Startseite Foren Halle (Saale) Hochstraße (Brücken über den Franckeplatz) ist im Bestand gefährdet

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  • #75530

    @mac76,
    ich begrüße dich im Forum.
    Es ist lobenswert, dass du dich mit zukünftigen Verkehrslösungen in und um Halle beschäftigst.
    Was du da beschrieben hast, ist nicht neu. Den letzten Stand der Planungen kannst du im „Verkehrspolitischen Leitbild“ von 1997 nachlesen, welches sich zur Zeit noch in Überarbeitung befindet und in der angedachten „Verkehrskonzeption der Stadt 2025“ wiederfinden soll.
    Zur Zeit geht es aber nicht um die Realisierung von notwendigen stadtnahen Stadtumgehungen bzw.Stadttangenten, sondern um die Generalsanierung der wichtigsten und immer noch leistungsfähigsten Ost-West-Verkehrsverbindung durch die Mitte der Stadt Halle (Baujahr 1971), die B 80-Hochstraße und besonders des Brückenabschnittes „Brücken über den Franckeplatz“.
    Dort weiß man bei der Stadtverwaltung seit über 3 Jahren, dass mindestens überschaubare 6,3 Mio € aufzuwenden sind, um die Verkehrsicherheit nicht noch weiter zu verschlechtern.
    Bei weiteren Verzögerungen wird es unweigerlich zu drastischen Verkehrseinschränkungen kommen, wie einspurige Fahrbahnführungen, Geschwindigkeitsbeschränkungen auf Tempo 30 Km/h oder sogar zu Hochstraßenvollsperrungen und zwar über einen Zeitraum von 3 Jahren, wenn man nicht sofort mit den Bauarbeiten beginnt und dann kämen bei einem Baubeginn erst ab dem Jahr 2015 noch weitere 3 Jahre hinzu.
    Da kann man sich vorstellen, was dies für Auswirkungen auf den Verkehrsfluß der gesamten Stadt haben wird.

    #75541

    mac76, du hast in deinen umfangreichen und gut gemeinten Ausführungen aber mehrere methodische Fehler. Der erste und Hauptfehler ist, dass du nur von der jetzigen Situation ausgehst und eine „weiter so“-Denkweise an den Tag legst. Dabei sollten wir doch mittlerweile schlauer sein und die Politik sollte statt nur zu reagieren auch agieren. Das heißt, dass nicht immer nur mehr Straßen gebaut werden sollten bzw. können um dem momentanen Verkehrsaufkommen gerecht zu werden, sondern es muss auch aktiv Verkehrspolitik betrieben werden, die darauf abzielt, den zumeist unnötigen Verkehr zu reduzieren bzw. zu vermeiden.

    Fast alle weiteren Denkfehler in deinen Ausführungen haben direkt damit zu tun:

    1.: Du gehst davon aus, dass neue Straßen die Hochstraße nicht ersetzen, sondern diese daneben weiter besteht. Das führt dazu, dass dann nicht nur die Hochstraße weiter Kosten für den Unterhalt generiert, sondern auch die zusätzlichen Straßen laufende Kosten haben. Woher soll das Geld kommen ohne Steuern für die Menschen zu erhöhen, irgendwelche neuen Abgaben zu erfinden oder bestehende Annehmlichkeiten (z. B. Kultur und Bildung) abzubauen?

    2.: Du versuchst die Umwege der Alternativrouten so kurz wie möglich zu halten. Das Problem dabei ist, dass dadurch kein Verkehr vermieden wird, der vermeidbar wäre (und das meine ich mit der aktiven Verkehrspolitik, die das Mobiliätsverhalten steuern sollte). Wenn über die zweite Straße zu fahren genauso einfach und attraktiv ist wie über die erste, dann fehlt der Anreiz, das Auto mal stehenzulassen und überflüssigen Autoverkehr zu vermeiden. Im Gegenteil, wenn zwei Straßen nur noch halb so voll sind wie vorher die einzige Straße, dann wird es erst recht noch attraktiver, eher mit dem Auto durch die Stadt zu fahren als alternative Verkehrsmittel zu wählen. Und das ist genau kontraproduktiv.

