Startseite Foren Halle (Saale) In Halle bahnt sich eine Katastrophe an

Ansicht von 9 Beiträgen - 26 bis 34 (von insgesamt 34)
  • Autor
    Beiträge
  • #78062

    @ SfK

    Auf dem Papier alles tolle Ideen.
    In der Praxis sieht das dann z.B. so aus: Ich komme zu meinem gebuchten Teilauto und stelle eine Reihe kleiner Blechschäden und Kratzer am Fahrzeug fest. Also angerufen (muss man ja vor Fahrtbeginn machen, sonst zahlt man die Reparaturen), die Schäden waren noch nicht registriert – musste natürlich alles ganz akribisch beschrieben und aufgezeichnet werden. Eine halbe Stunde später (!) konnte es endlich los gehen. Der Zeitplan war komplett durcheinander, ich hab nur Glück gehabt, dass das Auto nicht hinterher gebucht war, sonst hätte es noch 25,-€ Strafe gesetzt.
    Nie wieder, wenn es mal drauf ankommt!

    Ich stelle mir auch lebhaft vor, wie sich die Massen von der Hochstraße jeden Tag in die StraBa quetschen – zusammen mit so Zeitgenossen, die z.B. noch nie was von Deo gehört haben. Klingt doof, aber das ist eben auch Praxis, die sich viele vor Arbeitsbeginn nicht antun wollen.

    Wie gesagt: Am runden Tisch in klimatisierten Tagungsräumen klingen die Ideen immer grandios.

    #78063

    Zitat „Park+Ride, ÖPNV, Carsharing sind wahrscheinlich Fremdwörter für euch. Ich lese immer nur wir “brauchen” und wir “müssen”, aber nie: “ES GIBT HEUTE SCHON ALTERNATIVEN DEN AUTOVERKEHR” erheblich zu minimieren“

    Aber die Leute müssen das selbst wollen. Die Zeiten kommunistischer Umerziehung oder Reglementierung sind um.
    Man muß da schon andere Wege gehen und Angebote für die Leute machen, die bereit sind, auf den individuellen Autoverkehr zu verzichten. Dies ist aber ein langer Prozess. Daneben muß noch beachtet werden, dass es immer Menschen gibt, die auf ihr Fahrzeug nicht verzichten können.Die Hochstr. ist deshalb noch lange nicht verzichtbar.

    #78068

    Ich hatte noch nie die Probleme, die topaz beschreibt. Aber vielleicht bin ich auch nicht so pingelig, was eventuelle mikroskopisch kleine Verunreinigungen angeht. Der durchschnittliche Autobesitzer kackt sich ja gern auch gleich mal in die Hose, weil sich da ein Staubkorn erdreistet hat, sich auf dem Kotflügel niederzulassen.

    Und was die potentiellen Geruchsbelästigungen in der Straßenbahn angeht, das sind auch gern angeführte hypothetische Fälle, die die Argumentatoren nie wirklich erlebt haben, weil sie selbst nie Straßenbahn fahren, sondern nur Vorurteile pflegen. Es gibt wahrscheinlich mehr Geruchsbelästigung am Arbeitsplatz oder zu Hause als in der Straßenbahn.

    Aber saugt euch nur noch mehr Vorwände aus den Fingern, um ja nicht aufs Auto verzichten zu müssen. Dann jammert aber auch nicht rum, dass ihr im Stau steht. Ihr seid nämlich auch ein Grund dafür, dass es überhaupt erst Stau gibt.

    #78081

    Wer für Kratzer von 20cm Länge ein Mikroskop braucht, sollte besser gar nicht Auto fahren.
    Außerdem ist die entscheidende Frage, wie pingelig das Carsharing-Unternehmen damit umgeht. Sonst hat man später den Ärger an der Backe.

    #78093

    Wenn man das hier so liest, wird einem schlecht. Jeder hakt auf dem Anderen rum.
    Fakt ist aber, dass momentan nicht auf die Hochstraßen und eben nicht auf den Verkehr verzichtet werden kann.
    Es geht nur, wenn man hier auch in der Stadt arbeitet und sein Kind in der Nähe zur Wohnung oder zum Arbeitsplatz in eine Kita und/oder Schule bringen kann.
    Geht aber oft nicht, da man vielleicht außerhalb arbeitet oder von außerhalb kommt und hier in der Stadt arbeitet. Auf der anderen Seite fühlen sich viele in so dicht besiedelten Gebieten nicht wohl oder kommen nachts nicht zur Ruhe, weil es einfach zu laut ist.

