Stadt legt verschärfte Baumschutzsatzung vor: Koniferen und Neophyten auch geschützt, Fällverbot schon ab 40 cm Stammdurchmesser

24. November 2023 | Umwelt + Verkehr | 9 Kommentare

Das Entfernen und Beschneiden von Bäumen soll noch schwieriger werden. Im Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Ordnung am Donnerstag, 7. Dezember 2023, wird die von der Stadtverwaltung erarbeitete neue Satzung öffentlich vorberaten. Die Satzung, in der erstmals auch Nadelbäume und nichteinheimische Baumarten unter Schutz gestellt werden, steht im Stadtrat am Mittwoch, 20. Dezember 2023, zur Beschlussfassung an.
Grundsatzreferent Oliver Paulsen (Grüne) sagt dazu: „Mit der neuen Satzung wollen wir vor allem den Aspekten des Klimaschutzes und der Anpassung an die sich ändernden klimatischen Bedingungen besser Rechnung tragen. Wir haben die Schutzbedürftigkeit des Grüns neu bewertet und Regelungen, die sich nicht bewährt haben, gestrichen, verändert oder ergänzt. So besteht beispielsweise bereits Schutzwürdigkeit von Bäumen mit einem Stammumfang von 40 statt wie bisher von 50 Zentimetern. Kürzungs- und Kronenschnitte unterliegen künftig stärkeren Einschränkungen. Der Klima- und Gesundheitsschutz sowie die Verbesserung der Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum wird bereits ausdrücklich als Ziel der  Baumschutzsatzung in der Präambel genannt.“

In der Satzung werden unter anderem auch Ersatzpflanzungen neu geregelt. So ist der verlorengehende Baumbestand so schnell wie möglich, spätestens in der nächsten Pflanzperiode zu ersetzen. Die Kosten für Ersatzzahlungen werden künftig jährlich ermittelt und bekanntgemacht. Im Falle von Ordnungswidrigkeiten sind Ermittlungen auf dem betroffenen Grundstück möglich. Die Baumschutzkommission der Stadt ist zwingend frühzeitig in die Planung wichtiger städtebaulicher Maßnahmen einzubeziehen.

„Wir stärken das Grün nicht nur als prägendes Merkmal des Orts- und Landschaftsbildes, sondern verleihen dem Baumbestand auch als Schattenspender, Luftbefeuchter, Luftkühler, Luftfilter, Lebensstätte diverser Tier- und Pflanzenarten und nicht zuletzt als Wirkfaktor auf Physis und Psyche der Einwohnerinnen und Einwohner mehr Gewicht“, betont Oliver Paulsen.

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