    3.: Du scheinst die Ergebnisse vergangener Verkehrszählungen nicht beachtet zu haben, die ergeben haben, dass nur ein relativ geringer Teil der Autofahrten über die Hochstraße tatsächlicher Fernverkehr ist, der quer durch Halle durch muss. Deine Annahmen bzgl. des Durchgangsverkehrs von der B 80 zur A 14 sind alle rein hypothetisch. Tatsächlich ist die Mehrzahl der Hochstraßennutzer reiner Stadtverkehr oder Verkehr aus dem Speckgürtel von Halle in die Stadt. Vermutlich könnten deine Umgehungsvarianten ein wenig von diesem Verkehr woanders lang leiten, aber die Autobahnen um Halle haben damit sehr wenig zu tun und auch keine nennenswerten Auswirkungen auf den innerstädtischen Verkehr. Und wie schon gesagt: mehr Straßen führen nicht zu weniger Verkehr, sondern zu mehr Verkehr, einfach weil’s dann attraktiver wird, das Auto auch für Fahrten zu verwenden, die man vorher evtl. vermieden hat.

    Fazit: Einen Neubau von irgendwelchen Umgehungsstraßen oder Alternativrouten darf es nur geben, wenn dadurch woanders eine Straße eingespart wird (ich nehme mal an, ihr wisst, an welche Straße ich da denke). Es ist erstens finanziell nicht vernünftig, noch mehr Straßen zu bauen, die langfristig zusätzliche laufende Kosten erzeugen, und zweitens beim heutigen Verkehrsaufkommen auch ökonomisch, ökologisch und soziologisch nicht vertretbar, dem motorisierten Verkehr noch mehr Raum einzuräumen. Die (Verkehrs-)Politik muss aktiv eine Strategie zur Verkehrsvermeidung und ganzheitliche -optimierung vorantreiben (und die Verteilung des jetzigen Verkehrs auf mehr Straßen ist keine Optimierung, sondern nur eine kurzsichtige Reaktion).

    #75551

    Anonym

    @KENNO, danke für die Begrüßung

    @10010110
    Grundsätzlich muss ich dir Recht geben, dass Verkehrsvermeidung bzw. alternativen Verkehrsformen der Vorzug zu geben ist. Ich wohne in der Innenstadt und besitze kein Auto. Und trotzdem halte ich es für notwendig über alternative Trassen nachzudenken. Bei Trassen mache ich noch keine Aussagen zum Ausbauzustands dieser möglichen Straßen. Da kann je nach Verkehrsaufkommen von 2-spurig ohne Ampelkreuzungen, über 4-spurig mit Ampelkreuzungen bis 4-spurig kreuzungsfrei alles dabei sein. Was ich in meinem Konzept nicht gesagt habe, dass ich im Gegenzug auf die eine oder andere Planung/Trassenfreihaltung verzichten würde, z.B. auf die Zootrasse oder den südlichen Saaleübergang neben der Kassler Bahn. Auch muss man sich fragen, ob die Saalebrücken im Zuge der B80 dauerhaft so breit sein und die Salineninsel zerschneiden müssen.

    Aber die Realität wird eine andere bleiben. In aller Munde ist das saubere Auto. Nehmen wir mal an, es kommt in den nächsten 20 Jahren ein Auto mit wirklich sauberen Antrieb (CO2 neutral usw.) Was machen wir dann? Ich glaube zwar auch nicht daran, dass die Ölmafia so schnell klein bei gibt aber nehmen wir einmal das saubere Auto als gegeben an. Dann wird niemand mehr freiwillig verzichten oder anders mobil sein wollen, als wer heute aus Überzeugung das Auto nutzt. Die Mehrheit wird sich in diesem Fall knallhart durchsetzen und Auto fahren! Dann will ich diese Autos aber nicht auf dicken Straßen in der Stadt haben. Selbst wenn die Autos sauber sind, dann bleiben breite, mit Hochstraßen besetzte Straßen, in einer Alt- bzw. Innenstadt immer noch hässlich und unanmaßstäblich. Im Übrigen wünsche ich mir auch eine Rückbau der Hochstraße Franckeplatz und die Wiederherstellung der gründerzeitlichen Ringbegrünung aber nur mit tragfähigen Alternativen.

