Startseite Foren Halle (Saale) Tag der halleschen Bibliotheken-Schirmherrschaft abgelehnt

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  • #2025

    Der 24. Oktober ist in Deutschland der Tag der Bibliotheken, in Halle wird dieser Tag erstmalig mit einem Tag der halleschen Bibliotheken am 20.10. begangen. An diesem Tag sollen alle Bibliotheken in Halle geöffnet haben, das sind eine ganze Menge, viele davon relativ unbekannt. Oder kennt hier außer heiwu jemand die archäologische Bibliothek in der ehemaligen U-Haftanstalt in der Kleinen Steinstrasse?
    Die reiche hallesche Bibliothekslandschaft soll an diesem Tag ins Bewußtsein der Öffentlichkeit gerückt werden.
    Die Oberbürgermeisterin hat dazu den Kultusminister von Sachsen-Anhalt um die Übernahme der Schirmherrschaft gebeten.
    Minister Dorgerloh hat dieses Ansinnen jedoch mit der Begründung abgelehnt, dass in Sachsen Anhalt zum Tag der Bibliotheken am 24. Oktober in vielen Bibliotheken Aktionen stattfinden würden.

    #2050

    Anonym

    Mal ehrlich Wolli, was bringt so eine Schirmherrschaft überhaupt? In meinen Augen gar nichts.

    #2051

    Da hast Du leider vollkommen Recht, ich war mal der irrigen Meinung, dass Schirmherren auch bei Geldproblemen einspringen.
    Im jetzigen Fall hatte ich die Hoffnung, dass der Minister den Leiter der halleschen Unibibliothek auffordert(anweist), alle Bibliotheken der Uni zum Tag der halleschen Bibliotheken am Samstag, den 20.10. zu öffnen, das will er nämlich nicht. Er will nur die öffnen, die sowieso geöffnet sind, damit bleiben viele Uni-Zweigbibliotheken am Tag der halleschen Bibliotheken geschlossen, in die viele Millionen Steuergelder geflossen sind und weiter fließen.
    Dienst nach Vorschrift bei der Uni und fehlendes Engagement!

    #2121

    Der Direktor der Universitäts- und Landesbibliothek ist wohl nicht primär dem Minister weisungsgebunden…Andererseits ist es wohl so, daß die Personaldecke dort schon jetzt so dünn ist, daß studentische Hilfskräfte einen Großteil der Öffnungszeiten abdecken. Der Personaletat (oder der Stundenetat) gibt es kostenseitig nicht her, hier zusätzliche Öffnungen zu realisieren… Eben kein Geld, kein Personal, keine zusätzlichen Öffnungszeiten…Da kann man wohl kaum von fehlendem Engagement oder Dienst nach Vorschrift sprechen. Das Problem ist von ganz oben (abgewiesene Schirmherrschaftlichkeit) so aufgebaut…Bevor du also pauschal auf die Mitarbeiter der ULB einschlägst, solltest du mal Bedingungen und Hintergründe in den einzelnen Zweigstellen erfragen…

    #2128

    Wie funktioniert denn das bei der Nacht der Wissenschaften, bekommen da die Uni-Mitarbeiter jede Stunde bezahlt oder gibt es da auch ehrenamtliches Engagement?

    #2266

    Wenn überhaupt, dann nur als Freizeitausgleich, also keine extra Bezahlung… Ist ja bei Gehalt sowieso nicht drin. Ehrenamt wäre natürlich was Feines, aber davon wollen wir doch noch etwas weiter entfernt sein: Arbeit (und um eine solche handelt es sich noch!) muß bezahlt werden !!!

    Übrigens weiß ich aus dem Musikinstitut, daß an diesem Tage auch geöffnet ist. Und auch nur zum Freizeitausgleich, kein Wochenendzuschlag…

    Dein Statement gibt den sachverhalt also nur unzulässig eingekürzt wieder…

    Wie ich schon sagte: erweiterte Öffnungszeiten sind nur noch mit mehr Personalmitteln durchzusetzen; viele Zweigstellen sind (natürlich aus Kostengründen) nur noch mit einem Bibliotheksmitarbeiter besetzt und den Rest der Öffnungszeiten stellen die studentischen Hilfskräfte sicher. Allerdings ist auch da der Deckel drauf, weil deren Gehalt/Stunden auch begrenzt sind…
    Sprich: Erweiterung nicht möglich (s.o.)

