Startseite Foren Halle (Saale) "Alternative für Deutschland" formiert sich

  • Dieses Thema hat 41 Antworten und 14 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 11 Jahren von wolli.
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  • #41010

    hei-wu, eine ähnliche Initialtive gab es auch 1989 und nannte sich „Neues Forum“. Die wollten Reformen in der DDR, quasi eine „andere DDR“ oder zumindest langfrsitig eine „behutsame“ Wiedervereinigung. Aber die Gier hat mal wieder gesiegt und es musste ganz schnell alles genauso wie im Westen sein und sofort die D-Mark, am besten im Umtauschkurs 1:1 her. Wenn die Vernunft gewaltet hätte, hätten wir möglicherweise heute auch ein vereintes Deutschland, aber mit wirtschaftlich selbstständigerem und (auch sozial) stabilerem Osten.

    Und genauso ist das mit der EU und dem Euro. Es muss alles ganz schnell gehen, möglichst viele Länder müssen sofort dabei sein, Tatsachen werden geschaffen, bevor sie durchdacht sind, und ansonsten wird mit Wohlstandsverlust, Krieg und Nazikeule agitiert. Mit Vernunft hat das wenig zu tun, und das Resultat dieser Gier sehen wir jetzt.

    #41014

    Anonym

    Die Dt. Wiedervereinigung ist wohl noch etwas konsequenter gewesen als die Einführung des Euro als gemeinsame Währung in Europa. Von daher ist der Vergleich nicht richtig. Nationale Währungen haben immer auch einen Identifikations- und Emotionsfaktor. Dieser wurde von den oberen Bestimmern zu Gunsten der Finanzwirtschaft preisgegeben. Mittlerweile mag so gut wie niemand mehr den Euro. Statt zu vereinen, spaltet er nun den Kontinent. Mission gescheitert!

    #41047

    Anonym

    die Wiederveinigung taugt überhaupt nicht als Beispiel, da es dort parallel (und sinnvoller Weise) gleichzeitig eine politische (staatliche) und wirtschaftliche Vereinigung gab. Nicht nur die Währung.

    Das ist ja eben einer der angeprangerten konzeptionellen Fehler des Euro.
    Aber auf solche Kleinigkeiten kommt es nicht an, wenn die Demagogiekeule geschwungen wird.

    Ob es nunbesser wäre, den Euro abzuschaffen oder eine echte europäische Union zu vollziehen, hätte man sich überlegen müssen bevor Deutschland mal wieder zum Sündenbock gestempelt wurde. Für eine politische Einheit dürfte es jetzt zu spät sein.

    #41058

    Das Hauptproblem des EURO ist, daß man sich zwar nicht auf eine einheitliche Wirtschaftspolitik einigen konnte, aber trotzdem mal ne Währung gemacht hat. Das war der Fehler. Erst eine gemeinsame Politik, dann die Währung dazu. Gerettet werden kann der Euro also nur dadurch, daß man eine einheitliche Wirtschaftpolitik hinbekommt. Der Euro ist nicht das Problem, hier sieht man nur die Auswirkungen am deutlichsten.

    #41060

    Was hat denn eine einheitliche Währung mit Gier zu tun? Gier-Effekte entstehen doch in der Finanzindustrie erst durch Wechselkursschwankungen oder Wetten gegen Währungen. Je kleiner der Verbund, der diesen abartigen Wetten gegensteuern muss, desto chancenloser ist er gegen die Fraktion der Kasinokapitalisten. Der Einführung des Euro kam mit Sicherheit etwas zu früh, aber nicht historisch gesehen, denn nationale Spaltpilze gibt es auch in Europa jetzt noch reichlicher als vor dem Euro. Das liegt aber weniger am Euro, sondern an der Staatskrise generell.

    #41065

    @SfK

    Welches der aktuellen Problemländer hat in den Jahrzenten vor dem € eigentlich nicht seine Währung selbst abgewertet ? Was genau soll denn heute anders sein ? Die Sonntagsreden der Politiker ? Wenn der Druck durch das Steuerungsmittel Zinssatz vom Gläubiger genommen wird dann gibt gar nichts mehr was bremst. Deswegen sind die Eurobonds so unsäglicher Unsinn und einzig und allein eine Zeitverschiebung aber keine Lösung. Zur Lösung kommt es aber nicht wenn kein Druck da ist.

    #41073

    SfK, bevor der Euro kam, gab es ein System von relativ stabilen Wechselkursen. Auf Schwankungen zu wetten, hat sich damals nicht rentiert.

