„Das Gift des Protektionismus wirkt!“ Globale Handels- und Sanktionspolitik belastet Firmen in der Region

2. Oktober 2018 | Wirtschaft | 4 Kommentare

Wachsender Protektionismus und immer neue  Hemmnisse im Welthandel haben die exportorientierten Unternehmen in der Region massiv verunsichert. Wie die Industrie- und Handelskammer  Halle-Dessau (IHK) mitteilt, habe die Belastung der international aktiven Firmen eine neue Dimension erreicht: „Schon 2017 konnten wir mit 435 Zoll und Außenwirtschaftsberatungen einen neuen Rekordwert verbuchen“, berichtet Birgit Stodtko, IHK-Geschäftsführerin International. In diesem Jahr hätten Unternehmen im Zeitraum von Januar bis September bei der IHK bereits 340-mal Rat und Unterstützung bekommen. „Das Gift des Protektionismus wirkt – leider!“

Neue Zölle zwischen USA und der EU, der Handelskonflikt zwischen den Vereinigten Staaten und China, amerikanische Sanktionen gegen Iran und Russland sowie der bevorstehende Brexit erschwerten das Geschäft, erklärt Stodtko: „Viele Regeln, auf die sich Unternehmen lange verlassen konnten, scheinen in Frage gestellt.“ Dies belege auch die Zahl der von der IHK ausgestellten Handelsdokumente. So müssen Unternehmen beispielsweise mit einem IHK-Ursprungszeugnis belegen, dass ihre Waren aus Deutschland  stammen. Denn dann fallen sie in China oder den USA bei der Einfuhr nicht unter die gegenseitig erlassenen Strafzölle. Auch die Türkei verlange neuerdings solche Herkunftsnachweise. Im vergangenen Jahr habe die IHK Halle-Dessau mehr als 14.000 Exportdokumente ausgestellt; von Januar bis
September dieses Jahres waren es bereits knapp 11.000 – Tendenz steigend. Die IHK unterstütze Unternehmen jedoch nicht nur mit Rat und Tat bei alten und neuen Handelshürden, betont Stodtko: „Politisch kämpft die IHK-Organisation gegen Handelshemmnisse, für weltweit offene Märkte und eine regelbasierte internationale Handelsordnung.“

 

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