Land treibt Aufbau einer grünen Wasserstoffwirtschaft voran

15. Mai 2024 | Wirtschaft | Keine Kommentare

Gestern wurde in Sachsen-Anhalt ein weiterer bedeutender Schritt in Richtung einer klimafreundlichen Zukunft gemacht, als Energieminister Prof. Dr. Armin Willingmann den symbolischen ersten Spatenstich für den Bau eines neuen Elektrolyseurs im Industriepark Osterweddingen (Landkreis Börde) setzte. Diese Anlage mit einer Leistung von zehn Megawatt (MW) wird grünen Wasserstoff erzeugen, der lokal produzierten Strom aus Wind- und Sonnenenergie nutzt, um Industriebetriebe mit nachhaltiger Energie zu versorgen.

Willingmann betonte dabei die Bedeutung von grünem Wasserstoff für die Energiewende: „Vor allem die energieintensiven Bereiche unserer Wirtschaft können nicht allein durch Elektrifizierung klimaneutral gemacht werden; hier wird grüner Wasserstoff als klimafreundlicher Rohstoff und Energieträger immer wichtiger.“ Sachsen-Anhalt setzt konsequent auf den Ausbau dieser Zukunftstechnologie, um sich als führendes Wasserstoffland zu positionieren.

Der Elektrolyseur in Osterweddingen ist der erste Schritt eines geplanten Verbundkraftwerks, das auch Wärme erzeugen soll. Dieses Projekt wird von dem Energiedienstleister ENERTRAG realisiert, der bereits ähnliche Anlagen in Betrieb hat. Der 10-MW-Elektrolyseur wird jährlich etwa 900 Tonnen grünen Wasserstoff produzieren, der vielseitig genutzt werden kann, z.B. zur Dekarbonisierung der Industrie oder als Kraftstoff im Verkehrssektor.

Mittelfristig ist geplant, die Kapazität zu verdoppeln und grünen Wasserstoff per Pipeline ins Netz einzuspeisen. Sachsen-Anhalt erwartet sich dadurch nicht nur ökologische, sondern auch wirtschaftliche Vorteile: Ein Gutachten prognostiziert einen stark steigenden Wasserstoffbedarf im Land bis 2045 und sieht das Potenzial für tausende neue Arbeitsplätze und zusätzliche Wertschöpfung.

Die Initiative für Wasserstoff in Ostdeutschland (IWO), die kürzlich ins Leben gerufen wurde, soll die Zusammenarbeit zwischen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft in der Region stärken und den Aufbau einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft vorantreiben. Sachsen-Anhalt investiert in den kommenden Jahren erhebliche Mittel in den Aufbau der Wasserstoffinfrastruktur und ist ein wichtiger Teil des deutschen Wasserstoff-Kernnetzes.

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