Denkmale im Dunkeln, Heizung runter, kalte Turnhallen: wie die Stadt Energie sparen will
2. August 2022 | Umwelt + Verkehr | 12 KommentareDie Stadt Halle, die städtischen Unternehmen und Einrichtungen wollen sich jetzt auf mögliche Versorgungsengpässe in der Energieversorgung vorbereiten. Bürgermeister Egbert Geier: „Angesichts der Folgen des russischen Angriffs auf die Ukraine hat die Frage des Energiesparens an erheblicher Bedeutung gewonnen: Neben Ressourcenschonung, Nachhaltigkeit und klimabewusstem Handeln geht es vor allem darum, die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und horrende Kostensteigerungen einzudämmen. Unser gemeinsames
Ziel muss sein: Wir reduzieren spürbar den Verbrauch von Strom, Wärme und Wasser. Als Stadt und Verwaltung werden wir der Vorbildfunktion für unser Gemeinwesen gerecht.“
Konkrete Maßnahmenliste:
Mit verschiedenen Maßnahmen und klimabewusstem Handeln will die Stadt kurzfristig einen Beitrag zur Reduzierung des Energieverbrauchs und des CO2-Ausstoßes leisten. Folgende Maßnahmen werden in einem ersten Schritt umgesetzt:
Die Effektbeleuchtung an folgenden Objekten werden abgeschaltet: Roter Turm, Händeldenkmal, Hausmannstürme, Leipziger Turm, Burg Giebichenstein, einschließlich Kröllwitzer Brücke, Ulrichskirche und Opernhaus. Vom Netz genommen werden zudem die Bodeneinbaustrahler entlang der Leipziger Straße und Hansering. Die Abschaltungen erfolgen in den nächsten Tagen schrittweise, die Beleuchtung des Turms am Stadtbad wurde durch die Stadtwerke GmbH bereits abgeschaltet. Stadt und Stadtwerke GmbH prüfen fortlaufend, ob weitere Abschaltungen erfolgen können.
Weitere Einsparungen erreicht die Stadt durch die Umsetzung folgender Maßnahmen:
– Abschaltung von Warmwasserbereitung (Waschbecken) in allen öffentlichen städtischen Gebäuden (z.B. Verwaltung, Bibliotheken, Konzerthalle)
– Reduzierungen der Innenbeleuchtung in städtischen öffentlichen Gebäuden, wo ausreichend Tageslicht zur Verfügung steht
– Umstellung auf LED-Leuchten bei notwendigem Austausch
– Beheizung von Gebäuden auf max. 20 Grad Celsius Raumtemperatur
– Absenkung der Nachttemperatur um möglichst 2 Grad Celsius
– keine Beheizung von Nebenflächen und Räumen, die nicht Arbeitsplätze sind
– max. 17 °C Raumtemperatur in Turnhallen
– Minimierung der Leistung von Elektro-Heizungen
– Funktionsoptimierung von Lichtschranken an Eingangstüren
– Überprüfung des Einsatzes von Lüftungs- und Gebläse-Anlagen,
– Einsatz von Klimageräten reduzieren
– flächendeckende Durchführung des hydraulischen Abgleichs im Heizungssystem in Vorbereitung auf die Heizperiode
– Reduzierung von Betriebsverlusten im Wärmenetz durch abschließende Isolierung von Rohren, Pumpen und Ventilen in den Heizungszentralen städtischer Gebäude
– alle Nutzerinnen und Nutzer städtischer Gebäude (z.B. Kitas, Vereine, Mehrgenerationenhaus) und Einrichtungen, erhalten durch die Stadtverwaltung Hinweise zum Energiesparen
Bürgermeister Egbert Geier hat zudem in einem Schreiben auch direkt an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung appelliert, im Arbeitsalttag konsequent Energie zu sparen: „Schon heute wird der Haushalt der Stadt Halle (Saale) durch die Versorgung städtischer Immobilien mit Wärme, Strom und Wasser jährlich mit rund 8 bis 9 Mio. Euro belastet. Angesichts der Folgen des Ukraine-Krieges ist ein sorgsamer Einsatz von Verbrauchsmedien in den städtischen Immobilien in besonderer Weise geboten. Dabei helfen in der Summe auch kleinste Einsparungen.“
Hier eine Auswahl der Hinweise an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung für einfache, unkompliziert umsetzbare Einsparungen: Hinweise für einen sorgsamen Einsatz von Strom zählen unter anderem:
• Bitte vermeiden Sie künstliches Licht, wenn eine Raumbeleuchtung durch
Tageslicht ausreicht.
• Bitte achten Sie darauf, dass selten genutzte Bereiche bei ausreichendem Tageslicht nicht künstlich beleuchtet werden.
