Einbrechender Absatz von Erdgas: sind wirklich die milden Winter schuld?

19. Dezember 2016 | Wirtschaft | 2 Kommentare

Der vergangene Winter 2015/16 war verhältnismäßig mild – ob der kommende 2016/17 ähnlich wird, steht noch nicht fest. Die Wetterverhältnisse scheinen dabei nicht der Hauptgrund zu sein, dass der Absatz an Gas in den letzten Jahren so gesunken ist. Das jedenfalls würde man denken, wenn man die  heute veröffentlichten Zahlen des statistischen Landesamtes besieht:

Nach Ergebnissen des Statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt lag die Abgabe von Gas an die Endverbraucher in Sachsen-Anhalt im Jahr 2015 um 5,6 Prozent niedriger als im Jahr zuvor. Insgesamt wurden 50 194 Millionen kWh Gas abgegeben, 2 957 Millionen kWh (- 5,6 %) weniger als im Jahr 2014.

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Gasabsatz: Infografik des Statistischen Landesamtes

Der größte Rückgang mit 1 758 Millionen kWh (- 16,6 %) erfolgte bei der Abgabe an die Elektrizitätsversorgung. Hier lag die Abgabemenge im Jahr 2015 bei 8 849 Millionen kWh Gas. An das verarbeitende Gewerbe wurden 29 257 Millionen kWh abgegeben. Das entsprach gegenüber dem Jahr 2014 einem Rückgang von 4,8 Prozent (- 1 468 Mill. kWh). An die Haushaltskunden wurden mit 6 992 Millionen KWh rund 2,7 Prozent mehr Gas geliefert als im Jahr zuvor.

Mit anderen Worten: der Rückgang des Gasverbrauches liegt auch dran, dass immer mehr Strom aus anderen Quellen als Gas erzeugt wird.

An Unternehmen der Wärme- und Kälteversorgung wurden im Jahr 2015 insgesamt 1 377 Millionen kWh an Gas geliefert, 6,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Abgabe an die sonstigen Endabnehmer mit 3 719 Millionen kWh entsprach nahezu dem Vorjahreswert.

Der Durchschnittserlös für Gas lag in Sachsen-Anhalt im Jahr 2015 bei 3,08 Cent je Kilowattstunde, das waren 0,15 Cent (- 4,6 %) weniger als im Vorjahr.

(Red, mit Angaben des statistischen Landesamtes LSA)

 

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