    Mein Vorgehen bei der Bewertung von Verkehren geht von außen nach innen.

    National/international (Deutschland/Europa): Hier ist die Mitteldeutsche Schleife die äußere Grenze, kein PKW, kein LKW fährt durch die hallesche Innenstadt oder über die Osttangente!

    regional (Saalekreis und näheres Umfeld bis Leipzig): Hier kommen meine vorgeschlagenen Trassen im Norden und Süden zum Zuge. Diese regionalen Verkehre sind aus der Innenstadt fern zu halten oder auf Stichstrecken von diesem Außenring zu ihren Zielen in der Innenstadt zubringen und zurück.

    lokal (betrifft ausschließlich die Stadt Halle): Diese Verkehre bleiben im Stadtgebiet und nutzen die großen innerstädtischen Hauptstraßen und wenn möglich Teile der von mir vorgeschlagenen Trassen. Für die Hochstraße ist eine alternative zu suchen. Über diese Alternativen würde ich später gesondert schreiben.

    Ich möchte auf Erfurt verweisen. Die dortige Entwicklung des Außenrings und die daraus resultierenden Verbesserungen mit jeder Teileröffnung von neuen Abschnitten habe ich persönlich erleben können. Der Erfurt Ring besteht aus einer Kombination von alten Autobahnen (A4), neuen Autobahnen (A71) einer Osttangente (4-spurig, kreuzungsfrei) und aus zwei zweispurigen, nicht kreuzungsfreien Landstraßen im Süd/Osten. Also alles dabei was es an Straßenquerschnitten und Ausbaustufen so gibt. Seit vollständiger Fertigstellung des Erfuter Rings ist es ruhig auf dem Stadtring um die Altstadt und auf den großen Einfallstraßen. Es gibt Verkehr aber den gab und wird es immer geben. Neulich war ein großes Teilstück vom Erfuter Ring wegen Bauarbeiten voll gesperrt und die Karawane zog wieder durch die Innenstadt – da kamen dann Erinnerungen an staugeplagte alte Zeiten auf den Stadtring zurück.

    Die weitere Entwicklung sieht so aus, dass Erfurt aktuell eine vollständig verkehrsberuhigte Altstadt plant, d.h. alles was innerhalb vom Stadtring (nicht Außenring) ist, darf nur noch mit Genehmigung einfahren. Lieferverkehre wegen zeitlich begrenzt. Der öffentliche Raum steht den Fußgängern, der Straßenbahn und mit Einschränkungen (in den Hauptfußgängerzonen) auch dem Fahrradverkehr offen. Erfurt nennt das Begegnungszone Innenstadt, hier ein Link zum Konzept: http://www.erfurt.de/mam/ef/leben/verkehrsplanung/vep/gesamtkonzept_vep_innenstadt.pdf

    Halle ging in den letzten 24 Jahren den anderen Weg. Einen stadtnahen Außenring gibt es nicht auch nicht geplant, die alten Verkehrsschneisen in der Innenstadt wurden bestätigt, siehe Umbau Riebeckplatz und anstehende Sanierung Hochstraße. Jetzt ist man in dem Situation, dass man die alten Innenstadttrassen hegen und pflegen muss, weil man nicht frühzeitig Alternativen geplant hat. Und städtebaulich sind Erfurt und Halle durchaus vergleichbar. Erfurt ist sogar noch einen Tick „schlechter“ dran als Halle. Die mittelalterliche Erfurt Altstadt bietet noch weniger Querungen in Nord/Süd und Ost/West als das gründerzeitliche Halle mit durch aus breiten Straßen im Gründerzeitgürtel und einer relativ kleinen Altstadt (im Vergleich zu Erfurt kleineren Altstadt). Somit ist Erfurt einen konsequent richtigen Weg gegangen und hat alternative Trassen entwickelt und betreibt aktuell eine Beruhigung (Rückbau) in der Innenstadt.