    #2267

    Wolli, zumindest die wissenschaftlichen Mitarbeiter bekamen nichts extra gezahlt, allerdings wird das mit der Arbeitszeit dort auch nicht so streng gesehen. Wie es beim allgemeinen Personal aussieht, keine Ahnung.

    #2289

    Es geht nicht um normale erweiterte Öffnungszeiten, sondern darum, dass die reiche Bibliothekslandschaft in Halle an einem Samstag bis 18 Uhr ins öffentliche Bewußtsein gerückt wird. Von den Mitarbeitern in den Bibliotheken, die einen wunderbaren Beruf und eine feste unbefristete Anstellung haben, kann man doch erwarten, dass sie ihren Beruf mit Leidenschaft ausüben und an einem Tag im Jahr ihre Bibliothek gern und ehrenamtlich den interessierten Besuchern vorstellen.

    #2291

    Na sag ma, wo lebst du denn? Wo bekommst du ehrenamtlich was beim Arzt, beim Bäcker oder in der Kaufhalle?Bibliothekar ist ein beruf wie jeder andere, du würdest von deinem Zahnarzt oder Kfz-Mechaniker auch nicht erwarten, daß der für dich seine berufliche Tätigkeit kostenlos ausübt, nur um irgendjemandem seine Praxis oder seine Werkstatt zu zeigen. Dafür gibt es unter der Woche genügend Öffnungszeit, um sich das anzusehen.Und: Öffnungszeiten am Samstag sind eben erweitert, auch im arbeitsrechtlichen Sinn. Damit unterstehen die dort angestellten ihrem Dienstherren, mit allen Rechten und Pflichten. Ehrenamtlich ist etwas ganz anderes, eben freiwillig und nicht angewiesen…

    Außerdem sind die Angestellten in der elektronischen Zeiterfassung registriert, mithin auch arbeitsrechtlich versichert etc. Damit ist diese Zeit Arbeitszeit, die nach TV entsprechend abzugelten ist.

    .

    #2296

    Nu, Wolli hat ganz Unrecht nicht, und der Vergleich mit den ehrenamtlichen Ärzten, Bäckern etc. passt nicht ganz. Wenn Arztpraxen, Bäckereien, Autowerkstätten usw. in ihrer Existenz bedroht oder auch nur von Kürzungen bedroht wären, und zum Zwecke der Aufmerksamkeit dafür ein „Tag der Arztpraxen“ angeboten würde, würde man dort wohl ehrenamtliches Engagement erleben.
    Ganz zu schweigen davon, dass Handwerker recht oft ihre Arbeitsleistung ehrenamtlich für den guten Zweck zur Verfügung stellen (zumal Lehrlinge), viele brave Ärzte sind auch ehrenamtlich unterwegs.

    Ich finde es in der Tat auch ein wenig schräg, wenn ein „Tag der Bibliotheken“ veranstaltet wird, und die, die es nicht interessiert, gerade die Bibliothekare sind… Ich kann verstehen, dass man neben dem harten Job dann auch sein Weekend haben möchte, aber da spielt wohl bei manchen (gerade an der Uni) doch eine eine gewisse Saturiertheit mit.
    Übrigens ist ein Arbeitnehmer auch bei unbezahlter Tätigkeit an seinem Dienstort bei Arbeitgeber versichert.

    #2320

    Wobei ich allerdings noch immer nicht lesen kann, warum eine wissenschaftliche(!) Zweigbibliothek, in der auch unter der Woche Führungen angeboten werden(!!!), und in der auch unter der Woche bis 19uhr besetzt ist, auch dann an diesem Wochenende für lau geöffnet sein sollte… Außer wissenschaftlicher Fachliteratur, vielfach noch fremdsprachig, gibt es dort nix aufregendes, keine Events, keine Gigs, nix…

    #2327

    Dieser Einwand ist zwar berechtigt, es soll aber einmal, vielleicht auch einmalig, die Vielfalt der Bibliotheken in Halle gezeigt werden. Ich nenne mal die Bibliothek des IZEA in den Franckeschen Stiftungen, wer kennt schon diese prachtvolle Bibliothek, die der Normalbürger nicht braucht, aber von dessen Steuergeldern sie finanziert wird.

