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- Dieses Thema hat 39 Antworten und 13 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 11 Jahren, 4 Monaten von wolli.
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25. Dezember 2012 um 22:32 Uhr #25006
Auch wenn der Hartz IV – Satz und die Sozialhilfe auf 1500 Euro erhöht werden würde, so würden trotzdem welche zum kostenlosen Weihnachtsessen kommen.26. Dezember 2012 um 01:01 Uhr #25013Das bestreite ich alles nicht, ich wollte aber den Beitrag von hallmadeklappe „Ich könnte kotzen“ nicht unkommentiert stehenlassen. Außerdem hatte ich gerade das Welt-Interview mit Heinz Buschkowesky gelesen, der ja nun nicht in der Seniorenunion ist:
http://www.welt.de/debatte/article112223273/Es-gibt-keine-Gesellschaft-ohne-Unterschicht.html26. Dezember 2012 um 11:24 Uhr #25029Wieso, Sarrazin hat sich doch durchgesetzt?
26. Dezember 2012 um 11:29 Uhr #25030welche Rache durfte Sarrazin denn erfahren?
Gewisse Leute haben bloß Glück, das S. keine Partei gegründet hat.Buschkowski sagt: „Jeder ist erst einmal für sein Leben selbst verantwortlich. Die Gesellschaft kann immer nur Ausfallbürge für Schicksalsschläge sein und nicht Garant für Problemlösungen…… Es gibt vielfach die Erwartungshaltung, dass der Staat der Schmied meines Lebens ist. Ob es mir gut oder schlecht geht, dafür trägt der Staat die Verantwortung. Ob meine Kinder in der Schule lesen und schreiben lernen, ist Job der Schule. Und wenn mein Kind nicht rechnen kann, hat die Lehrerin versagt. “
und er hat Recht mit dem was er sagt. In jeder Gesellschaft gab/gibt es eine Unterschicht. Selbst in Deiner geliebten DDR. Wenn es da kostenloses Weihnachtsessen gegeben hätte, wären auch Leute gekommen, die dies in Anspruch genommen hätten, genau so wie Tafeln.
Ich muß Wolli Recht geben, da engagieren sich Leute für die Armen der Gesellschaft und werden dafür noch beschimpft. Vielleicht solltest Du Dir mal Gedanken machen, weshalb die Spenden an die Tafeln rückläufig sind. Ich würde mich auch nicht beschimpfen lassen.26. Dezember 2012 um 11:42 Uhr #25040„In Zeiten, in denen Lüge und Täuschung allgegenwärtig sind, ist das Aussprechen der Wahrheit ein revolutionärer Akt“ (G.Orwell)
Leute wie Du hatten stehts Schwierigkeiten damit, egal ob sie nun rot oder braun waren.
26. Dezember 2012 um 14:49 Uhr #25050
AnonymWillkommen @tony , hier dein erster freigeschalteter Forenbeitrag
@Wolli, auch ich muss dich jetzt mal bremsen. Sicherlich wird das irgendwo immer wieder der Fall sein, aber Sarkasmus in allen Ehren, es gibt genügend Leute, denen es dreckig geht und sich nicht jeden Tag die Welt schönsaufen können. Aufgrund meiner aktuellen Tätigkeit konnte ich allerhand Leute kennenlernen, die nach dem Armutsbericht nicht nur arm, sondern verdammt arm sind. Da werden zwei Arbeiten nachgegangen, um zumindest auf 1000 Euro Netto zu kommen, da werden unterste Arbeiten gemacht (Versandhandel in Nachtschicht), um wenigstens über die Runden zu kommen. Und du lässt hier – gerade zu Weihnachten – deine unüberlegten Gedanken ab. Das ist alles andere als Gentleman.
26. Dezember 2012 um 15:06 Uhr #25053Es ärgert mich, das gerade solch ein Thema mit derartigen Meinungsäußerungen zerredet wird.
26. Dezember 2012 um 22:42 Uhr #25091Wenn ich etwaigen Sarkasmus auf die Spitze zutreiben ließe, würde ich meinen: Gott sei Dank gabs zu Weihnachten ein opulentes Mahl, ab morgen kann man sich um den Erwerb von Sylvesterböllern kümmern. Aber ich meine das nicht, sonst kriegen noch einige hier Schnappatmung.