    Hätte Halle sich dem Erfurter Vorbild angeschlossen und einen innenstadtnahen Außenring, ähnlich dem von mir vorgeschlagenen Trassen, gebaut, würden wir heute dem Rückbau der Hochstraße entgegensehen und müssten keinen Millionenbetrag in der Innenstadt für den Erhalt der Hochstraße investieren, ohne das für den Bürger eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität dabei herausspringt.

    #75555

    @Mac76,
    was Erfurt mit der „Begegnungszone Innenstadt“ hat, haben wir in Halle mit der „Integrierten Altstadtkonzeption“ auch.

    #75559

    Anonym

    @KENNO

    Mir geht es um eine grundsätzliche Kritik an der (Straßen-) verkehrsplanung von Halle.

    Erfurt hat dank dem Erfurter Ring keinen nennenswerten Durchgangsverkehr mehr in der Stadt. Die verbliebenen Hauptverkehrsstraßen werden kaum als trennende Barriere wahrgenommen und kommen ohne Brücken und Unterführungen aus.

    Halle hat in 24 Jahren das genaue Gegenteil verfolgt – Beibehaltung der trennend wirkenden Haupttrassen durch die Innenstadt.

    Halle hätte erst einen brauchbaren Außenring bauen und auf die Besonderheit der Saalequerungen eingehen müssen. Hier hat Erfurt weninger ein Problem, weil kein großer Fluß vorhanden. Und final ständen in Halle Rückbauten von Straßenverkehrsbauwerken entlang der Hochstraße und am Riebeckplatz an.

    Bedingt durch die Bestätigung des Istzustandes wird es in den nächsten 30-40 Jahren zu keinen nennenswerten Änderungen mehr kommen. Das hallesche “Integrierte Altstadtkonzept“ wird sich nicht über die Hochstraße und den Riebeckplatz (zum Hbf) oder die Salineninsel hinweg entwickeln lassen und bleibt somit auf den Altstadtbereich und ggf. die nördliche Innenstadt beschränkt.

    Halle hat sich mit der Sanierung des Istzuatandes für lange Zeit eine Korrektur der autogerechten Stadt verbaut – schade, das Beispiel Erfurt zeigt, dass es anders gehen kann.

    #75568

    Tatsächlich ist die Mehrzahl der Hochstraßennutzer reiner Stadtverkehr oder Verkehr aus dem Speckgürtel von Halle in die Stadt.

    Ich habs hier schon mehrfach geschrieben…Wahrscheinlich benutze ich jeden Tag ne andere Hochstraße. Was sich da mittlerweile abspielt, ist hochkriminell. Ich riskiere jeden früh meinen Führerschein, um so schnell wie möglich an der Vielzahl von Trucks vorbei zu kommen, weil ich so wenig Zeit als nötig auf diesem maroden Bauwerk zubringen will. Ich komme vom Rennbahnkreuz und muss eigentlich nur die Vorfahrt der Magistrale beachten. Von wegen! Von der B80 rechts kommen die Trucks angerauscht mit mitunter über 80kmh. Da haste das erste Mal ein echtes Problem, denn Vorfahrt beachten kennen die nicht. Das setzt sich dann auf der Hochstraße fort. Irgendwann gibts da nen fürchterlichen Unfall. Entweder bricht das strapazierte Bauwerk zusammen oder infolge der Raserei landen tonnenschwere Trucks auf dem Franckeplatz. Der Irrsinn setzt sich fort auf dem Riebeckplatz, der Volkmannstraße, Rossplatz, Dessauer Platz (wo man noch völlig hirnrissig ein Einkaufszentrum hinbaut, um das Chaos zu forcieren). Vom Durchgangsverkehr in Trotha ganz zu schweigen. Genau wie vorm Bau der A14. Um diese Stadt zu retten, müsste ein sofortiges Verbot für Fahrzeuge über 12 Tonnen her. Halle liegt in der Mitte Deutschlands, und das wiederum in der Mitte Europas. Die Stadt ist verdammt als Transitstrecke aus und in alle Richtungen. Für diesen Wahnsinn gibt es Verantwortliche. Die gehören verurteilt und eingesperrt.

