Startseite › Foren › Halle (Saale) › IHK Halle-Dessau sieht durch Mindestlohn Jobs und Ausbildung in Gefahr
- Dieses Thema hat 41 Antworten und 14 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 9 Jahren, 10 Monaten von redhall.
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30. Juni 2014 um 08:21 Uhr #104296
Wenn die Lohnkosten vom Staat erzwungen steigen,
Bisher wurden allerdings Steuern vom Staat erzwungen, um die Empfänger niedriger Löhne durch die Gesellschaft zu stützen. Wir alle haben so manchem Unternehmer dadurch fette Beute beschert.
30. Juni 2014 um 09:27 Uhr #104297saale-view schrieb:
„Wenn die Lohnkosten vom Staat erzwungen steigen, wird das Schnitzel in der Gaststätte um die Ecke teurer.“das Schnitzel wird aber auch teurer, wenn:
-die Mehrwertsteuer erhöht wird
-wenn die Agrarpreise steigen
-wenn die Energiekosten steigen, und das Lokal nicht subventioniert wird, weil es kein Großverbraucher ist
-wenn die Gewerbemiete steigt
-wenn die Brauerei die Pacht für die neue Ladeneinrichtung erhöht
-wenn das Schnitzel so lecker und beliebt ist, dass der Wirt locker die Preise erhöhen kann
-wenn die Lohnkosten steigen, da die Gewerkschaft sich in Tarifverhandlungen durchsetzt…
pp.Da ist es mir durchaus recht, wenn der Staat den Mindestlohn anhebt. Ein Wirt, der nicht mal seinem Personal den Mindestlohn zahlen kann, sollte den Laden schließen. Dann hat er einfach auf dem Markt nicht bestanden. Ich sehe doch nicht ein, dass ich durch meine Steuern und Sozialabgaben den Schnitzelpreis subventioniere, nur weil der Koch aufstocken muß, weil er auch bei Vollzeit nicht über die Runden kommt.
30. Juni 2014 um 10:00 Uhr #104302Als wir bei 5 Mio Arbeitslosen waren, wurde noch die These vertreten, es ist besser für das Selbstverständnis der Menschen, sie sind in Lohn und Brot und stocken auf, als zu Hause zu sitzen. So ändern sich die Zeiten.
Wir sprechen hier vornehmlich über Kleinunternehmen, nicht über die Industrie. Und dem Wirt kann es egal sein, ob er mit zwei oder drei Mitarbeitern seine Leistungen anbietet. Ein guter Wirt sichert sich seine Rendite.
Da sich die Großunternehmen gegenseitig die Aufträge zuschieben (auch die Verwaltungen mischen hier mit), kann der Kleine nur über Preise seine Nische schaffen. Werden die Kosten zu hoch, fällt er hinten runter. Kann man gut finden oder auch nicht.
@hei-wu Genau die Frage ist in der Diskussion: Macht die Politik in der Summe der Entscheidungen (Steuer, Energie, Arbeitskosten,Rente, etc.) den Mittelstand kaputt. Schauen wir uns das Spiel in 5 Jahren nochmal an.
30. Juni 2014 um 11:01 Uhr #104309„DEN“ Mittelstand gibt es m. E nicht. Dazu zählt der Eingangs als Beispiel angeführte „Schnitzelwirt“ ebenso wie ein Callcenter mit 90 Beschäftigten, ein Wach-und Securitydienst (Mitarbeiterbezahlung i.d.R. unter aller Sau) ebenso wie ein Technologie-Startup mit gut bezahlten und gut qualifizierten Mitarbeitern. Deren Interessenlage ist vollkommen unterschiedlich. Sie alle unter „Mittelstand“ zu subsumieren, halte ich für zu pauschal.
Der Wirt wäre ohnehin gut beraten, sowohl im Servicebereich als auch in der Küche qualifiziertes Personal einzustellen. Das ist in Halle leider nicht immer so, und das merkt man dann als Kunde auch. Nicht nur beim Schnitzel.30. Juni 2014 um 11:20 Uhr #104313Akzeptiert, den Mittelstand gibt es wirklich nicht. Muss man differenzierter betrachten.
