Wahl des Bau-Beigeordneten im Stadtrat. Neuer Beigeordneter heißt René Rebenstorf
31. Mai 2018 | Politik | 18 KommentareErster Wahlgang für die Wahl des Beigeordneten für Stadtentwicklung und Umwelt: Ergebnis des Ersten Wahlgangs: Aldag: 26, Bredemeier: 1, Rebenstorf: 25, Zeigermann: 2. Aldag hat die notwendige Mehrheit von 28 Stimmen verfehlt.
Wolfgang Aldag ist als grüner Stadtrat und Landtagsabgeordneter bekannt. Rebenstorf ist parteilos, kommt aus Stuttgart, stammt aber aus Halle. Er ist Architekt und arbeitet für das große Architekturbüro Plan7 in Stuttgart. Studiert hat er in Weimar, Fachrichtung Städtebau. Rebenstorf ist in der Architektur- und Stadtplanungsszene in Halle kein Unbekannter: als engagiertes Mitglied im Verein !“BI Hochstraße“ hat er bereits vor einiger Zeit Alterativlösungen zu dem Betonrelikt aus DDR-Zeiten entwickelt.
Es wurde ein zweiter Wahlgang notwendig. Diesen entschied Rene Rebenstorf mit 28 Stimmen für sich und ist somit neuer Beigeordneter für Stadtentwicklung und Umwelt. Herzlichen Glückwunsch.
Erste Stimmen: „Ich wäre heute gerne perspektivisch arbeitslos geworden, aber der Stadtrat hat es offenbar nicht für nötig befunden den aus meiner Sicht besten Kandidaten für den Beigeordnetenposten zu wählen. Das ist einfach nur schwach. Ich bin fassungslos!“ (Stadtrat Helmich)
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Wo finde ich die Ergebnisse der anderen Kandidaten? Wie hat Kai Kattau aus Lindau abgeschnitten?
Da kann ich Christian Feigl nur zustimmen.
Die BI Hochstraße hat deutlich gemacht, was diese für Halles wichtigstes Problem hält, in das deren Mitglieder auch viel Freizeit und Kraft reingesteckt haben und wie sie dieses lösen wollen.
Herr Rebenstorf ist meines Wissens nicht aus inhaltlichen Gründen, sondern mangels Erfolgsaussichten dort ausgetreten.
Angesichts der vielen Probleme die Halle hat, halte ich ein Mitglied der BI Hochstraße als Baudezernent aufgrund seiner politischen Schwerpunktsetzung für grundsätzlich verbrannt.
Ich habe bisher noch keine Äußerungen von B90/Grüne gelesen, welche Herrn Rebenstorf die Kompetenz absprechen wollen. Es gab für den Posten des Beigeordneten für Umwelt und Planen zwei fachlich sehr fähige Bewerber – Aldag mit mehr Fokus auf Umwelt und Rebenstorf auf Städtebau. Das Abstimmungsergebnis im Rat hat dies auch widergespiegelt. Bei allem Ärger, daß unser Kandidat es knapp nicht geschafft hat, freue ich mich auch auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit einem fachlich sehr kompetenten und innovativen neuen Beigeordneten.
Welche fachlichen Gründe sprechen aus Sicht der Grünen gegen Rebenstorf?
Ich sehe immer noch keine fachlichen Gründe, die gegen Rebenstorf sprechen. Da sollte man mal googeln und sich die „Rebenstorf-Studie“ mal näher ansehen, denn der ist auch der noch amtierende Baudezernent gefolgt. Das soll was heißen..
Man kann Autos übrigens auch gebraucht ohne großes Geld sowie als Kleinwagen kaufen, um damit täglich zur arbeit zu fahren. Gerade wenn die Verbindungen von zu Hause aus nicht gar so günstig liegen und oft mit Anschlußwarterei verbunden sind.
Inwiefern nutzt es den Armen, dass Lastwagen und Mittelklassepanzer Ha-Neu als Durchgangszimmer nutzen?
fachliche Gründe gegen Rebenstorf?
Rebenstorf ist für mich ein typischer Vertreter des Wohlstandsbürgertum. Die Idee mit der abzureißenden Hochstraße kommt aktuell noch vor der Neuschwanstein-Kopie (altes Rathaus) auf dem Markt. Ein Politik für eine Stadtentwicklung im Interesse von historisierenden Postkarten-ansichten. Und das sage ich als Gegner der Anpassung der Städte an den MIV.
Mit dem Bau von Halle-Neustadt sind städtebaulich Fakten geschafften worden, denen auch in der Verkehrsentwicklung Rechnung getragen werden muss. Nach der Wende ist die Zersiedelung von Heide-Süd bis nach Lettin und Salzmünde (und damit die Flucht der mittleren Einkommensgruppen vor den geringverdienenden Habenichtsen offizielle Entwicklungspolitik gewesen. Ohne das übrigens ein entsprechender Ausbau des ÖPNV Nahverkehrs erfolgte. Rentiert dieser sich doch angesichts der Mittelklassewagendichte und des persönlichen Platzbedarfes der Bewohner am Rande von Halle nichts.
Die Politik der Gewerbegebiete im Speckgürtel um Halle herum zu entwickeln, bis hin zum vielgerühmten Starpark. tut ein übriges zur Förderung des Motorisierten Individual-verkehrs (MIV).
Die straßenbahntechnische Erschließung von Ha-Neu (nur die Magistrale) und die Verbindung von der Heide nach Kröllwitz sind zu wenig.