• Bitte verwenden Sie keine zusätzlichen elektrischen Kühl- oder Heizgeräte, da diese sehr viel Elektroenergie benötigen.
• Computer benötigen viel Elektroenergie. Bitte stellen Sie in der Systemsteuerung “Energieoptionen“ den automatischen Ruhezustand nach 30 Minuten ein. Schalten Sie das Gerät aus, wenn es über einen längeren Zeitraum nicht genutzt wird.
• Bitte verwenden Sie keine speziellen Bildschirmschoner. Diese benötigen zusätzlichen Strom.
Hinweise für einen sorgsamen Einsatz von Wärmeenergie
• Bitte lüften Sie Ihren Raum stets mit ganz geöffnetem Fenster (Stoßlüftung). Ein permanentes Lüften mit angeklappten Fenstern ist höchst ineffektiv. Dabei wird sehr viel Wärmeenergie an die Außenluft abgegeben wird, ein Luftaustausch aber kaum erreicht.
• Bitte stellen Sie das Thermostatventil während des Lüftens auf „*“.
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Rüstungüter = Rüstungsgüter
@hei-wu
auf welcher rechtlichen Grundlage?
Zudem ist jede Fachkraft wertvoll. Wegen eines angenehmen Büros wird keiner entlassen.
Und wenn der Zeigefinger kommt, dann gibt es erhöhte AU.
@redhall in welche Rüstungüter hat Halle investiert?
Panzer, Raketenabwehrsystem oder U-Boote für die Saale?
„Gehen die Temperaturen in den Büros runter, gehen die Heizlüfter an, weiß der Geyer, warum?“
Das werden die Angestellten tunlichst unterlassen, wenn sie ihren Job nicht verlieren wollen.
@ Kenia, soweit war der Umweltausschuß schon vor über 10 Jahren, aber schon damals fehlte es an Geld.
Es mangelte nicht am Willen, aber schon damals wurde lieber Geld in Rüstung, statt in Komunen investiert.
@redhall korrekt. Man muss erst investieren, um ehrlich zu sparen. Alles andere ist unsinniger Aktionismus.
Zu meiner Zeit gab es eine Umfangreiche Ausarbeitung zu möglichen Ernergiesparmaßnahmen, das Scheierte damals an den Kosten, wird heute nicht anders sein!
Gehen die Temperaturen in den Büros runter, gehen die Heizlüfter an, weiß der Geyer, warum?
Das ist erst der Anfang. Wartet mal bis es wirklich kalt wird.
Die hochbezahlten Schlauen werden es schon richten.
20 Grad ist die vorgeschriebene Mindesttemperatur in Büroräumen und 17 für Sporthallen, deshalb diese Werte.
Und wenn in einem Raum nun 22 Grad sind?
1. rennt jemand mit geeichtem Thermometer rum?
2. Was passiert, wenn der Mitarbeiter auf seine 22 Grad besteht? Der Arbeitgeber kann da gar nichts machen. Im Gegenteil, wird die Temperatur von 20 Grad dauerhaft unterschritten ist der AG in der Pflicht für eine angemessene Temperatur zu sorgen. Fürsorgepflicht heißt das Zauberwort.
Zu den Sporthallen
Die Kinder Duschen eh nicht, aber die Mieter der Hallen.
Viele kommen mit Fahrrad und Straßenbahn.
Und nach dem Sport? Durchgesuppt und streng riechend in die Bahn oder bei Kälte auf das Fahrrad?
Ich würde nur noch mit Auto kommen, um zu Hause zu duschen.
Zudem wird vielleicht der eine oder andere die Verträge prüfen, ob dies auch rechtens ist bei einem vertraglichen Zustand die Leistung zu reduzieren würde eventuell auch niedrigere Beiträge nachsichziehen. Wer weiß.
In den ersten Nachkriegsjahren wurde in den Schulen der Stadt Halle Vormittags- und Nachmittagsunterricht
erteilt ( 1 Woche vormittags, 1 Woche nachmittags).
Wo? In der Schule, die Kohlen hatte und heizen konnte.
So konnten Kinder aus 2 Schulen in eine gehen…und die andere blieb kalt, weil sie nicht heizen konnte.
So lernte ich die Talamt-, Glaucha-, Tor- und Neumarktschule von der 2. -5. Klasse kennen.
Eine Notlösung damals. Es ging, weil es gehen musste.
Nur mal so als Beispiel…zum Nachdenken oder Nachmachen.
– Absenkung der Nachttemperatur um möglichst 2 Grad Celsius
Ob das hilft, oder robert genehmigt einfach Gorleben als Endlager, das wäre es doch!
Vergessen wurde die Abschaffung des Winters festzulegen.
Fenster auf und die Wärmegrade rein lassen.