Prognose für 2018: 9.300 neue Jobs in Sachsen-Anhalt
20. Oktober 2017 | Wirtschaft | 3 KommentareWissenschaftler des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) haben die regionale Arbeitsmarktprognose für das Jahr 2018 vorgelegt.
Die Forscher des IAB rechnen für das kommende Jahr mit durchschnittlich 804.000 sozialversicherungspflichtigen Jobs in Sachsen-Anhalt. Das wären 9.300 Beschäftigte mehr als im geschätzten Jahresdurchschnitt 2017 und entspräche einem Job-Wachstum von 1,2 Prozent. Für den Bundesschnitt prognostizieren die IAB-Wissenschaftler ein Wachstum von 1,9 Prozent – für Ostdeutschland ebenfalls ein Jobplus von 1,9 Prozent.
Derzeit wenig Risiken durch Brexit und US-Wirtschaftspolitik für Arbeitsmarkt ersichtlich, dafür Auswirkungen von Fachkräfteengpässen möglich
„Die stabile Konjunktur wird sich zunächst weiterhin positiv auf das Beschäftigungswachstum in Sachsen-Anhalt auswirken. Mittelfristig könnte aber das knapper werdende Arbeitskräfteangebot zur Herausforderung werden, weil es Beschäftigungszunahmen limitieren kann. Größere Risiken für den Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt insgesamt, etwa durch die Folgen der Brexit-Entscheidung und einer volatilen US-Wirtschaftspolitik, sehe ich aktuell nur bedingt, weil die Wirtschaft weiterhin auch von der Binnennachfrage profitiert. Es bleibt daher abzuwarten, welche konkreten Folgen der Austritt für Unternehmen im Land hat“, erklärte Kay Senius, Chef der Arbeitsagenturen in Sachsen-Anhalt.
Arbeitslosigkeit sinkt auch 2018 weiter
Das IAB geht zudem auch von einem weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit in Sachsen-Anhalt aus. Demnach soll die Zahl der Arbeitslosen 2018 im Jahresdurchschnitt bei 92.700 liegen. Das entspricht einem Rückgang von 4,2 Prozent im Vergleich zum aktuellen geschätzten Durchschnitt 2017 von 96.800. Für Ostdeutschland prognostizieren die Wissenschaftler einen Rückgang der Arbeitslosigkeit um 3,4 Prozent. Bundesweit rechnen die Experten im Mittelwert mit einem Rückgang von 2,4 Prozent. „Die Arbeitslosmeldungen von Geflüchteten werden in Sachsen-Anhalt durch zwei Faktoren kompensiert. Zum einen lässt die gute Konjunktur die Arbeitslosigkeit zurückgehen, zum anderen gehen altersbedingt mehr Menschen aus Arbeitslosigkeit in Rente als junge Menschen in die Arbeitslosigkeit reinwachsen. Denkbar ist aber ein Bremseffekt auf das Tempo des Rückgangs der Arbeitslosigkeit. Eine der großen Herausforderungen ist und bleibt die sich verfestigende Langzeitarbeitslosigkeit. Hier braucht es neue Wege und Herangehensweisen, um den Betroffenen eine Teilhabemöglichkeit zu eröffnen. Etwa durch einen sozialen Arbeitsmarkt mit öffentlich geförderten sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsmöglichkeiten“, erklärte Kay Senius.
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Natürlich gibt es Fachkräftemangel. Aber nicht in jeder Branche. Einen guten Klempner zeitnah zu bekommen, ist heute wieder eine Herausforderung. Kellner oder Koch will gleich gar keiner mehr werden. Krankenschwester auch nicht. Da gibt es wirklich Mangel !!!
Es gibt keinen Fachkräftemangel, das ist eine gestreute Mär. Es fehlen vielmehr gut ausgebildete facharbeiter, die man für HiWi-Löhne auf rollenden Montagen in ganz Deutschland verheizen kann.
Fehlen dann mal wirklich Facharbeiter, hat man trotz profundem Wissens und Können keine Chance, wenn man die 60 erreicht oder knapp darüber ist. Offenbar sind Allrounder heute nicht mehr gefragt; satttdessen werden Schmalspurfacharbeiter der engsten Sorte gesucht. Beispiel wie gehabt vor einer Woche eine namhafte Firma aus dem Saalekreis…
„Fachkräfteengpässe“?
In Syrien?
Hier in Halle?
Das ist nicht mehr lustig, Herr Experte!