Es fehlt für den Ausbau der Straßenbahn in Halle
– die Erschließung von der Paulick-Straße nach Zscherben,
– die Anbindung des Wohngebietes Heide-Süd
– die Anbindung von Heide Nord nach Kröllwitz. (mein Sohn macht in Heide-Nord Sport, wenn er nicht das Fahrradnehmen würde, bliebe fast nichts anderes als der Elternpanzer, zwecks vernünftiger Erreichbarkeit.
– die (heutzutage dank der kahlschlagenden Treuhandsanierung vielleicht nicht mehr so wichtige) Anbindung von Beesen nach Ammendorf.
Dann fehlt die Schließung des S-Bahnringes zwischen Nietleben nach Trotha.
Das wäre die Grundlage dafür, den MIV zwischen Halle und Halle-Neustadt beschränken zu können.
Was kommt anstelle: Eine autofokussierte Saalequerung in Halles Norden. Das was jeder Pendler aus Ha-Neu in den Star-Park oder zu DHL eben so dringend braucht.
besser kann man die Verachtung für die sozial abgehängten Viertel in Ha-Neu und im Süden von Halle als Stadtbau-Dezernent nicht öffentlich artikulieren. Der Bürgerliche Block (inklusive der Rechten) steht zu seiner bürgerlichen Verachtung von Armut und Armen.
Nein, zumindest seitens der Mitbürger nicht. Und der Wunsch nach einem Politikwechsel ist sicherlich kein FACHLICHER Grund.
Der Wunsch nach einem Politikwechsel? Wird wohl auch in der Stadt auf Groko hinauslaufen. Die SPD muss mal wissen was sie will.
Welche fachlichen Gründe sprechen denn im übrigen für Rebensdorf? War es nicht eher eine politische Entscheidung?
Welche fachlichen Gründe sprechen aus Sicht der Grünen gegen Rebenstorf?
Da Frau Winkler später im Stadtrat ihre Freude kaum verbergen konnte, ist die Allianz von Mitbürgern und CDU ja offensichtlich direkter als nur zufällig gegeben.
Erst lässt sich Wolter sein Theater von einer vorher kritisierten Leipziger ImmoFirma kaufen, jetzt die offene CDU-Allianz, nicht dass sich da die Mitbürger verspekulieren und nächstes Jahr bei der Stadtratswahl auf der Strecke bleiben.
Stadrat Helmich von der grünen fraktion ist fassunsgslos „Ich wäre heute gerne perspektivisch arbeitslos geworden, aber der Stadtrat hat es offenbar nicht für nötig befunden den aus meiner Sicht besten Kandidaten für den Beigeordnetenposten zu wählen. Das ist einfach nur schwach. Ich bin fassungslos!“
Auf seiner Homapage http://www.dennis-helmich.de schreibt er aber:
„Ich habe eine hohe Frustrationstoleranz. Ich kann damit leben Minderheitenpositionen zu besetzen, ich kann damit leben Abstimmungen zu verlieren und ich kann auch damit leben dort wo es nötig ist und es meine Funktion erfordert, Positionen zu vertreten die ich persönlich nicht teile. Das geht einher mit meinem Verständnis einer pluralistischen Demokratie, die widerstrebende Meinungen aushalten muss solange sie sich in einem legitimen Spektrum aufhalten.“
Richtigstellung, Herr Aldag ist natürlich mehr als nur Landschaftsgärtner, ich gelobe in Zukunft nur noch vollständige persönlich Viten anzugeben.
Herr Aldag ist,neben Landschaftsgärtner auch Landschaftsarchitekt mit Diplom. Fachrichtung Städtebau und Freiraumplanung. Zudem ist er Sachverständiger im Bauwesen und war jahrelang Lehrbeauftragter an der Hochschule Anhalt für Bautechnik, Bauabwicklung, Vergabewesen. Seit 2 Jahren ist er im Landtag für Klimaschutz zuständig.
Ich beglückwünsche Rene Rebenstorf zu seiner Wahl auch wenn er in der BI Hochtstraße tätig ist und ich muß sagen, dass er der Richtige für diesen Posten ist, zumal er schon mehrere Verkehrsstudien für die Stadt Halle erarbeitet hat und sein Vorschlag zur Nord-Ost-Tangente im Zusammenhang mit dem nördlichen Saaleübergang sehr präsent ist.
Vielleicht, weil die auch wissen, dass die fachliche Meinung der Beigeordneten ohnehin egal ist, da sowieso nur der oberste Verwaltungsbeamte bestimmt, wo es lang geht.
Ich versteh, dass die CDU und einige andere sich gerne auf irgendjemand anders einigen, um Aldag zu verhindern. Ich verstehe auch, dass da eher jemand, der irgendwie vernetzt ist in Frage kommt, als die drei aus dem Westen. Balzer ist SPD und fliegt raus, Zeigermann kam anscheinend auch nicht in Frage.
Ich verstehe dann nur nicht, warum es ausgerechnet der ist, der die Hochstraße abreißen möchte. Wie passt das denn zum platten Autofahrerlobbyismus der CDU/AFD?
Warum sollte ein studierter Architek mit Fachrichtung Städtebau die schlechteste Wahl sein, Aldag ist in erster Linie Landschaftsgärtner, nur bei der Stadtentwicklung geht es nicht nur um Narzissenzwiebeln im Boden. Da ist mir ehrlich der ausgebildete Architek lieber.
Am Ende hat das Rot-Rot-Grüne Postengeschacher nicht funktioniert. Die Reaktion von Frau Ranft lässt aber die Maske fallen, es ging RRG nie um fachliche Kompetenz sondern nur das jemand mit passendem Parteibuch auf dem Stuhl sitzt.