    Einige der jetzigen „Problemländer“ haben bloß hin und wieder ihre Währungen ab-, während Länder wie Deutschland oder Niederlande ihre Währungen aufgewertet haben.
    Günstig war der EURO bloß für jene Länder, die auf Kosten der Banken Wohltaten an ihre Bürger (wer auch immer) verteilt haben.
    Diese waren irgendwann zahlungsunfähig. Hier hätte man nach den Vertrag von Maastricht handeln sollen, der eine gegenseitige Haftung für Schulden ausschließt. Ein Geburtsfehler des Euro war auch, das es unmöglich ist unwürdige Länder wieder aus der Zone rauszuwerfen.
    Ab Beispiel von Griechenland hätte das eine geordnete Insolvenz des Landes, mit Rückkehr zur Brachme bedeutet. Bloß die Gläubigerbanken hätten Einbußen hinnehmen müssen.
    Dies hätte uns die Milliarden für Rettungspakete erspart und die Banken hätten beim nächsten Kreditantrag genauer hingeschaut, wem sie ihr Geld geben.
    Der EURO ist nicht gescheitert, weil einzelne Länder mit ihm nicht zu Recht kommen, weil sie sich schon in der Vergangenheit schwer taten, ihren Stat zu organisieren.

    #41075

    Stadt_für_Kinder, kämpf’ lieber mal weiter dafür, die Stadt für Kinder attraktiver zu machen, da stehe ich gerne an deiner Seite. Was du allerdings in dieser Diskussion von dir gibst, ist nicht haltbar.

    Die einheitliche Währung „Euro“ hat sehr wohl etwas mit Gier zu tun, genauso wie die Propaganda für einen europäischen Einheitsstaat, denn es sind in erster Linie wirtschaftliche Gründe, warum die EU gegründet wurde (hervorgegangen aus der Montanunion). Die „Reisefreiheit“ und die Gemeinschaftswährung wurden nicht eingeführt, weil die Politiker so nett zu den Bürgern sein wollten, sondern, damit internationale Wirtschaftsunternehmen noch schneller und einfacher noch mehr Geld erwirtschaften können. Dass du jetzt ohne Geld zu wechseln und deinen Pass vorzuweisen in andere Länder fahren kannst, ist nur ein politisch nützlicher Nebeneffekt, denn er lässt sich sehr gut dem unmündigen Konsumbürger als Errungenschaft der friedensstiftenden europäischen Integration verkaufen. Dabei ist es für die Mehrheit der Menschen von geringer Relevanz und kaum der Rede wert, ob sie nun einmal im Jahr auf der Fahrt in den Urlaub Geld wechseln und an der Grenze ihren Pass zeigen müssen oder nicht.

    Europa braucht keinen Euro um im Wohlstand zu leben. Es ging uns vor dem Euro nicht schlecht und nach dem Euro geht die Welt auch nicht unter. Das einzige, was passieren kann, ist dass es (wieder) mehr Vielfalt in Europa gibt. Denn ein anderer negativer Nebeneffekt dieser zunehmenden Vergemeinschaftung, Angleichung, Standardisierung, Fusionierung und Zentralisierung ist, dass die Vielfalt verloren geht, die unseren Kontinent einst ausmachte.

    #41076

    Stimmt 10010110, die Blütezeit der Deutschen war gegen 1815, wo knapp 40 Staaten auf „deutschem Boden“ existierten.

    PS: Ich glaube, du verwechselst das Thema etwas sehr mit Globalisierung.

    #41077

    Denn ein anderer negativer Nebeneffekt dieser zunehmenden Vergemeinschaftung, Angleichung, Standardisierung, Fusionierung und Zentralisierung ist, dass die Vielfalt verloren geht, die unseren Kontinent einst ausmachte.

    Dieser Nebeneffekt besteht praktisch nicht. Durch die Angst vor grauer Masse, Einöde und kultureller Einfalt besinnen sich die unterschiedlichen Ethnien in Europa immer mehr auf die Sachen, die sie voneinander unterscheidet.
    Bsp: Belgien, Schottland, Katalonien, selbst Bayern. Alles Staaten, die kurz vor der Spaltung oder Abspaltung stehen, bzw. wo es solche Bestrebungen gibt.

    #41094

    Anonym

    und an all dem ist Deutschland und insbesonders die afd schuld!
    nicht etwa die Regierungen der „volksparteien“ und deren „transparente“ Politik der letzten Jahre.

    #41101

    Anonym

    @swen,

    selten so einen Unfug gelesen.

    -Dieser Nebeneffekt besteht praktisch nicht
    Na Gott sei Dank hat jeder eine andere Wahrnehmung, deine scheint getrübt zu sein

    -Angst vor grauer Masse, Einöde usw.
    Ja wer ist dafür wohl verantwortlich und wenn der Effekt nicht besteht, woher dann die Angst?