    #75569

    Ach ja, dies musste ich auch noch lesen:

    Du scheinst die Ergebnisse vergangener Verkehrszählungen nicht beachtet zu haben, die ergeben haben, dass nur ein relativ geringer Teil der Autofahrten über die Hochstraße tatsächlicher Fernverkehr ist, der quer durch Halle durch muss. Deine Annahmen bzgl. des Durchgangsverkehrs von der B 80 zur A 14 sind alle rein hypothetisch.

    Wenn man nicht weiß, wer das geschrieben hat, könnte man das schon als bösartig bewusst gelogen betrachten.

    #75590

    Kenno, Dölauer Damm ist natürlich Quatsch, sollte Passendorfer Damm sein.

    #75592

    Mugger, das ist eine schöne Beschreibung.

    #75594

    Mugger, du bist aber genau ein Teil des Problems, das du kritisierst. Wenn du den „Wahnsinn“ vermindern willst, dann fang mal bei dir selber an.

    #75617

    Ich bin überhaupt nichts. Das Problem ist, dass halb Europa seine Trucks durch diese Stadt schickt. Und ich werd den Teufel tun, auf meine alten Rententage mich vor und nach 10 Stunden Knuffen noch in die Öffis zu quetschen. Zumal sich, nachdem ich mit Rauchen aufgehört habe, mein Geruchssinn sensibilisiert hat und ich jetzt weiß, wie barbarisch Menschen müffeln können. Vor allem die Raucher, diese Schwächlinge.

    #75630

    Wie @Mugger treffend berichtete, machen die schweren Trucks unsere Hochstraße mehr und mehr kaputt. Deshalb muß die Stadt zuerst die schon lange fällige Generalinstandhaltung unbedingt durchführen, aber auch ein Durchfahrtsverbot für LKW >7,5 to durchsetzen. Dies erfordert eine dringende Abstimmung mit dem Land und dem Saalekreis, denn die Fahrzeuge dürfen das Stadtgebiet von Halle erst garnicht erreichen und die Durchsetzung dieser Maßnahme macht ein weiträumige Umleitungsausschilderung außerhalb des Stadtgebietes von Halle erforderlich.
    Dieses LKW-Durchfahrtsverbot war auch schon im Luftreinhalteplan der Stadt Halle von 2011 zur Minderung des Verkehrsaufkommens und zur Senkung der PM10- und Stickstoffdioxydbelastung vorgesehen und darf nunmehr nicht länger in der Realisierung hinausgeschoben werden.

    #75637

    Nun, dieses Durchfahrverbot dürfte nicht schwer umzusetzen sein, wenn man nur wollte. Es ist auch nicht so, dass es keine Möglichkeit gibt, Halle zu umfahren. Es ist zwar nicht sonderlich attraktiv, aber das sollte nicht unser Problem sein und wir sollten es nicht zu unserem Problem machen, indem wir es durch zunehmende Verbauung unserer Umwelt mit Schnellstraßen attraktiv machen.

    Trotzdem: Die Mehrheit des Hochstraßenverkehrs sind Hallenser und Umländer, die allein in ihren Autos sitzen und von denen mindestens 50% auf ihre Fahrten verzichten könnten. Übrigens würden die Einsparungen an Instandhaltungskosten allen zugute kommen.

