Kind im Heidesee ertrunken

24. Juli 2016 | Nachrichten | 4 Kommentare

Gestern gegen 17:50 Uhr wurden Polizei und Feuerwehr zum Heidesee gerufen. Es war zu einem Badeunfall gekommen, bei dem ein sechsjähriger Junge ums Leben kam. Dies teilte die Pressestelle der Polizei mit. Ein 36-jähriger Mann, der gemeinsam mit dem Kind zum Schwimmen gegangen war, wird nach wie vor vermisst.
Nach den bisher vorliegenden Erkenntnissen wollte der Mann, welcher ein Bekannter der Mutter des Kindes ist, dem Kind das Schwimmen beibringen. Gegen 17:50 Uhr entdeckte ein anderer Badegast den leblosen Körper des Kindes im Wasser und brachte ihn an Land. Der Mann, welcher mit dem Kind zum Schwimmen gegangen war, wird seitdem vermisst.
Das Kind brachte man in ein Krankenhaus. Von dort kam noch am gestrigen Abend die Nachricht, dass es verstorben sei.
Nach dem Mann wurde eine umfangreiche Suche im Bereich des Heidesees durchgeführt. Bei der Suche kamen u.a. Rettungstaucher sowie ein Maintrailer zum Einsatz. Etwa gegen 00:30 Uhr musste die Suche erfolglos abgebrochen werden.

Die DLRG Halle kritisiert aus diesem Anlaß das wilde Baden im Heidesee. 400 Meter Luftlinie vom Unglücksort befände sich die offizielle Badestelle „Heidebad“. Sie sei idyllisch gelegen, verfüge über Sandstrand, sei sauber bewacht. Die DLRG betreibt seit einigen Jahren dort eine Wachstation – ausgestattet mit Rettungsgurten, Wurfsäcken, Erste-Hilfe-Ausrüstung und Rettungsboard. Zum Zeitpunkt des Unfalls hätten sich zwei Rettungsschwimmer der DLRG um das Wohl der Badegäste gekümmert, heißt es in der Pressemitteilung. Weiter kritisiert die DLRG: „Der Eintrittspreis für einen Tagesbesuch im Heidebad kostet 3,50 € pro Person. Zuviel? Wir finden Nein!.. Immer wieder müssen gedankenlose Eltern aufgefordert werden, sich mit ihren nicht schwimmfähigen Kindern (auch Schwimmflügelkinder genannt) in den abgegrenzten Nichtschwimmerbereich zu begeben.“ Speziell der Heidesee sei an verschiedenen Punkten bis zu 14 Meter tief. Kurz unter der Wasseroberfläche wachsen Seerosen. Die seien auch für erfahrene Schwimmer nicht einfach zu überschwimmen. Auch die verschiedenen Wärmezonen stellen ein Problem darstellen.
„Was treibt also immer wieder Jugendliche oder Familien mit ihren Kindern an diese unbeaufsichtigten Badestellen? Ist es nur das Sparen von Eintrittsgeldern ?“ fragt die DLRG in ihrem heute versandten Kommentar zu dem traurigen Unfall.

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