Warnstreik in der Metall-Elektro-Industrie: Auftakt morgen in Halle

31. Oktober 2022 | Wirtschaft | Ein Kommentar

Drei Verhandlungsrunden haben bisher zu keinem Ergebnis geführt. Die Beschäftigten der tarifgebundenen Betriebe in der Metall-Elektro-Industrie sind wütend über das Verhalten der Arbeitgeber. Denn allen Apellen und Warnungen zum Trotz haben die Arbeitgeber bisher jegliche konstruktive und lösungsorientierten Austausch blockiert.

Nun treten die Beschäftigten deshalb bundesweit mit dem Ende der Friedenspflicht seit dem gestrigen 29.10. für ihre Forderungen in den Warnstreik.

Die Herausforderungen durch Pandemie und Angriffskrieg gegen die Ukraine haben sich zwar nicht aufgelöst, doch allen bemühten Schreckensszenarien zum Trotz: Die Wirtschaft läuft.
Die aktuelle Wirtschaftsleistung hat im ersten Halbjahr 2022 sogar wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht – das sind starke Voraussetzungen. Auf der anderen Seite verdunkeln sich die Wolken am Horizont, die Risiken für die weitere Entwicklung der Konjunktur nehmen zu – getrieben unter anderem von hohen Energiepreisen. Gerade deshalb muss nun eine der zentralen Stützen der gesamtwirtschaftlichen Lage stabilisiert werden: Die private Kaufkraft.

„Die Forderung der IG Metall nach einer Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen in Höhe von 8 Prozent hat deshalb vor allem auch den Alltag der Kolleginnen und Kollegen im Fokus.“, erklärte Almut Kapper-Leibe, Geschäftsführerin der IG Metall Halle-Dessau. Insbesondere kleine und mittlere Einkommen seien somit überdurchschnittlich stark von den Teuerungen betroffen. „Dieses Jahr haben nicht nur die Preise für Lebensmittel kräftig angezogen, auch die Energiepreise drohen zu explodieren. Und auf der anderen Seite jammern die Arbeitgeber über Personalengpässe und Fachkräftemangel. Mit dem bisherigen Angebot motivieren sie nicht ihre Beschäftigten.“, so Kapper-Leibe abschließend.

Der erste Warnstreik findet am morgigen 1. November 2022 mit Kundgebung bei der KSB SE & Co. KGaA in Halle von 9:00 bis 11:00 Uhr statt.

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