    #2331

    Die kann man, wie jede andere Bibliothek (wenn man sie denn kennt), auch an jedem Tag der Woche aufsuchen…, dann vielleicht eine kleine Führung mitmachen, und über viele, viele Bücher staunen… und was weiter? Nix…

    Wie gesagt, jede Bibliothek ist öffefntlich (mehr oder weniger). Der Sinn einer Vielfaltdarstellung wird daher „am gemeinen Volk“ vorbeigehen… Es passiert dort eben weiter nichts, als daß dort Bücher etc. „gehortet“ werden, um sie dem wissenschaftlichen Interessenten vorzuhalten. Das ist der Sinn und Zweck wissenschaftlicher Bibliotheken, in denen dann echt und lang an Themen gearbeitet wird.
    Und eine Öffnung an diesem Tag ist, wenn nicht gearbeitet werden kann (und das könnte bei Publikumsverkehr eintreten), eigentlich eine verschwendung von Steuergeldern… oder nicht?

    Übrigens gibt es beim Verfassungsschutz und beim Bundesnachrichtendienst, die mit weit mehr Steuergeldern versehen sind, auch keine Öffentlichkeit… 😉

    #2337

    @Schulze
    Ich habe den Tag der Bibliothekn nicht erfunden, der vom Deutschen Bibliotheksverband aktiv beworben wird. Ich habe nur festgestellt, dass wir in Halle einen reichen Schatz an Bibliotheken haben, der m.E. ungenügend bekannt und ungenügend beworben wird. Deshalb habe ich vorgeschlagen, einaml alle Bibliotheken der Stadt an einem Tag gemeinsam zu öffnen, egal ob da jetzt jemand hingeht oder nicht.
    Ein Büchertauschcontainer auf dem Weihnachtsmarkt, wo Verlage ihre nicht verkaufbaren Bestände und Bürger ihre nicht mehr gewollten Bücher entsorgen, ist keine Werbung für Bibliotheken.
    Zur Nacht der Kirchen sind auch übrigens alle Kirchen auf, die auch sonst geöffnet haben. Ich bin da z.B. bei den Mormonen gewesen, obwohl ich keine Mormone werden will.

    #2346

    @ Wolli

    Ist auch nicht persönlich. Ich meinte nur, daß jeder, der sich dafür interessiert und es nötig hat(!), die entsprechenden Bibliotheken auch kennt. Gerade die wissenschaftlichen Zweigbibliotheken können über mangelnde Nutzung und Bekanntheit nicht klagen, was anhand der Studentenzahlen auch verständlich ist. Vielleicht sollte die Bekanntheit spezieller Bibliotheken ja erstmal bei Mitarbeitern für Öffentlichkeitsarbeit bekanntgemacht werden, die dann bei Bedarf an ihre „Spezialkollegen“ verweisen? Hier schiene mir ein größerer Informationsbedarf zu sein.

    #2348

    Wieviele Hallenser kennen tatsächlich diese Bibliotheken?
    Da hat wolli schon recht.

    Die Uni hat die Foderung an den neu zu wählenden OB gestellt, das er im Gegensatz zur bisherigen Praxis die Uni als Bestandteil der Stadt begreifen soll, also kann Wolli auch die Forderung stellen, das sich die die Uni auch als Bestandteil der Stadt Halle sehen soll.

    Geben und Nehmen.
    Und wer wenn nicht Wolli ist auf dem Gebiet der Bibliotheken Sprachrohr der Ehrenamtlichen in dieser Stadt?

    #2356

    Klar, aber nur im Rahmen der personellen und finanziellen Möglichkeiten…

    Und wenn Hallenser diese Bibliotheken bisher noch nicht kennen, so haben sie diese offenbar bisher auch noch nicht gebraucht oder vermisst…
    Übrigens stehen an allen Gebäuden der Uni grüne Schilder, die auch die Bibliotheken aufführen. Lesen soll bilden …

    #2359

    Das ist die Position von verdi, jede Überstunde im öffentlichen Dienst muss vergütet oder darf abgebummelt werden, still und halbheimlich auch die jährlichen Betriebsausflüge während der Arbeitszeit.
    Wenn das Tiefbauarbeiter oder Eisenflechter sagen, die körperlich schwer arbeiten müssen, sagen, dann habe ich dafür Verständnis, aber nicht bei Bibliothekaren, die einen Schatz verwalten.