Bei aller Pflege des Feindbildes – dieser böse Kapitalistenstaat ist auf diesem Erdball und wahrscheinlich im Radius von 100 Lichtjahren der einzige, der sein soziales Netz so dicht geknüpft hat, dass er jedem seiner Bedürftigen monatlich zwischen 800-900€ bereitstellt zur Abdeckung eines – wenn auch bescheidenen, aber dennoch ausreichenden Lebensstandards. Insofern gebe ich @wolli und @braegel völlig recht. Jemanden, der um ein warmes Essen bettelt, muss ich bescheinigen, ein äußerst gespanntes Verhältnis zu seinem Leben zu haben. Daran ist aber nun nicht der Staat – der m.E. auch viel Mist verzapft – schuld.
Ich hatte Zeiten in meinem Leben, wenn ich da mal nen grünen Schein verloren hätte, wär das monatliche Salär auf Hartz4 geschrumpft – mit dem kleinen, aber feinen Unterschied, dass ich mir die Mücken selbst erarbeitet hatte.
Also, ihr sehr geehrten Damen und Herren von der revolutionären Front, wischt euch mal den Schaum vom Mund, krabbelt von eurer Barrikade runter und seht das Ganze als das, was es ist: Zu Weihnachten ist es caritativen Einrichtungen und Privatpersonen ein Bedürfnis, durch solch Barmherzigkeiten ihr soziales Gewissen zu sensibilisieren, denn geben ist seliger denn nehmen.Amen
26. Dezember 2012 um 23:23 Uhr #25095Dummschwatz, anderswo gabs anständig Arbeit zum Leben für alle…
27. Dezember 2012 um 00:49 Uhr #25099Ach, Schulze, träum weiter von deinem DDR-Paradies. Das war einmal und ist nicht mehr. Mit der rasanten Entwicklung der Produktivkräfte verändern sich die Produktionsverhältnisse. Hatten wir alles mal im Stabü-Unterricht. Nannte sich Dialektik oder so. Heute nennt man es Tittytainment.
27. Dezember 2012 um 03:21 Uhr #2510127. Dezember 2012 um 05:57 Uhr #25108Arbeit? Es gab Beschäftigung.
Weshalb ist nochmal die DDR, das „Paradies“ der Werktätigen, kollabiert?27. Dezember 2012 um 07:08 Uhr #25117
AnonymWillkommen @hallstaedter , hier dein erster freigeschalteter Beitrag:
@mugger
„Ich hatte Zeiten in meinem Leben, wenn ich da mal nen grünen Schein verloren hätte, wär das monatliche Salär auf Hartz4 geschrumpft – mit dem kleinen, aber feinen Unterschied, dass ich mir die Mücken selbst erarbeitet hatte.“
Schön, dass es für Sie nur eine Zeit lang so war. Stelle Sie sich erst mal vor, das würde zum Dauerzustand. Und fragen Sie sich bitte außerdem, ob liberale Wirschaftspolitik oder die Hartz IV Empfänger an solchen Lohnverhältnissen schuld sind. Und schließlich, wenn auf 100 Stellenangebote nur 20 Arbeitssuchende kämen, dann wäre der Unterschied tatsächlich so klein und fein, wie Sie schreiben. Leider ist es umgekehrt. Was bedeutet, dass viele Bürger nun mal gezwungen sind, Hartz IV in Anspruch zu nehmen.
Aber vielleicht braucht dieses Wirschaftssystem ja solche Parias, die für einen Euro Straße kehren, von allen verachtet werden und dafür sorgen, dass alle anderen eine echte Motivation haben, sich selbst für Minilöhnchen noch richtig krumm zu machen. Ehrensache.27. Dezember 2012 um 13:24 Uhr #25143Das hat nichts mit Träumen zu tun, das war objektive historische Realität, die man auch heute nicht negieren kann…
27. Dezember 2012 um 13:25 Uhr #25144weshalb ist die TäTäRä doch gleich gescheitert?
27. Dezember 2012 um 13:35 Uhr #25148auch wenns hier um Weihnachtsmenüs für Bedürftige gehen soll, aber das Geschwafel (Ges(ch)ulze) von schulze nervt schon. Scheint wohl ein Profiteur der repressiven Diktatur gewesen zu sein.