    #75638

    @Mugger
    Die Stadt ist verdammt als Transitstrecke aus und in alle Richtungen. Für diesen Wahnsinn gibt es Verantwortliche. Die gehören verurteilt und eingesperrt.
    Es waren bekanntlich die Schweine,die für den Standort von Halle sorgten!
    Du kannst davon ausgehen, das die Halloren an diesen die Todesstrafe vollstreckten. Also wurden die ohne Urteil zur Verantwortung gezogen.
    Und die anderen Autobahnbauer waren auch welche,die richteten sich aber selber!

    #75639

    Kenno, mit dem Durchfahrverbot triffst du z. B. KSB Und wir haben schon nicht viel Industrie!

    #75682

    Tja, gäbe es die Industriebahn noch…

    #75683

    wäre sie wegen Feinstaub schon verboten…

    Und dafür „Die Mehrheit des Hochstraßenverkehrs sind Hallenser und Umländer, …. und von denen mindestens 50% auf ihre Fahrten verzichten könnten.“ hast du ganz sicher empirisch sichere Beweise…

    #75705

    Wir sprachen aber hier von einem Durchfahrverbot und da gibt es ja so ein schönes Zusatzverkehrszeichen“Anlieger frei“.
    Die Problematik dabei ist die Einhaltung und Kontrolle dieses Verbots!!
    Ich frage mich nur, warum bei der Bestandsgefährdung der Hochstraße über den Franckeplatz unser OB nicht dem Verkehrsminister Webel die Pistole auf die Brust setzt und die Verantwortung als Baulastenträger ablehnt und gezwungen ist, bei Nichtbereitstellung der erforderlichen Mittel die Brücke sofort zu sperren.
    Ich bin gespannt, was er dazu zu sagen hat!!

    #75803

    Anonym

    Eine Frage in die Runde: Gab es eigentlich erste Überlegungen in Folge des Hochwassers wie mit dem Umstand umzugehen ist, dass der Glauchaer Platz unter Wasser stand? Auch wenn das theoretisch nur alle 100 Jahre vorkommt. Jedoch war durch den Wassersstand auf dem Glauchaer Platz keine SüD/West Verbindung mehr gegeben und die Pfeiler der Hochstrasse waren doch bestimmt auch nicht dafür bemessen, dass sie im Wasser stehen. Was kann man machen? Den Glauchaer Platz 1 Meter höher legen, eine Spundwand bauen???

    #75808

    Wie hoch stand er denn unter Wasser? 5 cm?

    #75811

    Anonym

    Die genauen cm weiss ich nicht mehr aber mehr als 5 cm waren es auf jeden Fall. Für Autos und Straßenbahnen war der Platz gesperrt. Für die Pfeiler der Hochstraße ist der letztendliche Wasserstand irrelevant, wenn diese für das Wasser nicht ausgelegt sind und eine Gefahr der Unterspülung besteht. Weiterhin wird auch das Straßenkonzept der Stadt hinfällig, wenn es für die Süd/West Trasse nur den Weg über den Glauchaer Platz gibt. Sicherlich wird aller Voraussicht nach die Überflutung des Glauchaer Platz ein einmaliges Ereignis bleiben – so wie die Überflutung der Altstadt von Grimma (ohne Ironie) nicht nach 100 Jahren, sondern nach 11 Jahren erneut eintrat.

    #75815

    @mac76
    Da wirste wohl keine befriedigende Antwort bekommen. Wahrscheinlich warten hier bestimmte ignorante Kreise nur darauf, dass die Hochstraße zusammenbricht oder zumindest gesperrt und abgerissen wird, damit die Franckeschen Stiftungen endlich ins Weltkulturerbe aufgenommen werden.
    Die Hochstraße ist gebaut worden, um Halle und die Neustadt miteinander zu verbinden. Aber in keiner Weise als Transitstrecke für den europäischen Schwerlastverkehr! Dafür ist sie nicht auf Dauer belastbar. Wenn Hallenser und Umländer die Hochstraße zehnmal am Tag mit ihren Pkws befahren, ist das legitim und dient dem öffentlichen und privaten Leben in dieser Region. Zumal es Tausende Pkws braucht, um den Schaden zu verursachen, den ein Truck hinterlässt.

