Bürgermeister und Delegation besuchen Europäisches Zentrum der Solidarnos
3. Februar 2023 | Vermischtes | 5 Kommentare
Solidarnosc Center Gdansk. Foto: Lange (halle.de/ps)
Das „Solidarnosc Center Gdansk“ wurde 2014 auf dem Gelände der ehemaligen Leninwerft in Danzig eröffnet. Mit Blick auf die „heiße Phase“ der Standortentscheidung zum „Zukunftszentrums für Deutsche Einheit und Europäische Transformation“ informieren sich Bürgermeister Egbert Geier und eine hallesche Delegation derzeit im Europäischen Zentrum der Solidarnosc in Danzig.
Im Rahmen eines dreitägigen Besuchs nehmen Bürgermeister Egbert Geier; die Koordinatorin der städtischen Bewerbung für das Zukunftszentrum, Dr. Sabine Odparlik, Fachbereichsleiterin Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung, Stadtmarketingchef Mark Lange sowie Unterstützer der halleschen Bewerbung aus der Landespolitik als Gäste am Neujahrsempfang des deutschen Generalkonsulats teil.
Zentrale Programmpunkte des dreitägigen Arbeitsbesuchs in Danzig sind die Besichtigung des Europäischen Zentrums für Solidarität (ECS) in Danzig – „Solidarnosc Center Gdansk“, ein Gespräch und Rundgang mit dem Direktor des ECS sowie ein Empfang und Gespräch mit Lech Walesa, ehemaliger Präsident der Republik Polen.
Bürgermeister Egbert Geier erklärte hierzu: „Mit Schwung biegen wir auf die Zielgrade der Bewerbungsphase ein. Der Besuch in Danzig inspiriert uns durch Eindrücke und Gespräche vor Ort für das Finale im Standortwettbewerb für das Zukunftszentrum. Das ECS in Danzig verdeutlicht, was ein künftiges Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation in Halle (Saale) leisten soll, welche Dimensionen es haben wird und welche vielfältigen Voraussetzungen der Standort bieten muss, damit das Zukunftszentrum wachsen, gedeihen und den hohen Erwartungen gerecht werden kann: Es soll ein Ort des Dialogs, der Forschung sein. Es soll Impulsgeber für Lösungsansätze zu aktuellen und künftigen Herausforderungen Deutschlands und Europas sein. Und es soll Menschen als Treffpunkt dienen, die sich für Freiheit und Demokratie engagieren. Einmal mehr ist deutlich geworden, dass die hallesche Bewerbung die benötigten Voraussetzungen umfassend erfüllt.“
Das ECS in Danzig – 2014 eröffnet – wird jährlich von rund einer Million Gäste besucht. Der Gebäudekomplex erinnert auf rund 20.000 Quadratmetern Fläche an einen riesigen Schiffskörper. Die frühere Leninwerft war in den 1980er Jahren das Zentrum der oppositionellen antikommunistischen Bewegung mit der Gewerkschaft Solidarnosc unter der Führung von Lech Walesa. Das Zentrum vereinigt unter anderem ein Zentralarchiv, eine Multimedia-Bibliothek, ein Forschungs-, Wissenschafts- und Bildungszentrum sowie Büroräume für zivilgesellschaftliche Organisationen sowie Workshop-Räume für Jugendliche. Die Aussichtsterrasse, der Wintergarten, Restaurant, Bar und Café machen das Zentrum zu einem offenen Treffpunkt.
Die Stadt Halle (Saale) bewirbt sich aktuell – mit großer Unterstützung durch das Land Sachsen-Anhalt – um den künftigen Standort für das „Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation“. Mit einer Entscheidung wird Mitte Februar 2023 gerechnet. Insgesamt sollen mindestens 200 Arbeitsplätze geschaffen werden. Das Investitionsvolumen beläuft sich aktuell auf über 200 Mio. Euro aus Bundesmitteln.
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Redhall schrieb: „1980 lebten die Arbeitern auf der Leninwerft von der Solidarität der DDR, sie selber arbeiteten lieber nicht,“
Du belegst hier gerade eindrucksvoll, wie die Nazi-Erzählung über die angeblich faulen Polen in der DDR fröhlich weiterlebte.
Der rote Rassismus-Orden geht (mal wieder) an Dich.
1980 lebten die Arbeitern auf der Leninwerft von der Solidarität der DDR, sie selber arbeiteten lieber nicht,
„Im Zuge der Privatisierung der ehemaligen sozialistischen Staatsbetriebe zu Beginn der 1990er Jahre wurde die Werft in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Durch die Privatisierung wurde die Belegschaft der Werft von 15.760 Mitarbeitern (1978) auf unter 3.000 (im Jahr 2007) reduziert. “
Eine echte Erfolgsgeschichte!
Ja, @B2B, 1980 ging es den Arbeitern auf der Leninwerft besser als heute den Milchbauern im Allgäu.
Zentrum für Europäische Transformation: Mehr Arbeitslosigkeit, höhere Schulden, weniger Gewerbesteuer, keine Konzernzentrale, Weiterbildung in die Arbeitslosigkeit … ein Musterbeispiel für 30 Jahre Transformation.
Eigentlich sollte das Zentrum nach Bayern. Ein Erfolg für 30 Jahre Transformation von einer Sammlung armer Bauern zum reichsten Bundesland im letzten Jahrhundert.
Danzig ist eine schöne Stadt und Polen sowieso immer eine Reise wert. Auch sei allen Beteiligten ein informativer Ausflug gegönnt. Allerdings erschließt sich mir nicht, auf welche Weise dieser Besuch unsere Chancen auf das Zukunftszentrum erhöhen?