    -Ethnien besinnen sich auf Unterschiede
    Was soll dieser Quatsch, das ist politisch völlig unkorrekt und nennt sich einfach Nationalismus. Den darf es in Deutschland nicht geben, in anderen Ländern und Regionen schon.
    SfK würde sicher sofort in den Untergrund gehen.

    -Staaten kurz vor der Abspaltung
    Abspaltung? Wovon? Das stärkt dann sicher den Friedensprozess in ganz Europa und es gibt wieder einen Nobelpreis, im ungünstigsten Fall gibt es auch nur einen klitzekleinen Bürgerkrieg, oder so.

    Eine friedliche Woche wünscht
    oton

    PS:
    Du machst hier eigentlich Werbung für die AfD, ist dir das bewußt?

    #41102

    Ich weiß nicht, aber selbst wenn ihr recht hättet, ist diese Diskussion ohne Sinn und Zweck. Denn ich frage euch: mit welcher Partei will die Dagegen-Partei denn im Bundestag koalieren? Sie ist praktisch nicht koalitionsfähig und bräuchte ein 2/3 Mehrheit.

    Wir können also auch über die Besteigung des Mars reden. Die Dagegen-Partei wird so schnell wieder untergehen, wie sie gekommen ist.

    #41109

    Anonym

    @SfK

    das ist doch erstmal völlig egal, es geht um sowas wie Demokratie.
    Ja hört sich lustig an, aber alles hat mal klein angefangen.
    Wenn sowieso alles ohne Sinn und Zweck ist, such dir doch ne nette Höhle und schlag die Zeit tod.
    Und für die ganz Schlauen: Jaaaaaaaaaa, es gibt auch eine Zeit nach der CDUCSUFDPSPD.
    Es wird immer Menschen geben die auf der Suche nach einer Alternative sind. So ist halt die Geschichte. Was draus wird? Man wird sehen. Für o.g. Volksparteien gibt es in Sachen Europa, Euro usw. keine Alternative. Das wird ständig wiederholt und bekräftigt. Und damit kann sich eben nicht jeder abfinden. Zum Glück!

    #41181

    @O-Ton

    Wir können uns gerne mal über die Auswirkungen der Globalisierung unterhalten.

    Ich schrieb, dass es eine Angst vor grauer Masse ist. Nicht, dass die graue Masse wirklich existiert. Es ist eine Art der Wahrnehmung, wodurch sie manchen (auch Ethnien) in ihrem Unterschied zu anderen bestärkt fühlen. Und in einem Nationalismus liegt irgendwo auch ein Ethnozentrismus. Punkt. Sonst könnte man sich nicht definieren, sprich abgrenzen gegenüber anderen.

    Und was die Abspaltungen betrifft: Schau doch mal nach Belgien (Flandern und Wallonie), oder nach Katalonien, oder Schottland. Da gibt es überall Bestrebungen, sich loszusagen von den Staaten.

    Einen tut man sich weniger durch Gemeinsamkeiten, sondern vielmehr duch gemeinsame Unterschiede im Vergleich zu anderen. In einem Europa, wie wir es jetzt aber haben, soll es aus politischen Gründen keine oder kaum Unterschiede zwischen den Nationen geben. Dadurch definieren einige halt die Sachen stärker, die sie als Gruppe von allen anderen unterscheiden.

    Und nein, ich will hier keine Werbung für die AfD machen. Im Übrigen halt ich ihre Argumentation für falsch. Nicht der Euro ist das Problem, sondern die Regeln dahinter, gegen die auch Deutschland lange Zeit verstossen hat.

    #41222

    Man sieht aufgrund der vielen Beiträge, dass zumindest darüber gesprochen und geschrieben wird. Das ist ja schon mal ein Anfang. Ist doch ganz logisch, dass die alten Parteien sowas nicht schön finden. Es gibt sicher ein paar gute Ansätze bei der AfD. Die Leute sind ja auch nicht ganz doof, stehen aber, wie allgemein festgestellt wurde, im Moment alleine da. Wir werden sicherlich noch einiges hören und Grund zur Diskussion haben.

    #41223

    Ich erkläre mir das immer so: Wenn eine Gruppe gemeinsam zeltet, segelt, wandert etc. und eine Gemeinschaftskasse hat, funktioniert das nicht, wenn völlig unterschiedliche Verhaltensweise vorhanden sind. Die einen wollen gut und teuer essen gehen, die anderen am Lagerfeuer Würste braten – eine solche Gemeinschaftskasse wird schnell wieder aufgegeben. Die Sparsamen werden die Großzügigen nicht auf Dauer unterstützen wollen – diese Situation haben wir jetzt beim Euro.

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