Wohnungsbaukrise in Sachsen-Anhalt verschärft sich: Handwerkskammer fordert Abbau kostentreibender Bauvorschriften

22. August 2024 | Wirtschaft | Keine Kommentare

Die Wohnungsbaukrise in Sachsen-Anhalt verschärft sich weiter, wie die neuesten Zahlen des Statistischen Landesamts belegen. Besonders betroffen ist das Bauhauptgewerbe, dessen reale Umsätze trotz eines nominalen Anstiegs von 1 Prozent im ersten Halbjahr 2024 um 5,6 Prozent gesunken sind. Der Wohnungsbau verzeichnete einen drastischen Umsatzeinbruch von 24 Prozent.

Thomas Keindorf, Präsident der Handwerkskammer Halle, sieht in den kostentreibenden Bauvorschriften einen wesentlichen Grund für den Einbruch. „Mit den bestehenden Auflagen macht der Bund das Bauen immer unattraktiver“, erklärt Keindorf. Er fordert daher eine Rücknahme der verpflichtenden Vorschriften zur Energiebilanz von Wohnbauten und schlägt stattdessen eine gezielte Förderung vor, um den Bau von Wohnungen wieder zu beleben. Die Einführung des Gebäudetyps „E wie einfach“ sei ein Schritt in die richtige Richtung, reiche aber nicht aus, um die Baukonjunktur nachhaltig zu stabilisieren.

Während der Tiefbau in Sachsen-Anhalt noch ein leichtes Umsatzplus verzeichnen konnte, leidet der Hochbau unter einem nominalen Umsatzrückgang von knapp 11 Prozent. Besonders kleinere Bauhandwerksbetriebe, die sich verstärkt auf den Reparaturbereich konzentrieren, spüren den Rückgang im Wohnungsbau nun stärker.

Print Friendly, PDF & Email

Kommentar schreiben