Bauhandwerk verliert über 1000 Beschäftigte

19. April 2023 | Wirtschaft | Keine Kommentare

Die Handwerkskammer hat den Bericht über die konjunkturelle Lage im Handwerk im ersten Quartal 2023 vorgelegt. Insgesamt hat sich die Geschäftslage im Handwerk im Vergleich zum Vorquartal etwas verbessert, aber es gibt erhebliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Gewerkegruppen. Besonders in der Gewerkegruppe Bauhauptgewerk zeichnen sich erste Vorboten einer schwächeren Konjunktur ab.

Im Detail zeigt sich, dass die Zahl der Beschäftigten im Handwerk insgesamt um 1.000 Personen gesunken ist, was hauptsächlich auf den Rückgang in den Bauhaupthandwerken zurückzuführen ist. Auch die Umsätze sind im Durchschnitt um 12 Prozent gesunken, wobei die Verluste in den Bauhaupthandwerken besonders deutlich waren. Die Auftragsreichweiten sind im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken, während die durchschnittliche Auslastung der Betriebe bei 80 Prozent liegt.

Ein besonderes Thema im Bericht sind die Auswirkungen der Energiewende auf das Handwerk. Das Verbot von Neufahrzeugen mit konventionellen Verbrennungsmotoren ab 2035 und von Heizungen mit konventionellen Energieträgern wie Erdgas bei Neubauten ab 2024 wird Auswirkungen auf das Handwerk haben. Derzeit nutzen 77 Prozent der Handwerksbetriebe für Heizzwecke Heizöl, Flüssiggas oder leitungsgebundenes Gas. Nur 17 Prozent nutzen Fernwärme oder regenerative Energien. Es ist jedoch fraglich, ob viele Betriebe in den nächsten zwei Jahren ihre bisherige Öl- oder Gasheizung umstellen werden. Auch der Austausch der bisherigen Energieträger für betriebliche Prozesse wird von vielen Betrieben für kaum vorstellbar gehalten. Lediglich 5 Prozent der Betriebe planen den Kauf von Elektrofahrzeugen bis Ende 2024.

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