Himmelsscheibe: Kultusminister schraubt Emailschild an

2. Februar 2015 | Vermischtes | 8 Kommentare

Schon Mitte 2013 wurde die „Himmelscheibe von Nebra“ in das UNESCO-Weltdokumentenerbe aufgenommen. Das ist eine große Ehrung für eines der bekanntesten archäologischen Funde in Deutschland. Deutschland ist neben der Himmelsscheibe nur noch mit 17 weiteren Dokumenten vertreten, so unter anderem die Gutenbergbibel, Beethovens 9. Synphonie und Grimms Märchen.
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Allerdings ist diese Auszeichnung nicht mit einer finanziellen Förderung verbunden, und so dauerte es noch eineinhalb Jahre, bis auch öffentlich sichtbar darauf hingewiesen werden kann. Heute endlich war nun Pressetermin, an dem das Schild nun feierlich an der Außenfassade des Museums befestigt werden sollte. Die lange Verzögerung hat Gründe: Nicht nur, dass der Verein zur Förderung des Landesmuseums zur Anfertigung der beiden hochwertigen Emailschilder (das zweite kommt zur Arche Nebra) 400 Euro aufbringen mußte, auch die Anfertigung eines solchen Schildes gestaltete sich schwierig. „Es gibt in Deutschland nur noch zwei Firmen, die derartig hochwertige Emailschilder herstellen“, sagte Dr. Alfred Reichenberger, Pressesprecher des Landesmuseums. „Das kann ich ja gar nicht glauben“, sagte Kultusminister Stefan Dorgerloh, während er die Schrauben in die vorgebohrten Löcher an der Fassade drehte.

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Die Himmelsscheibe wurde vor rund 3.600 Jahren auf dem Mittelberg bei Nebra (Sachsen-Anhalt) rituell begraben und wird seit ihrer Sicherstellung
im Jahr 2002 im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle aufbewahrt. Die Himmelsscheibe belegt ein frühes, außergewöhnlich hohes Verständnis für astronomische Vorgänge der Menschen in Mitteldeutschland vor über 3600 Jahren. Das Original wird in der Dauerausstellung des Landesmuseum öffentlich gezeigt.

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