Die coronabedingte wirtschaftliche Lage in Sachsen-Anhalt im II. Quartal 2020

20. August 2020 | Wirtschaft | Keine Kommentare

 

Im Zuge der Corona-Pandemie ging die bezahlte Wochenarbeitszeit im II. Quartal 2020 in Sachsen-Anhalt im Vergleich Vorjahreszeitraum um 4,1 % zurück.
Besonders vom Lockdown betroffen waren die Gastronomie, die Beherbergungswirtschaft sowie Bergbau und Verarbeitendes Gewerbe. In diesen Branchen gingen sowohl die bezahlte Wochenarbeitszeit wie auch der durchschnittliche Monatslohn stark zurück.

Wie das Statistische Landesamt mitteilt, entwickelten sich die Branchen aber dennoch sehr unterschiedlich. So wies die für Sachsen-Anhalt sehr wichtige Nahrungs- und Futtermittelindustrie im 2. Vierteljahr ein leichtes Umsatzplus von 2,7 % auf, während der Umsatz im Bereich der Metallerzeugung und -bearbeitung um 1/3 einbrach. In der Chemieindustrie betrug der Umsatzrückgang 11,5 %.
Im Bauhauptgewerbe sank bei konstantem Personalbestand der Umsatz im Vergleich zum gleichen Vorjahresquartal um 5,2 %, dies jedoch auf hohem Niveau. Grenzen des langanhaltenden Wachstums zeichnen sich allerdings ab: Der unbereinigte Auftragseingangsindex lag um 14,0 % unter dem Vorjahreswert.

Im Einzelhandel wirkte sich in der Quartalsbetrachtung die zeitweise Schließung zunächst nur gering aus. Die Beschäftigtenzahl stieg um 1,8 % und der Umsatz (preisbereinigt) lag um 0,8 % über dem Wert des gleichen Vorjahresquartals.

Spürbar weniger Meldungen gab es im II. Quartal 2020 bei den Gewerbeanzeigen, wobei auch hier eine Erholung zum Quartalsende zu beobachten war. Eine mögliche Ursache könnte die eingeschränkte Erreichbarkeit der Gewerbeämter während des Lockdowns sein. Für das gesamte II. Quartal lagen sowohl die Anmeldungen (-23,5 %) als auch die Abmeldungen (-30,4 %) deutlich unter den Vorjahreswerten.

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