    #2377

    Wenn es Betriebsausflüge geben sollte, dann sind die wohl vom Arbeitgeber angesetzt… offenbar bist du seit deiner Pensionierung nicht richtig im Bilde…
    Die Bibliothekare machen das auch nicht aus reiner Nächstenliebe, sondern um damit ihren Unterhalt zu bestreiten… in einem Beruf, den sie erlernt haben, wie übrigens Betonbauer oder Polizisten auch…
    Zum Anderen sollte dir die Trennung Betriebs-/Personalrat und Gewerkschaft schon bekannt sein… ansonsten hättest du dich jetzt unsterblich blamiert… 🙄 Und auch ist das nicht nur Position von verdi, sondern auch von IGM, IG Bau etc…Wenn es sich um Arbeitszeit handelt, untersteht das dennRegelungen des Tarifvertrages… schließlich gibt es ja auch keine Vergütungen anderer Art, die nicht drin stehen… gleiches Recht für alle… oder hast du irgendwas zu verschenken? Ich jedenfalls nicht… jede Arbeit hat ihren Preis, das ist ein Gesetz des Kapitalismus. Was nichts kostet, das taugt auch nichts…:lol:

    #2391

    Der öffentliche Dienst folgt eher den Regeln des Sozialismus (Freitag um eins macht jeder seins) als denen des Kapitalismus.

    #2403

    Eigentlich ist es genau umgekehrt. “Arbeit gegen Lohn” ist ein Grundprinzip des Kapitalismus und der Subbotnik ist eine sozialistische Erfindung.

    #2521

    Es gibt für solche Aktionen wie den Bibliothekstag (lässt sich auch auf Lange Nacht der Kultur, Museen, Kirchen etc. anwenden) das schöne Bild der nächtlichen Wanderer, die ihren Weg mit Taschenlampen erleuchten. Sicherlich kann jeder für sich alleine gehen und funzeln, wenn aber alle miteinander gehen und koordiniert vor sich hin leuchten, sehen alle gemeinsam mehr und werden alle gemeinsam besser gesehen. Das hat was mit Wahrnehmung und Ausstrahlung zu tun.

    #2546

    Wolli, du bist eindeutig nicht mehr auf der Höhe der Zeit… Da gibt es Tarifvereinbarungen auch zu wöchentlichen Arbeitszeit, und wenn die erfüllt sind, ist eben Überzeit oder Schluss. Freiwillig und unbezahlt war gestern, das haben wir 1989 abgewählt… Heute hat alles seinen Preis, zu demes sich austauscht. Und auch die Ware Arbeitszeit tauscht sich zu einem Wert aus, auch wenn es dir nicht gefällt. Und um beim Thema zu bleiben: gerade die, die im öffentlichen Dienst der Bibliotheken beschäftigt sind, zeigen mit ihren langen Öffnungszeiten, daß es eben nicht nach dem von dir propagierten Slogan geht… mach dich einfach mal zu Arbeitszeiten usw. schlau, wie und wo sie heute differenziert werden…

    ich kenne Freitags ab eins nur vom Bau und von Parlamenten… wo bei es bei ersteren eindeutig mit dem Erreichen der Wochenarbeitszeit zu tun hat.

    #2710

    @Schulze
    Wenn Du meinst. dass ich nicht auf der Höhe der Zeit bin, so stimmt das insofern, dass ich mich gegen den allgemeinen Werteverfall stemme, in bin in gutem Sinne konservativ.
    Es ist keine Schande und keine Unvernunft, sich auch freiwillig und unentgeldlich für so eine wichtige und schöne Sache wie eine Bibliothek zu engagieren.
    Hier geht es nur um einige Stunden für die Bibliothek, statt zum 25. Mal Samstag zu grillen oder anderweitigen Vergnügungen nachzugehen.

    #2718

    Nun, die Kollegen, die ich kenne, machen weder das eine noch das andere…

    Und unentgeltlich für den Arbeitgeber geht nun schon mal gar nicht, schließlich macht der auch nichts unentgeltlich für die Arbeitnehmer. Von daher ist es eine eindeutige Win-Win-Situation. Und dabei wollen wir es auch belassen.
    Übrigens ist es nicht so, daß wir überhaupt nichts unentgeltlich machen; Ehrenamt wird schon größer geschrieben. Zwei Vereine und Chöre brauchen auch die Unterstützung. Aber das machen wir für uns; darin besteht der Unterschied.

    Wenn es also dem Ag wichtig erscheint, die Bibliothek offen zu halten, wird er entsprechend reagieren. Übrigens ist die Nutzerfrequenz auch unter der Woche schon gut, es sei denn, es ist gerade vorlesungsfreie Zeit… Da können dann verschiedene andere Dinge aufgearbeitet werden 😎

    Mehr braucht dazu nicht gesagt zu werden. Over & out

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