    @Kenno
    Genau das müsste der OB machen. Aber da wird es genug Leute geben, die ihm daraus wieder einen Strick drehen würden wie beim Gimritzer Damm.

    #76136

    Anonym

    Wenn ich die Diskussion hier im Forum und die ganzen Protokolle auf Halle.de zum VEP 2025 auswerte, komme ich zu dem Schluss, dass zwar viele gute Argumente zusammengetragen werden aber am Ende kein wirkliches Leitziel und schon keine Planung mit verbindlichen Zeitrahmen entstehen. Die Stadt tut nichts. Und ein VEP bis 2025 betrachtet gerade einmal einen Zeitraum von gut 10 Jahren – das reicht bei vielen Projekten mit Ach und Krach für die (Vor-)Planung, wenn überhaupt.
    Wenn ich Prioritäten setzen wollte, dann in folgender Reihenfolge.

    Kurzfristig (in den nächsten 5 Jahren)
    Verantwortungsbereich Stadt Halle:
    – Fertigstellung der Osttangente
    – Sanierung der Hochstraße Franckeplatz für eine weitere Nutzungsdauer von wenigstens 20-25 Jahren
    – Rekonstruktion von Straßenräumen, welche die Straßenbahn nutzt, zur Sicherung des ÖPNV. Aktuelle Projekte sind hier: Torstraße, Ranischer Platz, Steintor, Böllberger Weg, Merseburger Straße, Gimritzer Damm
    Verantwortungsbereich Land/Bund:
    – Fertigstellung der A143
    – Umsetzung eines LKW-Durchfahrtsverbotes durch Halle

    Mittelfristig (bis 2025)
    Verantwortungsbereich Stadt Halle:
    – Bau der OU Lettin, OU Reidburg, OU Bruckdorf, Ausbau Eisenbahnstraße (zur Entlastung der Merseburger Straße im Bereich Ammendorf)
    Verantwortungsbereich Land/Bund:
    – Bau eines Autobahnzubringers zwischen der A38 (z.B. AS Bad Lauchstädt) und der B91. Hintergrund: Heute ist die A38 sinnvoll nur über die A143, die Saalebrücken/B80 und somit auch über die Hochstraße erreichbar. Durch die Verbindung A38 und B91 kann die Saalebrücke im Zuge der B91 genutzt werden und die B80 in der Innenstadt wird entlastet.

    Langfristig (nach 2025 bis 2040)
    Verantwortungsbereich Stadt Halle:
    – Fortschreibung des VEP 2025: Überprüfung, welche Verkehrsströme sich nach Fertigstellung der A143 und Erlass des LKW Durchfahrtsverbotes, sowie eines voraussichtlichen Einwohnerrückgangs, insbesondere über den Straßenzug Saalebrücken/B80 und Hochstraße Franckeplatz, entwickeln.
    – Ziel nach 2025: Fernhalten von Verkehren über die Saalebrücken/B80 und die Hochstraße Franckeplatz, welche über alternative Trassen geführt werden können. Hier sind insbesondere die Verkehre zwischen dem Umland von Halle (Saalekreis Ost und West) zusehen. Wie von mir in meinem ersten Beitrag vorgeschlagen, können die Planungen der Hafenbrücke und der Bau der Zootrasse (oder der von mir in Gespräch gebrachten alternativen Variante Bf- Trotha, Mötzlich, A14) in Frage kommen.
    – Im Ergebnis der Verkehrsentwicklung nach 2025 ist der Ersatz der Hochstraße Franckeplatz endgültig im VEP festzuschreiben. Es ist davon auszugehen, dass bei gezielter Reduzierung des Verkehrs über die Hochstraße ein immer noch hohes Verkehrsaufkommen bleibt, welches sich nicht in über die +/- Null-Ebene führen lässt. Den Neubau einer Doppelbrücke mit 4 Fahrspuren kann sich eigentlich niemand wirklich vorstellen. Im Idealfall genügen 2 Spuren, entweder als gestalterisch ansprechender Neubau einer Hochstraße anstelle der heutigen Nordbrücke (mit entsprechender Breite für Rettungsfahrzeuge), die Südbrücke entfällt ersatzlos oder eine Unterführung in einfacher Tieflage (ebenfalls mit 2 Spuren und auf Grund der Besonderheit mit dem Aufstieg in Richtung Riebeckplatz mit einer Kriechspur), mit Rampen vor dem Elisabethkrankenhaus und zwischen Waisenhausapotheke und Prof. Hoffmannstraße.