30. Juni 2014 um 12:24 Uhr #104321Was mit der Agenda2010 vielleicht gut gemeint war, haben sich unzählig viele Firmen, die es finanziell nicht nötig hatten, zu Nutze gemacht, um einen Extraprofit einzufahren, so dass die Zahlung von Hungerlöhnen ausuferte.
30. Juni 2014 um 12:34 Uhr #104322Was mit der Agenda2010 vielleicht gut gemeint war, haben sich unzählig viele Firmen, die es finanziell nicht nötig hatten, zu Nutze gemacht, um einen Extraprofit einzufahren, so dass die Zahlung von Hungerlöhnen ausuferte.
Starke Behauptung ist besser als ein schwacher Beweis.
30. Juni 2014 um 12:37 Uhr #104323Der ist gut: „was mit der Agenda 2010 vielleicht gu gemeint war“.
30. Juni 2014 um 12:44 Uhr #104325Sogar „gut“ streubt sich da.
30. Juni 2014 um 12:48 Uhr #104326<div class=“d4p-bbt-quote-title“>farbspektrum schrieb:</div>
Was mit der Agenda2010 vielleicht gut gemeint war, haben sich unzählig viele Firmen, die es finanziell nicht nötig hatten, zu Nutze gemacht, um einen Extraprofit einzufahren, so dass die Zahlung von Hungerlöhnen ausuferte.Starke Behauptung ist besser als ein schwacher Beweis.
Du scheinst die vielen Dokumentationen über dieses Thema im TV nie gesehen zu haben.
30. Juni 2014 um 13:09 Uhr #104328Ich vertraue nicht den von Praktikanten aus dem Niedriglohnsektor durch Einzelbeispiele scheinbar belegten Thesen, die nur zur Füllung des Programms dienen.
30. Juni 2014 um 14:27 Uhr #104331Das Praktikantenunwesen ist durchaus realität, jedoch sehr unterschiedlich in verschieden Branchen. Wer „IMM-Studiengänge (irgendwas mit Medien“) belegt, darf sich tatsächlich – auch bei Öffentlich-Rechtlichen – auf eine lange und flache Karriere als ewiger Praktikant gefasst machen.
30. Juni 2014 um 16:13 Uhr #104337ist doch ganz einfach,die Dame darf einmal ein Jahr den Lohn einer Bäckersfrau haben sicherlich wird Sie ganz schnell für Mindestlohn sein,aber da der IHK solche Löhne fremd sind können Sie auch solche Forderungen stellen.
30. Juni 2014 um 16:31 Uhr #104340Aber was bringt ein Mindestlohn, wenn die Preise steigen und alles teurer wird?Gerechtigkeit ohne Gewinn? Rein rechnerisch sehe ich da keinen Sinn
30. Juni 2014 um 17:43 Uhr #104350Über welche Branchen ohne allgemein verbindlichen Tarifvertrag reden wir? Mir fallen die Gastronomie und das Friseurhandwerk ein. Ich habe nicht den Eindruck, dass die Chefs sich hier auf Kosten der Allgemeinheit die Taschen vollhauen.
Das Durchschnittsalter 19,5 Jahre für Beginn der Ausbildung finde ich mehr als bedenklich. In diesem Alter sollten die Mädels und Jungens schon Geselle sein und gutes Geld verdienen.
30. Juni 2014 um 17:54 Uhr #104352Was soll das Beschönigen der Mindestlöhne? Wir brauchen endlich wieder existenzsichernde Löhne für Vollzeitjobs in Deutschland und keine Sklavenhaltung. Früher bekamen Sklaven ein Dach über den Kopf und zu Essen. Heutzutage reicht es nicht mal für ein Dach über den Kopf. Wer keine existenzsichernde Löhne zahlen kann, soll seine Bude zu machen und selber als Lohnsklave gehen.
30. Juni 2014 um 18:03 Uhr #104354Ich nehme die Aussage, das die IHK ausbildet zurück, die haben gerade ihre Bildungstätte geschlossen…
weiter so!
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