Startseite Foren Halle (Saale) Heute Schnee auf den Solarzellen Antwort auf: Heute Schnee auf den Solarzellen

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Und schon 2022 war klar und bekannt:

Nachdem Medien über die App-Warnung berichteten, entbrannte in den Sozialen Netzwerken eine Debatte, ob nun ein Blackout drohe. Die „Bild“-Zeitung schrieb in einem Kommentar zu der App-Mitteilung, Deutschland nähere sich wegen des Mangels an Strom „einem Schwellenland an“. Die AfD versuchte, politisches Kapital aus der Meldung zu schlagen: „‚Grüne Mangelwirtschaft: Netzbetreiber fordern Bürger zum Stromverzicht auf“ heißt es auf der AfD-eigenen Internetseite Blackoutmelder.

Viel Lärm um nichts

Doch die Aufforderung der App zum Stromsparen hat mit einem drohenden Blackout nichts zu tun, erklärt Karsten Wiedemann, Energieexperte und Journalist beim Branchenmagazin „Energate“ im Gespräch mit ZDFheute

(die schauermärchenlinks werden übrigens jetzt hier in der antwort als spam erkannt und können nicht mehr mit zurückgeschickt werden. das programm wird schon wissen warum…)

Strohmänner sind toll aber keine vernünftige Energiequelle. Steht übrigens auch alles im Artikel. Sogar warum der Redispatch schlecht ist. Aber dazu müsste man schon verstehend lesen können.

Fast vergessen…

Für die hohen Redispatch-Kosten und den CO2-Ausstoß, die durch die Ersatzproduktion des Windstroms in fossilen Kraftwerken entstehen, sind also nicht der viele Wind, die Energiewende oder ein zu hoher Stromverbrauch in Baden-Württemberg verantwortlich. Schuld daran sind absurde Strommarktregeln, die darauf abzielen, möglichst viel Strom zu verkaufen – ganz egal, ob es dafür Leitungen gibt oder nicht. Die Kosten für die dann nötigen Ersatzmaßnahmen bürden sie den Stromverbraucher*innen in Deutschland auf – Speicherbetreiber und Stromkäufer im Ausland zahlen nichts.

So kommt es, dass Pumpspeicherkraftwerke im Schwarzwald am 15. Januar 200 bis 550 Megawatt billigen Windstrom an der Börse erstehen können, real aber teuren Kohlestrom aus mehreren eigens dafür laufenden Reservekraftwerken verbrauchen. Damit pumpen sie Wasser den Berg hinauf – finanziert von Verbraucher*innen, die der Netzbetreiber zur selben Zeit auffordert, ihr Handy nicht zu laden und den Sonntagsbraten kalt zu essen. Großkunden in der Schweiz und in Österreich versorgen sich an jenem Januarsonntag mit vielen Tausend Megawattstunden Strom quasi zum Nulltarif, der auf Kosten der hiesigen Stromverbraucher*innen in süddeutschen oder Schweizer Kraftwerken teuer ersatzproduziert werden muss, weil Leitungen für seinen Transport fehlen. Und TransnetBW, eine hundertprozentige Tochter des AKW-Betreibers EnBW, sät derweil per App-Alarm Misstrauen gegen die Energiewende und Windstrom.