Muß die Stadtspitze digital nachsitzen?
10. Januar 2019 | Bildung und Wissenschaft | 6 KommentareDie Sozialdemokrat/innen in Halle machen sich Sorgen um die Digitalisierung an Schulen und sehen hier Nachholbedarf. Während Schüler zu Hause wie selbstverständlich zwischen Smartphone, Tablet und Laptop hin- und herwechseln, verschläft die Stadtverwaltung den digitalen Wandel an den halleschen Schulen, meinen die Digitalexpert/innen der SPD:
„Mit dem öffentlichkeitswirksamen Ausreichen von Tablets an ausgewählten Schulen, wie im Sommer 2016, darf das Thema Digitalisierung an Schulen nicht erledigt sein. Das ist der dritte vor dem ersten Schritt. Erste Überlegungen, welche Maßnahmen ergriffen werden, gibt es bereits seit zwei Jahren. Nur: Seitdem bewegt sich in der Stadtverwaltung nicht mehr viel. Wenn mittelfristig alle Schulen eine einheitliche und standardisierte IT-Infrastruktur haben sollen, dann muss jetzt losgelegt werden. Der Oberbürgermeister ist also gefordert, nicht nur in seinen Beigeordnetenkonferenzen Ankündigungen zu machen, sondern sich endlich in die Mühen der Ebene zu begeben. Die Schüler leben bereits im 21. Jahrhundert, aber ihre Schulen sind bei den digitalen Möglichkeiten noch im 20. Jahrhundert“, so Katharina Hintz, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion Stadt Halle (Saale) und scheibt dies der Verwaltung ins Gesichtsbuch.
Lehrer/innen nicht als IT-Techniker mißbrauchen!
Torsten Schiedung, Stadtrat der SPD-Fraktion und Mitglied im Bildungsausschuss ergänzte: „Ein IT-Konzept muss sich einerseits an den Realitäten in den Schulen orientieren und andererseits eine sinnvolle Strategie aufzeigen. Aktuell fehlt eine Ist-Analyse über die Breitband-Internetanbindung der halleschen Schulen, eine belastbare Übersicht über den Stand der gebäudeinternen Verkabelung und die WLAN-Versorgung. Mancher Lehrer erledigt derzeit freiwillig Wartungsarbeiten oder säubert die Tastaturen. So haben es uns unzählige Lehrer in den Schulen bei unseren Besuchen vor Ort erzählt. Lehrkräfte werden dringend für den Unterricht gebraucht, aber nicht als Administratoren der Schul-IT. Es braucht zudem standardisierte Technik mit einem zentralen Support.“
Gibt es keinen Computer im Schul-Sekretariat?
Katharina Hintz abschließend: „Mit den aktuell laufenden Schulsanierungen in Halle sind wir auf dem richtigen Weg. Die Stadtverwaltung ist jetzt aber gefordert, auch das Innenleben der Schulen an das digitale Zeitalter heranzuführen – das fängt damit an, dass Sekretariate überhaupt erstmal mit Computern ausgestattet werden und hört bei flächendeckendem WLAN noch immer nicht auf. Darüber hinaus sollten bereits existierende Dienste des Landes in die Überlegungen einbezogen werden. Für all diese Aspekte und für das dringend notwendige Konzept einer zentralen Unterstützung wäre auch ein belastbares Szenario, welche langfristige Agenda umgesetzt werden soll, an der Tagesordnung.“
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Die Stadt muss nachsitzen. An den Schulen gibt es fast nur Elektroschrott.
Das stimmt-@ teu! „Computern ist schwer wie die dt. Sprache- siehe Überschrift…m uß…., dabei heißt es richtig „muss“. Lasst euch das von Wolli erklären, der weiß, wie es geht!
Ich gehe inzwischen davon aus, dass zu diesem Thema künftig Schüler Lehrer unterrichten sollten.
Da kannte er noch nicht die DSGVO.
http: //www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/duesseldorf-grundschullehrer-schreiben-zeugnisse-wieder-per-hand-a-1215097.html
Der OB hat auch in seinem Wahlprogramm von vor 7 Jahren stehen, dass er „die elektronische Akte“ einführen will.
Warum stellen sich Politiker immer wieder selber bloß? 2016 klang das von der SPD noch ganz anders:
„Doch die SPD rechnet auch die Kosten vor. Bei 23.000 Schülern wären 8 Millionen Euro nötig“
„Die Sozialdemokraten fragen auch noch, ob die Tablets möglicherweise Schulbücher ablösen sollen.“
“ Hinzu kommen möglicherweise Lizenzgebühren, fürchtet die SPD.“