Verkehrsunfälle mit Motorrädern steigen deutlich an – Appell zur Vorsicht und Rücksichtnahme

Innenministerin Dr. Tamara Zieschang äußerte ihre Besorgnis angesichts des steigenden Verkehrsunfallgeschehens mit Kradfahrenden im Jahr 2022. Nach einer vorübergehenden Abnahme während der Corona-Pandemie verzeichnete die Statistik erstmalig einen Anstieg bei den Verkehrsunfällen mit Krafträdern über 50 Kubikzentimeter. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Insgesamt wurden 917 Unfälle registriert, was einem Anstieg von 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dies bedeutet eine Zunahme von 167 Fällen.

Besonders besorgniserregend ist, dass in 65 Prozent der Fälle die Kradfahrer selbst die Unfallverursacher waren. Dies bedeutet eine Steigerung um 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Hauptunfallursachen waren dabei vor allem „unangepasste bzw. überhöhte Geschwindigkeit“ und „Abstand“. Die Anzahl der Verunglückten stieg um 156 auf insgesamt 638 Fälle an, was einem Anstieg von 32 Prozent entspricht. Dennoch liegt diese Zahl weiterhin unter dem Niveau der Vor-Corona-Jahre. Bedauerlicherweise verloren 17 Kradfahrer ihr Leben, eine Person mehr als im Vorjahr.

Die Ministerin appellierte eindringlich an die Kradfahrer, sich an die Verkehrsregeln zu halten und sich nicht selbst zu überschätzen und betonte: „Die diesjährige Motorradsaison läuft zwar erst seit wenigen Monaten, aber schon jetzt hatten wir wieder schwere Unfälle zu beklagen – zum Teil auch von Motorradfahrenden selbst verursacht. Deshalb kann ich nur noch einmal an alle Motorradfahrenden appellieren: Halten Sie sich bitte an die Verkehrsregeln und überschätzen Sie sich nicht selbst. Wir wollen nicht, dass Ihre Ausfahrt mit einem tragischen Ereignis endet.“

Die Landespolizei Sachsen-Anhalt setzt auf die Überwachung des Kradverkehrs als wichtiges Element zur Erhöhung der Verkehrssicherheit. Bereits seit 2009 führt die Polizei die Verkehrspräventionsaktion „Sicher durch den Harz“ durch. In der beliebten Harzregion werden jährlich Veranstaltungen organisiert, um Motorradfahrer über die Gefahren aufzuklären und ihnen Verhaltensempfehlungen für sicheres Fahren zu geben.

Ein weiterer Aspekt, auf den die Polizei bei diesen Aktionen Wert legt, ist der technische Zustand der Motorräder. Insbesondere Umbauten an den Auspuffanlagen stehen dabei im Fokus. Oftmals sind diese Umbauten unzulässig und sorgen für unerwünschten Lärm, der sowohl andere Verkehrsteilnehmer als auch Anwohner belästigt.

Nicht nur die Motorradfahrer selbst tragen Verantwortung für ihre Sicherheit auf den Straßen, sondern auch alle anderen Verkehrsteilnehmer sollten sich bewusst sein, dass sie auf Motorräder treffen können. Gerade auf kurvenreichen Straßen werden Motorradfahrer leicht von Autofahrern übersehen.

Innenministerin Zieschang betonte abschließend: „Nicht nur für Motorradfahrer gilt: Alle sollten verantwortungsvoll am Straßenverkehr teilnehmen. Mehr gegenseitige Rücksichtnahme ist der Schlüssel für mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Darüber sollten sich alle im Klaren sein.“

Die steigende Anzahl von Verkehrsunfällen mit Kradfahrern verdeutlicht die Dringlichkeit, das Bewusstsein für Verkehrssicherheit zu stärken und Maßnahmen zu ergreifen, um Unfälle zu vermeiden. Es liegt in der Verantwortung jedes einzelnen Verkehrsteilnehmers, aktiv zur Sicherheit auf den Straßen beizutragen und so dazu beizutragen, dass Motorradfahrten nicht in tragischen Ereignissen enden.