    Die einzige Möglichkeit, die ich momentan sehe ist ein konsequenter Ausbau des ÖPNV und Angebote des ÖPNV attraktiver machen.
    Das Fahrrad (als fahrbarer Untersatz zur Arbeitsstelle) fällt bei vielen flach, da man auch für die Familie mal einkaufen muss, die Kinder abholt oder wegbringt – es kann ja auch mal regnen / schneien / zu warm / zu kalt sein. Für die Freizeitgestaltung ist das Rad perfekt (fahre ja selber gern).
    Hier kommt also nur der ÖPNV (eventuell auch in Kombination RAD) in Betracht, welcher auch am Wochenende verfügbar sein muss.
    Wenn dieser wirklich attraktiv und höher verfügbar ist, erst dann sehe ich die Möglichkeit, dass der Individualverkehr in der Stadt abnimmt.

    #78111

    Zitat…
    Aber saugt euch nur noch mehr Vorwände aus den Fingern, um ja nicht aufs Auto verzichten zu müssen. Dann jammert aber auch nicht rum, dass ihr im Stau steht. Ihr seid nämlich auch ein Grund dafür, dass es überhaupt erst Stau gibt.
    …Zitat Ende
    Ich bin Selbstständig muss fast täglich zum Selgros.
    Ich kann (derzeit) weder aufs Auto noch auf die Hochstrasse verzichten.
    Keiner der Weltverbesserer hier hat eine Idee wie es ohne Hochstrasse gehen soll…(realistische) Alternativen? Fehlanzeige!

    #78130

    Park+Ride, ÖPNV, Carsharing

    Es muss doch machbar sein, dass der Berufskraftfahrer seinen LKW in Kröllwitz parkt, 40t Heimelektronik mit der HAVAG zum Saturn karrt und sich anschliessend mit dem TeilAuto wieder in Studentengemeinschaft nach Kröllwitz begibt. Da muss dann auch sein Chef mal Verständnis haben, ist doch gar nicht so weltfremd.*

    *Wer Ironie und Sarkasmus findet darf´s behalten…

    #78148

    Alles klar, der Arbeitnehmer soll deutschlandweit flexibel und uneingeschränkt reisebereit sein…
    Das Nichtvorhandensein eines Kfz (sprich Auto) ist lt. Agentur ein Vermittlungshemmnis.
    Vielleicht mal weniger Postillen, als aktuelle Stellenanzeigen der Agentur lesen… das ist die Realität!

    #78532

    Anonym

    Hier ein Beitrag vom AKI:

    Beitrag von Dankwart Guratzsch
    in den Zeitungen „Die Welt“ und „Berliner Morgenpost“
    vom 2. 12. 2013

    Der genannte Beitrag gibt leider ein verzerrtes Bild der Verhältnisse in der Stadt Halle und zeugt von geringer Sachkenntnis des Autors. Einzelne sehr berechtigte Vorwürfe gehen darin in einem ungerechten Pauschalurteil unter. Zweifellos ist die Hochstrasse ein gravierendes städtebauliches Problem, für das bisher keine überzeugende Lösung gefunden wurde. Das Drängen auf die Entwicklung einer solchen Lösung seitens einer engagierten Bürgerinitiative ist wichtig, mit den im Beitrag genannten Vorschlägen ist sie allerdings noch nicht gefunden. An der Hochstraße nun aber das Schicksal der Stadt festzumachen, wie es Herr Guratzsch tut, heißt sie überzubewerten. Auch eine strikte Entscheidung zwischen Altstadt und Neustadt zu erwarten, geht an den Realitäten vorbei. Die Plattenbaugebiete Halles sind in einem bemerkenswert geordneten Schrumpfungsprozess begriffen, während die Altstadt und die Gründerzeitviertel eine Konjunktur erleben. Ihre “Reanimation“ „stockt“ keinesfalls. Allerdings fallen zahlreiche Problemfälle ins Auge und der Umgang von städtischer Seite damit ist sehr widersprüchlich. Einerseits konnten in den letzten Jahren durch Eigentümermoderation im Stadtteil Glaucha zahlreiche Gründerzeithäuser und in der Altstadt einige bedeutende Renaissancebauten einer Sanierung zugeführt werden. Andererseits sind in der Tat herausragende Baudenkmale aus öffentlicher Hand einem vermeintlichen überwiegenden Interesse preisgegeben worden: die Berliner Brücke, die Landesheilanstalt Nietleben, die Landwirtschaftliche Fakultät der Universität, die Zuckerfabrik. Dies streift der Autor nur am Rande, genau hier gälte es aber, den Finger gezielt auf die Wunde zu legen. Der geplante Abriss der völlig intakten gründerzeitlichen ehem. Weingärtenschule, wie er von der Stadtverwaltung zugunsten eines Verkehrsprojektes gewünscht und vom Stadtrat gerade beschlossen wurde, ist ein fatales Zeichen, das auch überregionale Aufmerksamkeit verdiente.

    Henryk Löhr
    Vorsitzender das Arbeitskreises Innenstadt e.V.

Ansicht von 9 Beiträgen - 26 bis 34 (von insgesamt 34)
  • Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.