Polarlichter am Hallmarkt

Kein kosmisches Ereignis, kein extremer Sonnenwind, keine Verschiebung des irdischen Magnetfeldes sind die Ursache des Polarlichtspiels, das seit Donnerstagabend am Hallenser Hallmarkt unterhalb der Marktkirche als Teil des Silbersalz Festivals zu sehen ist. Erzeuger der der Polarlichtillusion, der Aurora borealis, ist der Künstler Dan Acher. Mit Hilfe künstlicher Wolken und Laserlichtstrahlen erzeugt er Nordlichter, die mal kräftig, mal schwächer, mal fahlgrün, mal bunt stimmungsvoll am Halleschen Himmel leuchten.Das romantische. Himmelsleuchten lenkt den Blick auf die Schönheit unseres fragilen Heimatplaneten.

Aber Polarlichter sind nicht ganz harmlos. Natürliche Polarlichter entstehen in der Nähe von Nord- und Südpol. Von der Sonne abdampfende Materiemengen werden ins Weltall geschleudert und treffen auf das Magnetfeld der Erde. Hier werden geladene Teilchen des Sonnenwindes in positive und negative Ladungen aufgetrennt – eine beachtliche elektrische Spannung entsteht. Beim Auftreffen auf Gase  auf unsere Erdatmosphäre werden die Luftmoleküle angeregt und leuchten. Das passiert normalerweise dort, wo die Magnetfeldlinien in die Erde eintreten – an den Polarregionen. Bei heftiger Sonnenaktivität  kann das auch an anderen Bereichen geschehen. Sauerstoff lässt grünes, Stickstoff blaues und rotes Licht entstehen. Polarlichter erinnern uns an die schützende Funktion des Erdmagnetfeldes. Funktioniert es nicht richtig, merken wir das an Störungen des Funkverkehrs, der Stromversorgung oder von Computerchips. Störungen hier dürften in der von uns Menschen bestimmten Welt, dem Anthropozän, gewaltige Folgen haben.

Die Laserlicht-Installation ist noch bis Sonntag zu erleben.

(H.J. Ferenz)