27. Dezember 2012 um 13:47 Uhr #25151Wer von der DDR träumt, kennt nicht die alte Bundesrepublik der 70er Jahre.
Die soziale Kälte kam dort auch erst mit der Regierungszeit Kohl.27. Dezember 2012 um 13:50 Uhr #25155in den 70iger Jahren gab es in der „alten Bundesrepublik“ keine Armenspeisung?
27. Dezember 2012 um 13:54 Uhr #25156@toco
wenn man die Menschen nicht kennt, sollte man von solchen Einschätzungen Abstand nehmen und fein die Klappe halten, sonst kommt das eher gegenteilig rüber…27. Dezember 2012 um 13:54 Uhr #25157Das wird es möglicherweise auch gegeben haben, Armut war aber kein bedeutendes Phänomen.
27. Dezember 2012 um 19:49 Uhr #25203@braegel: „Weshalb ist die DDR doch gleich gescheitert?“
An dem Mangel an Suppenküchen und Bananen.
27. Dezember 2012 um 20:53 Uhr #25205Die Generation 45 darf noch von Hunger als existenziellem Problem reden. Alle später Geborenen, egal ob in Ost- oder Westdeutschland, hatten immer genug zu essen. Man müsste sich schon ziemlich dämlich anstellen, um heute in Deutschland zu verhungern. Hunger nach Nahrung ist aber nicht das Problem. Mal abgesehen von dem bisschen Geld, was so ein kostenloses Essen einspart, bedeutet es auch Gemeinschaft. Wer heute arm ist, kann sich Mobilität und Unterhaltung außerhalb der Wohnung kaum leisten. Mal Essen gehen, in den urlaub fahren, mit den Kindern in den Zoo etc. sind Posten, die überlegt sein wollen. Spontaneität kann da schnell teuer werden. Und ein Blick auf die Mitmenschen lehrt, was Kinder z. B. kaum akzeptieren können: „Das können wir uns nicht leisten, mein Schatz.“
Solche Reden nun, wie sie hier von einigen geführt werden, kommen mir vor wie von kleinen Jungs, die von der Brücke spucken.
Interessant ist immer wieder die Beobachtung, wie schnell im Falle eines Unglücks die stolze Pose der Selbstverantwortlichkeit und Autonomie den Bach runter geht. Und es muss kein Unfall sein, da reicht zum Beispiel schon ein Burn-Out oder eine Depression und schon ist für lange Zeit Schicht im Schacht. Da wird dann plötzlich verstanden, wozu der Schutz der Gesellschaft gut ist und wie tröstlich es sein kann, dass es „da unten“ auch andere Menschen gibt, die nicht ungefragt Vorschläge machen, wie viele Möglichkeiten es gebe, um wieder ein „nützliches Glied“ der Gemeinschaft zu werden. Im Falle von Armut erschöpfen sich solche vermeintlichen Möglichkeiten sehr schnell. Und wie peinlich, wenn dann von oben noch jemand runter spuckt. Man muss erst mal in den Schuhen eines anderen Menschen gelaufen sein, um zu verstehen, wie einer sich fühlt, der nicht oder nicht mehr mithalten kann.
Es ist viel von der Kälte der Gesellschaft die Rede. Hier ist ein gut Stück davon zu spüren. Und überhaupt, um Weihnachten eine solche Diskussion anzufangen, hat schon etwas Befremdliches. Ich gönne den Bedürftigen dieses Essen. Sie könnten sicher auch anderswo satt werden, aber so ein Essen ist auch ein Ort wo sie beieinander sind. Und jeden, den das anficht, dem rate ich zu bedenken, dass die Höhe über die Heftigkeit des Falles entscheidet.27. Dezember 2012 um 23:57 Uhr #25214Danke, sehr gut gesprochen.
28. Dezember 2012 um 00:52 Uhr #25215Finde ich auch. Abgesehen von der Bemerkung „gerade zu Weihnachten.“ Solidarität muss auch zu Ostern und am 16. November funktionieren.
28. Dezember 2012 um 05:49 Uhr #25221was ein Kitsch…..
ab heute gibts wieder Feuerwerk, ich kann mich noch an letztes Jahr erinnern, als die „Opfer der zunehmenden Kälte der Gesellschaft“ mit Bündeln von Raketen und Krachern, aus den Läden gekrochen kamen…. -
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