IHK Halle-Dessau und Leipzig fordern von der Politik stärkeres Engagement in der Entwicklung der mitteldeutschen Seenlandschaft

27. Mai 2022 | Wirtschaft | Keine Kommentare

Um die mitteldeutsche Seenlandschaft weiter voranzubringen, haben die hiesigen touristischen und gastgewerblichen Leistungsträger einen Forderungskatalog erstellt. Er richtet sich an alle Entscheidungsträger in Verwaltung und Politik auf kommunaler und Landesebene in Sachsen und Sachsen-Anhalt sowie an die für die Bergbaufolgelandschaften verantwortlichen Bundesbehörden.

Mit einem Forderungspapier sind die die IHK Halle-Dessau und IHK Leipzig nun an die Öffentlichkeit getreten. „Wir geben den Entscheidungsträgern eine Agenda an die Hand, mit der sie bessere Rahmenbedingungen für die gewerbliche Wirtschaft an den mitteldeutschen
Seen und Flüssen schaffen können“, erklärt Kristian Kirpal, Präsident der IHK zu Leipzig.

Die Forderungen:

1. Ein klares und verbindlich kommuniziertes Bekenntnis der zuständigen Ämter und Behörden auf kommunaler und Landesebene in Sachsen und Sachsen- Anhalt sowie der für die Bergbaufolgelandschaften verantwortlichen Bundesbehörden zur Fertigstellung bzw. der zügigen
Wiederherstellung/Sanierung der sogenannten Schlüsselprojekte, insbesondere des Gewässerverbundes.

Sturm auf dem Süßen See

2. Eine im Hinblick auf das nächste Verwaltungsabkommen zur Braunkohlesanierung zwischen Bund und Ländern (2023 – 2027) auskömmliche
Fortfinanzierung aller notwendigen Maßnahmen zur Grundsanierung, Gefahrenabwehr sowie zur Erhöhung des Folgenutzungsstandards.

3. Die zügige Feststellung der Fertigstellung der Seen sowie Erteilung der Schiffbarkeitserklärungen, um unbefristete Nutzungsgenehmigungen – statt jährlich zu aktualisierender Einzelgenehmigungen – zu ermöglichen. Dabei muss die Nutzung der Seen für die Angelfischerei wie auch für eine sanfte touristische Nutzung trotz Natur- bzw. Artenschutz in einem angemessenen Rahmen möglich sein.

Am Arendsee

 

4. Die Verbesserung der Abstimmung und Abläufe sowie der Zusammenarbeit der zuständigen Ämter und Behörden, z. B. durch Nutzung professioneller Projekt- sowie Prozessmanagementstrukturen und damit verbunden …

5. … ein wesentlich höheres Tempo bei der Vorbereitung, Vergabe, Beauftragung und Erstellung von notwendigen Gutachten, Analysen und
Bauplanungen sowie bei der baulichen Umsetzung der betreffenden Projekte.

6. Die frühzeitige, regelmäßige, transparente und verbindliche Kommunikation der zuständigen Ämter und Behörden gegenüber den
touristischen und gastgewerblichen Leistungsträgern zu Planungen, Sachständen und bezüglich der fristgemäßen Umsetzung getroffener
Vereinbarungen.

7. Die Etablierung einer „Ermöglichungskultur“ in den zuständigen Ämtern und Behörden im Hinblick auf eine verantwortungsbewusste touristische und wassersportliche Entwicklung (z. B. Erlaubnis des Kitesurfens auf dafür geeigneten Seen, gleichzeitiges Betreiben verschiedener Wassersportarten auf derselben Seefläche, Ausweitung der erteilten Gestattungen insbesondere für muskelbetriebene Verleihboote sowie elektrisch betriebene Boote).

Hufeisensee

8. Die Fertigstellung noch fehlender Zuwegungen und Radwege zur touristischen Erschließung der Gewässer und Seen sowie die Sicherstellung
eines bedarfsgerechten ÖPNV-Angebots (auch morgens und abends, am Wochenende, an Feiertagen, Fahrradmitnahmemöglichkeit, Ticketing
verkehrsverbundübergreifend) zur besseren Erreichbarkeit der Seen.

9. Die zügige und bedarfsgerechte Fortschreibung wassertouristischerNutzungskonzepte in den kommunalen Parlamenten.

10. Eine verstärkte und zielgerichtete Vermarktung der touristischen Destination mit der Erschließung neuer Zielgruppen bzw. -regionen.

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