ein ehemals besetztes Haus. Es gibt keine „Besetzer“ und keine „Lebenswelt“, weil hier niemand lebt. Und zweitens ist es ein offenes Haus, in das sich jeder „wagen“ kann, zuletzt am Tag des offenen Denkmals. Das „unbekannte Terrain“ steht jedem Besucher und Nachbarn guten Willens offen. Berührungsängste und Vorurteile gibt es nur von Seiten potentieller Besucher, nicht von den „Hasis“. Nur Mut.