Petitionsausschuss des Landtags macht Weg frei: „Endlich kann der Goldafter bekämpft werden“

18. April 2024 | Umwelt + Verkehr | Ein Kommentar

Im Januar hat der Landtagsabgeordnete Siegfried Borgwardt eine Petition der Gemeinden Jessen und Annaburg zur Schädlingsbekämpfung an die stellvertretende Vorsitzende des Petitionsausschusses, Angela Gorr, übergeben. In der heutigen Sitzung des Ausschusses konnte nun eine Lösung für das Problem präsentiert werden.

Dr. Anja Schneider, Mitglied im Petitionsausschuss des Landtages, erklärt dazu: „Es ist uns gelungen, eine kurzfristige Lösung zur Bekämpfung des Goldafters zu erarbeiten. Nicht abgerufene Finanzmittel zur Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners können künftig auch zur Eindämmung des Goldafters genutzt werden. Dies ist aufgrund der Probleme mit den Schädlingen in den Gemeinden Jessen und Annaburg im Landkreis Wittenberg dringend erforderlich. Die Nesselhaare des Goldafters verursachen Atembeschwerden und starke allergische Reaktionen, sodass die Tiere eine erhebliche Gesundheitsgefahr darstellen.“

„Bislang fehlte ein zugelassenes Biozid für die chemische Bekämpfung des Goldafters in Sachsen-Anhalt. Diese Hürde wurde nun überwunden, sodass die chemische Bekämpfung in den kommenden Wochen rasch abgeschlossen werden kann. Ich freue mich, dass wir den betroffenen Gemeinden im Petitionsausschuss eine konkrete Lösung bieten konnten. Das Petitionsrecht ist ein wichtiges und offensichtlich wirksames Bürgerrecht“, so Dr. Schneider abschließend.
Anders als das Beitragsbild vermuten lässt, handelt es sich bei dem Goldafter nicht um den Darmausgang eines Säugetieres. Vielmehr ist der Goldafter ein Schadinsekt. Es ist ein ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Unterfamilie der Trägspinner. Die Art bevorzugt Bäume und Sträucher in der offenen Landschaft, Alleebäume, Solitärbäume sowie Obstbäume in Gärten und Streuobstwiesen. Oftmals kommt es zum Kahlfraß, so dass der Goldafter als Schädling angesehen wird. Eine Bekämpfung ist möglich durch das Abtrennen der Überwinterungsgespinste nach dem Laubfall oder Besprühen der Blätter mit Bazillus thuringiensis-Präparaten oder Neem-Präparaten im Jungraupenstadium, bevor die Gespinste dicht gesponnen werden.

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