    Kosten zu all diesen Projekten: Nichts tun und auf „bessere Zeiten“ hoffen kostet am Ende mehr Geld, als kleine und mittelgroße Projekte über einen längeren Zeitraum auszuführen. Wenn für die Hochstraße Franckeplatz keine Lösung auf Dauer gefunden wird, wird man alle 20-25 Jahre vor dem Dilemma stehen, dass ein hoher Millionenbetrag in ein einzelnes Projekt gesteckt werden muss, nämlich die Ertüchtigung der Hochstraße für den nächsten Bestandszyklus und somit für viele andere Projekte kein Geld vorhanden ist.

    Den Neubau der (2-spurigen) Hochstraße würde man unter kostenoptimierter Bauweise sehen müssen, damit die Folgekosten für den Bauunterhalt sich in Grenzen halten. Hier baut sich aber gleich ein Widerspruch auf, denn es würden sehr hohe gestalterischen Anforderungen an einen Neubau der Hochstraße gestellt werden, welche wiederum nicht billig wären, weder im Bau, noch im Bauunterhalt. Die Variante mit einer Unterführung des Franckeplatzes wäre zwar unter gestaltischen Gesichtpunkten harmlos aber auch mit höheren Kosten gegenüber der Brückenvariante verbunden.

    Anmerkung: Wir planen unsere Straßen immer so, dass diese für den Hauptlastfall (Berufsverkehr) ausgelegt sind. Berufsverkehr = morgens 2 Stunden und abends 2 Stunden. Den Rest des Tages und am Wochenende stehen dann Verkehrsbauwerke zur Verfügung, deren Kapazität niemand braucht. Vielleicht genügt es für die Hochstraße nur den Lastfall Berufsverkehr zu verlagern. Das nennt man dann Verkehrsbeeinflussungsanlage.

    #76146

    Grandios, wie sich immer wieder Zweitsemester-Verkehrswissenschaftsstudenten in Diskussionen einschalten und meinen, alles besser zu wissen.

    Klar, wenn wir in einer Diktatur lebten und du der Oberdiktierer wärst, wäre das alles ganz toll (für dich). Aber das tun wir zum Glück nicht und Menschen denken und funktionieren anders als in deinen feuchten theoretischen Verkehrswissenschaftlerträumen. Das Leben besteht nicht nur aus Zahlen und Mengen auf dem Papier. Das vergessen vermeindlich wichtige Entscheidungsträger gern mal, wenn sie über einer Landkarte hängen und ihre theoretischen Planspiele durchgehen. Da wird eine Linie von A nach B gezogen und sich auf die potentiellen Effizienzoptimierungen einer runtergeholt, aber welche Auswirkungen das konkret vor Ort hat, da denkt keiner drüber nach.

    #76150

    Anonym

    @10010110
    Bitte detalierte Alternativvorschläge zur Gesellschafts- und Wirtschaftsordung, deren Funktionsweise, Überwachungs- Rechts- und Finanzierungsart. Dann können wir gern erbittert im Detail streiten! Problemlösungen können nicht darin bestehen, dass man weis wogegen man ist aber nicht weis wofür man steht.

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